Stadtfest im Harz Stars im Regen: So hat Blankenburg sein Blütenfest gefeiert
Drei Tag lang hat Blankenburg sein Blütenfest im Thie-Park gefeiert. Ein besonders engagierter Verein der Stadt hat dabei sogar einen Preis abgeräumt.

Blankenburg - Es war wie immer das bestgehütete Geheimnis des Jahres. Wer bekommt wohl diesmal den Adolf-Just-Preis? Auf der Bühne des Blankeburger Blütenfestes wurde es gelüftet.
Bernd Linder und Sven Kühnel durften stellvertretend für den Heimatverein Oesig den diesjährigen Preis entgegennehmen. Die Freude über das Preisgeld in Höhe von 2500 Euro, das die Heilerde-Gesellschaft Luvos Just stiftet, und den künstlerisch vom Blankenburger Töpfermeister Uwe Schellbach gestalteten Wandteller war dem Vereinsvorsitzenden und dem Abteilungsleiter für Kindersport deutlich ansehen.

Ausgezeichnet wurde der Verein vom Blankenburger Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) und von Nadine Schmidt von der Heilerde-Gesellschaft Luvos Just für seine Arbeit. Gegründet wurde der Heimatverein im Jahr 2000 mit gerade einmal sieben Mitgliedern. „Heute kann ich stolz berichten, dass wir mehr als 50 Mitglieder sind. Die Pandemie hat uns nicht geschockt. Wir haben in dieser Zeit mehr als 50 Prozent unserer neuen Mitglieder gewonnen“, berichtete Bernd Lindner. Die Vereinsmitglieder setzen sich für die Unterhaltung, Instandsetzung und Ausbesserung ihres Vereinsheims „Alte Schule“ ein und bekommen in naher Zukunft ein neues Dach für ihr Domizil.
Sportgruppen für Jugend und Senioren
Beim Heimatverein Oesig kommen zudem Groß und Klein zusammen. „Das Schöne ist: Wir haben neben unseren Senioren in diesem Jahr eine Jugendsportgruppe gegründet mit zwei ausgebildeten Trainern“, berichtete der Vereinsvorsitzende weiter. Gemeinschaft wird in der Oesig großgeschrieben. „Wir haben einfach nur Freude und Spaß an unserer Arbeit und sind gerne für die Leute da“, sagte der Vereinsvorsitzende weiter.
Adolf Just, der von 1859 bis 1936 lebte, war einer der Pioniere bei der Anwendung von Naturheilmitteln und gilt als Wiederentdecker der Heilerde. In Blankenburg gründete er im Jahr 1918 die Heilerde-Gesellschaft Luvos Just, die „Adolf Justs Luvos-Heilerde“ produzierte und vertrieb. Heute ist das Unternehmen im hessischen Friedrichsdorf angesiedelt. Die Verbindung zu Blankenburg bestehe aber immer noch. Just wurde auf dem Blankenburger Waldfriedhof beigesetzt, in der Nähe der früheren Produktionsstätte im Kallendorfer Weg befindet sich der Adolf-Just-Platz.
Seit dem Jahr 2002 wird der Adolf-Just-Preis von der Heilerde-Gesellschaft Luvos Just gemeinsam mit der Stadt Blankenburg verliehen. Mit der Ehrung werden Vereine, Einrichtungen und Personen ausgezeichnet, die sich auf besondere Weise um Stadt und Bürger verdient gemacht haben. Zur diesjährigen Preisverleihung hat Blankenburgs Bürgermeister alle bisherigen Preisträger auf die Bühne gebeten.
Showprogramm auf der Bühne


Doch die Verleihung des Adolf-Just-Preises war nur ein Programmpunkt von vielen beim Blütenfest am ersten Juli-Wochenende. Zahlreiche Menschen zog es trotz kleiner Regenschauer in den Thiepark. Auf sie wartete ein buntes Bühnenprogramm.
Zur Eröffnung des Festes hat der Bürgermeister Heiko Breithaupt zusammen mit der Blütenkönigin Eileen I., dem Maskottchen Löwe „Welfi“ und den Hauptsponsoren ein Bierfass angestochen. Der Spielmannszug Neuwerk untermalte das Geschehen.


Auf der Bühne traten etwa die Turnerinnen der SG Stahl Blankenburg auf und verzauberten die Gäste mit verschiedenen Tänzen und treibender Musik. Die Wernigeröder Trommelgruppe Baraban heizte dem Publikum ebenso ein. Die Mitglieder des Pferdesportvereins Börnecke präsentierten ihre Voltigierfähigkeiten. Moderator René Tippmann interviewte den Vorstand der Harzsparkasse, Wilfried Schlüter, und Stefan Baumeier vom Sanitätshaus Liebe, die Einblicke in ihre Arbeit gaben.


Erstmals Aussteller zum Thema Gesundheit
Neu war in diesem Jahr der Gesundheitscampus. Dort haben sich unterschiedliche Unternehmen vorgestellt – beispielsweise der Gemeinnützige Verein für Sozialeinrichtungen Blankenburg, der Reha- und Präventionsverein Balance aus Blankenburg, die Hörmeisterei Weist sowie das Sanitätshaus Liebe. Laut Moderator René Tippmann konnten sie Gäste dort unter anderem Hörtests machen, einen Alterssimulationsanzug und Kneipp-Anwendungen probieren, sich den Blutdruck messen sowie den Fettanteil am Körper bestimmen lassen.
Außerdem gab es einen Kinder-Festplatz mit Wasserbällen, Bungee-Trampolin, Kinderschminken und Bastelaktionen. Abendlicher Höhepunkt der Veranstaltung war die SAW-Party mit dem Moderator Warren Green, den SAW-Dancern sowie der Partyband Advance.


Laut dem Blankenburger Tourismusbetrieb ist das Blütenfest „eine tolle Gelegenheit für Vereine, Unternehmen und Künstler aller Art sich zu präsentieren“. Bei vielen Besuchern kam das an. Tino Müller etwa war zum ersten Mal mit dabei, und dem Wernigeröder haben die unterschiedlichen Programmpunkte gefallen. Schade sei es, dass das Wetter nicht ganz mitgespielt habe.