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Kampfabend in Blankenburg Zu Ehren einer Legende: Harzer Boxer kämpfen unter freiem Himmel

Die Boxer der SG Stahl Blankenburg ehren eine Trainerlegende auf ganz besondere Weise. Mit einem Gedenkturnier unter freiem Himmel.

Von Jens Müller 15.09.2023, 06:30
In den 1960er Jahren waren Freiluft-Boxkämpfe hinterm Schützenhaus in Blankenburg wahre Publikumsmagnete. Vor allem wenn wie hier Klaus Pansegrau (rechts) in den Ring stieg.
In den 1960er Jahren waren Freiluft-Boxkämpfe hinterm Schützenhaus in Blankenburg wahre Publikumsmagnete. Vor allem wenn wie hier Klaus Pansegrau (rechts) in den Ring stieg. Foto: SG Stahl Blankenburg

Blankenburg - Das zweite große Box-Turnier des Jahres in Blankenburg steigt am Samstag, 16. September, an traditionsreicher Stätte: dem Alten Schützenhaus an der Friedensstraße. Das besondere ist dabei nicht nur, dass die Kämpfe ab 16.30 Uhr unter freiem Himmel ausgetragen werden.

Das Turnier ist einem Mann gewidmet, der wie kein Zweiter den Boxsport in der Harzstadt in den vergangenen Jahrzehnten geprägt hat: Klaus Pansegrau. Der erfolgreiche Boxer und langjährige Trainer war am 9. Oktober 2022 nach schwerer Krankheit verstorben. Für die Mitstreiter von der Abteilung Boxen der SG Stahl Blankenburg stand schnell der Entschluss fest, ihr Idol und ihren Weggefährten mit einem Turnier zu ehren.

Klaus Pansegrau in seinem Element: im Trainingsanzug der SG Stahl Blankenburg beim Sparring seiner Schützlinge  Er prägte über Jahrzehnte den Boxsport in der Harzstadt.
Klaus Pansegrau in seinem Element: im Trainingsanzug der SG Stahl Blankenburg beim Sparring seiner Schützlinge Er prägte über Jahrzehnte den Boxsport in der Harzstadt.
Foto: SG Stahl Blankenburg

Wie Stahl-Trainer Marcel Höfer mitteilte, dürfen sich die Boxsportfreunde nicht nur auf attraktive Kämpfe in den verschiedensten Gewichtsklassen und mit Faustkämpfern aus dem gesamten Harz freuen, sondern auch auf ein tolles Rahmenprogramm. „Andreas Vogt vom Catering Harz, der uns schon seit Jahren unterstützt und die Fäden bei diesem Event zieht, ist schon voller Vorfreude auf diesen Abend“, so Marcel Höfer. DJ Henne wurde extra für eine After-Show-Party von einem Unterstützer des Vereins engagiert.

Er freue sich ebenso auf den Box-Abend, wie viele weitere langjährige Mitstreiter, die einen großen Anteil an diesem Turnier haben. Schon vorab richtet Marcel Höfer deshalb ein großes Dankeschön an alle Unterstützer und Sponsoren, die so etwas überhaupt erst ermöglichen: „Die SG Stahl Blankenburg Abteilung Boxen würde sich sehr freuen, wenn zahlreiche Boxfans bei diesem Event dabei wären, um mit uns Klaus Pansegrau auf diesem Wege zu ehren.“

175 Kämpfe, 120 Siege

Klaus Pansegrau begann seine sportliche Karriere als Aktiver 1956 in Ludwigslust und wechselte im Dezember 1960 zum damaligen DDR-Liga-Team der BSG Stahl Blankenburg. Seine weiteren Wege führten ihn von 1961 bis 1962 zu Dynamo Magdeburg und danach drei Jahre zum SC Dynamo Berlin in die DDR-Oberliga. In den Jahren 1964 bis 1969 kehrte er nochmals als Aktiver nach Blankenburg zurück, bevor er die Funktion als Übungsleiter übernahm.

In seiner aktiven Zeit bestritt Klaus Pansegrau laut Vereinschronik insgesamt 175 Kämpfe, von denen er 120 gewann. Nur 30 Mal verlor er, 25 Kämpfe wurden unentschieden gewertet.

Als Trainer und ab 1990 als Abteilungsleiter prägte und formte er mit seinen langjährigen Trainer-Gefährten Manfred Weigl und Armin Rogeè zahlreiche Sportler, die es mit hervorragenden Leistungen dankten. In der Chronik vermerkt sind Dutzende Bezirks-, Landesmeister- und Spartakiade-Titel seiner Schützlinge. So unter anderem von Detlef Keddi im Schwergewicht sowie von Hartmut Treulieb (Mittelgewicht), Uwe Karnowski (Welter-) und von Ralf Pietsch (Halbmittelgewicht) bei den Junioren 1977.

Unvergessen sind zudem die Deutschen Meistertitel, die Blankenburger Faustkämpfer nach der Wende erringen konnten, wie Enrico Baunack, Christian Witzel, Sebastian Knigge und nicht zu vergessen Cindy Rogge.