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Abfall Müll wie nach Weihnachten

Die Abfallwirtschaft in Burg reagiert auf das gestiegen Aufkommen an Müll mit zusätzlichen Fahrzeugen.

Von Thomas Pusch 15.05.2020, 12:38

Burg l Die Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus haben im Jerichower Land zu einem erhöhten Müllaufkommen geführt. Das bestätigte Henning Gehm, Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgesellschaft Jerichower Land (AJL) auf Anfrage der Volksstimme. „Das Aufkommen ist bei den Fraktionen Bioabfall, gelbe Tonne sowie beim Sperrmüll und den Elektroaltgeräten um zehn Prozent gestiegen“, präzisierte er. Bei Papier und Hausmüll sei hingegen keine Steigerung beobachtet worden. Und die AJL hat reagiert.

Beim Sperrmüll fährt bei Bedarf ein zusätzlicher Lkw mit in den Touren. Bei den Fraktionen Bioabfall und der gelben Tonne müssen die Lastwagen teilweise einmal mehr zur Entladung fahren, da sie sonst überladen wären. Eine zusätzliche Entsorgung sei bei diesen Fraktionen allerdings nicht notwendig gewesen. Dafür hätte ein weiterer Entsorgungswagen die 1100-Liter- Gefäße bei Großwohnanlagen anfahren müssen, dies sei jedoch nicht passiert. Der Aufwand bei zusätzlicher Entladung beträgt laut AJL-Geschäftsführer je nach Sammeltour bis zu zwei Stunden. Ein zweiter Sperrmüll-Lastwagen sei immer acht Stunden täglich im Einsatz.

Doch das gestiegene Müllaufkommen ist nichts Neues für die AJL. „Die gestiegenen Müllmengen entsprechen denen, die normalerweise nach Feiertagen, wie Weihnachten oder Ostern entstehen“, verglich der Geschäftsführer. Die AJL sei auf derartige Schwankungen eingestellt. Gerade die beiden Fraktionen Sperrmüll und Biomüll unterlägen im Laufe eines Jahres immer saisonalen Schwankungen. Die könnten teilweise sogar bis zu 50 Prozent betragen.

Gehm sieht den Zusammenhang zwischen gestiegenen Müllmengen und den Corona-Maßnahmen. „Die Mengen werden automatisch wieder zurückgehen, wenn alle Arbeitnehmer wieder zur Arbeit gehen können“, erwartet er. Geplant werden könne das von der Abfallwirtschaftsgesellschaft allerdings nicht. Es werde bei den Fraktionen Biomüll und Gelbe Tonne tagesaktuell reagiert und beim Sperrmüll in Abhängigkeit von den Anmeldungen mit Sperrmüllkarte.

Schließlich gab er noch Tipps, wie man gesteigerter Müllmengen Herr werden kann. Wenn trotz guter Trennung beispielsweise der Restmüllcontainer zu voll ist, könne ein zusätzlicher bestellt werden. Das gleiche gelte für Papier und die Gelbe Tonne. Übermengen könnten auch zu den vier Wertstoffhöfen gebracht werden, was von zahlreichen Bewohnern genutzt worden sei. Und schließlich: „Papier und Pappe kann auch vor dem Einfüllen verdichtet werden, beispielsweise durchs Zusammendrücken der Kartons“.