Bundeswehr Für die Umwelt

Kleine Kiefern, Birken und die spätblühende Traubenkirsche müssen weichen, um ein seltenes Naturschutzgebiet zu schützen.

Von Tobias Dachenhausen 29.05.2016, 16:00

Burg l Eine Gruppe zieht und zerrt an einem Busch, eine andere lädt schwere Sträucher auf den Lkw. Ein paar Meter entwurzelt ein Feldumschlaggerät der Bundeswehr eine spätblühende Traubenkirsche – es ist viel Bewegung auf dem Truppenübungsplatz Krähenberge in Burg. Umwelttag nennt es die Bundesforst. Gemeinsam pflegen insgesamt 33 Mann die Burger Heide. „Es ist ein Naturschutzgebiet, das nicht mehr häufig vorkommt. Und dieses Biotop hält sich eben nur, wenn es regelmäßig gepflegt wird“, erklärt Revierleiter Christian Block.

Jedes Jahr, mindestens aber alle zwei Jahre, muss die Heide verjüngt werden. Das bedeutet, ältere Bäume die dort nicht hingehören, werden entfernt. „Würden wir das nicht machen, würde sich in 20 bis 30 Jahren hier wieder ein Wald entwickeln“, sagt Block. Man wolle aber das Biotop Heide schützen, da die in Burg seiner Einschätzung nach, auch noch eine der besten ausgeformten Heiden landesweit sei. Um das zu bewerkstelligen, braucht die Bundesforst Hilfe. „Wir sind froh, dass wir mit der Bundeswehr einen so stark Partner gewinnen konnten“, betont der Revierleiter.

30 Soldaten aus den Kompanien 1, 5 und 6 sowie aus dem Stab des Logistikbataillons 171 haben sich an der Aktion beteiligt. „In der Regel passiert das auf Freiwilligenbasis“, erklärt Hauptfeldwebel Andre Bellmann. Vor dem Einsatz gab der Revierleiter den Soldaten eine Einweisung, welche Bäume bleiben und welche verschwinden sollen. „Es ist auf jeden Fall eine Menge Handarbeit gefragt“, weiß Block die Arbeit einzuschätzen. Sieben bis acht Lkw wurden bereits bis zum Mittag beladen und am Kompostierhaufen wieder abgeladen. Seit mindestens sechs Jahren wird das Projekt durchgeführt.

„Würden wir nicht stetig dran bleiben, würden die Bäume so hoch stehen, dass mit der Hand nicht mehr viel zu machen ist“, so Block. Die Heide bietet Lebensraum für die Schlingenotter, die Kreuzkröte, die Heidelerche und auch für den Wiedehopf. Und so schützen Soldaten und Bundesforst das Naturschutzgebiet, in dem sie noch am späten Nachmittag an den verschiedenen Sträuchern ziehen und zerren.