1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Arendsee
  6. >
  7. Schauspieler im alten Kloster: Ehestreit eskaliert in Havarie: Sommertheater mit Blick auf den Arendsee

Schauspieler im alten Kloster Ehestreit eskaliert in Havarie: Sommertheater mit Blick auf den Arendsee

Premiere in drei Akten: Theater der Altmark eröffnet Sommerspielzeit im Kloster am Arendsee mit „Wrack“. Begeistertes Publikum applaudiert und gratuliert zur 20-jährigen Zusammenarbeit.

Von Helga Räßler Aktualisiert: 16.06.2025, 19:30
Sommertheater auf der Klosterbühne am Arendsee: Robert (Matthias Hinz) und Rita (Kerstin Slawek) begegnen am Unfallort, wo sie ihrem Autowrack entsiegen, der Himmelspfortenöffnerin Petra (Niclas Ramdohr).
Sommertheater auf der Klosterbühne am Arendsee: Robert (Matthias Hinz) und Rita (Kerstin Slawek) begegnen am Unfallort, wo sie ihrem Autowrack entsiegen, der Himmelspfortenöffnerin Petra (Niclas Ramdohr). Foto: Helga Räßler

Arendsee. - Premiere in drei Akten auf der Klosterbühne am Arendsee: Eingeschlossen in ihr verunfalltes Autowrack streiten sich Ehefrau Rita - Kerstin Slawek - und ihr Mann Robert - Matthias Hinz - herzerfrischend deftig und wortgewandt. In der Havarie potenzieren sich Konkurrenzdenken, Neid und Eigensucht. Ihre Situation – eingeklemmt im Auto, das im Graben einer gottverlassenen Gegend liegt – wendet sich erst mit der Entdeckung des Fahrrades auf der Kühlerhaube.

Radfahrer Werner (Tilo Werner), volltrunken und kaum hilfreich, schnappt sich seinen Drahtesel und räumt die Bühne für die singende „Dreiheiligkeit“: Susan Ihlenfeld als Persephone Göttin der Unterwelt mit Teufelshörnchen und schwarzem Gewand, Niclas Ramdohr als Petra (weibliches Pendant zu Petrus), weiß gewandete die Himmelspfortenöffnerin Petra mit Heiligenschein und Engelsflügeln sowie Julia Lehmann als Liebesbotin in Rot.

Intendantin und Regiesseurin Dorotty Szalma (Zweite von rechts) saß im Premieren-Publikum, mit Michael und Juliane Kleemann.
Intendantin und Regiesseurin Dorotty Szalma (Zweite von rechts) saß im Premieren-Publikum, mit Michael und Juliane Kleemann.
Foto: Helga Räßler

Ihr Spiel, aber vor allem ihre Stimmen sind ein Genuss. Zumindest für das applaudierende Publikum. Das Ehepaar kommt nach der Pause zwar frei, muss sich aber laut einer Wette zwischen den ebenfalls streitenden Petra und Persephone innerhalb einer Stunde Extrazeit versöhnen.

Die Versuche, ein ihnen längst im Ehealltag verloren gegangenes harmonisches Miteinander wiederzufinden, wird auf etwas plumpe Art konterkariert von zwei Hilfskräften einer imaginären inkompetenten Eingreiftruppe namens Werner (Tilo Werner) und Hans (Fynn Zinapold).

Weitere Aufführungen am Arendsee

  • Dienstag, 17. Juni; Donnerstag, 19. Juni; Freitag, 20. Juni; Sonnabend, 21. Juni; Sonntag, 22. Juni; Mittwoch, 25. Juni; Donnerstag, 26. Juni; Freitag, 27. Juni; Sonnabend, 28. Juni; Dienstag, 1. Juli, und Mittwoch, 2. Juli. Uhrzeiten: Beginn ist jeweils ab 20 Uhr. Ausnahme: Sonntag, 22. Juni, ab 16 Uhr.
  • Kindertheater „Sei kein Frosch“: Sonntag, 29. Juni, ab 10 Uhr.

Am Ende des gespielten und getanzten Klamauks mit viel Musik darf das Ehepaar auf Erden bleiben. Ihre Zeit sei noch nicht gekommen, hallt es über die Freilichtbühne in der Abenddämmerung. Und das erheiterte Publikum freut es.

Der langanhaltende Beifall gilt dem ganzen Schauspielteam, Dramaturgie, Ausstattern, Licht- , Ton- und Bühnentechnik sowie der Regie führenden Theaterintendantin Dorotty Szalma. Sie hatte das extra für die Premiere geschriebene und einstudierte Stück zusammen mit Kerstin Slawek verfasst.

Und diese Premiere war außerdem eine ganz besondere: Als dritter Akt standen Glückwünsche zum 20. Jubiläum der Klosterbühne am Arendsee auf dem Programm. Den Namen verpassten die Theaterleute dem Spielort und dem Vereinsteam um Uwe Walter verschenkten ein Werbebanner. Auch eine Geburtstagstorte wurde angeschnitten. Mehr dazu in der morgigen Ausgabe.