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Mehr Möglichkeiten zum Einkaufen Bekommt Arendsee neben Aldi, Netto und Nah & Gut auch noch einen Edeka?

Um das Einkaufsprojekt ist es öffentlich ruhig geworden. Im Hintergrund laufen aber Gespräche. Dabei geht der Blick auf die Wasserschutzzonen.

Von Christian Ziems 26.09.2024, 10:54
Ein neuer Markt mit Vollsortiment könnte im Luftkurort entstehen.
Ein neuer Markt mit Vollsortiment könnte im Luftkurort entstehen. Foto: dpa

Arendsee. - Es war das am meisten diskutierte Thema im ersten Halbjahr 2024: ein neuer Edeka auf der Wiese an der Salzwedeler Straße. Doch seit der Kommunalwahl wurde darüber öffentlich nicht mehr gesprochen, im Hintergrund aber schon.

Bürgermeister Norman Klebe (CDU) bestätigte auf Nachfrage, an dem Projekt werde weiter festgehalten, und er sei ein Befürworter. Entscheiden muss aber der Stadtrat. Dieser wollte dies vor der Wahl nicht mehr tun. Das neue Gremium hat das Thema bislang öffentlich noch nicht angefasst. Den Grund nannte der Stadtchef: Es ist üblich, dass bei Bauvorhaben zunächst die betroffenen Ortschaftsräte gefragt werden. Da der Ortsteil Arendsee mit Genzien und Gestien solch ein Gremium erst seit wenigen Wochen hat, war dies bislang unmöglich.

Wasserschutzzone ein Problem

Der Informationsprozess beginne nun von neuem. Das gesamte Projekt der Seehäuser Firma Terraplan inklusive Seniorenwohnpark mit Tagespflege und einigen Eigenheimen werde während einer der nächsten Sitzungen in allen Details vorgestellt. Danach greift der Bauausschuss das Thema samt Empfehlung vom Ortschaftsrat erneut auf, anschließend entscheidet der Stadtrat.

Bevor dieser Prozess in Gang gesetzt werde, müsse aber auf eine wichtige Antwort vom Altmarkkreis gewartet werden. Es könne sein, dass die Wasserschutzzonen verändert werden. Direkt neben der Wiese befinde sich ein Wasserwerk. Sollte für einen Teil oder das gesamte Grundstück statt der Zone 3 künftig die 2 gelten, hätte dies sehr gravierende Auswirkungen. „Dann wären dort keine Bauvorhaben, auch keine Eigenheime, möglich“, machte Norman Klebe deutlich.

Mehr Drogerieartikel gewünscht

Er geht aber im Moment davon aus, dass das gesamte Projekt umgesetzt werden könne. Der Stadtrat soll sich bis Ende 2024 eindeutig festlegen. Mit Blick auf die Stadtkarte lässt sich leicht eine mögliche Alternative für die bislang in angespannter Atmosphäre geführten öffentlichen Diskussionen ausmachen. Denn die Wiese neben der Kurklinik an der Lüchower Straße gehört ebenfalls der Einheitsgemeinde.

Das Vorhaben an der Salzwedeler Straße ist umstritten – vor allem bei Anliegern. Diese führten unter anderem durch den Lieferverkehr ein Einschränken der Wohnqualität an. Es gab in der Vergangenheit auch von Kommunalpolitikern verschiedener Fraktionen zudem das Argument, drei Supermärkte (Aldi, Nah & Gut, Netto) seien ausreichend. Mit einem Edeka würde sich eine der vorhandenen Einrichtungen zurückziehen und Leerstand die Folge sein. Auf der anderen Seite ist von Einwohnern zu hören, sie wünschen sich insbesondere im Drogeriebereich mehr Angebote vor Ort. In diesen Bereich will Edeka verstärkt tätig werden.

Winnie Reichard, Anliegerin der Salzwedeler Straße, hatte eine Unterschriftenaktion gegen den neuen Markt initiiert. Seniorenwohnpark sowie Eigenheime sind gewollt. Norman Klebe sieht das Papier aber kritisch und verweist auf eine neue Unterschriftenliste – diesmal für den Edeka. Diese habe Jörg Fuchs, Seniorenbeauftragter und Vize-Vorsitzender der Volkssolidaritätsortsgruppe, in Gang gebracht.