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3000 Euro gehen ins Jerichower Land And the Winner is .... der Heimatverein Niegripp

Das kam unerwartet: Ja, der Heimatverein Niegripp hatte sich für den Demografiepreis beworben, aber dass die „Heinis“ gleich den ersten Platz abräumen, damit hatten sie wohl nicht gerechnet.

Von vs/ac/mp 11.12.2025, 19:36
Kristin Meier (von links), Ina Briest und Peggy Degener vom Heimatverein Niegripp beraten über die Baupläne, die aus dem Dorfkonsum ein Begegnungszentrum für Niegripp machen sollen.
Kristin Meier (von links), Ina Briest und Peggy Degener vom Heimatverein Niegripp beraten über die Baupläne, die aus dem Dorfkonsum ein Begegnungszentrum für Niegripp machen sollen. Foto: Marco Papritz

Niegripp/Magdeburg - Die aufm Land, die können was! Einmal mehr hat das der Heimatverein Niegripp „Heimatfreu(n)de zwischen Fluss und See“ - kurz Heinis - unter Beweis gestellt. Das Mammut-Projekt Dorfkonsum, dass mit viel Liebe, Engagement und Gemeinschaft in ein Dorfbegegnungszentrum verwandelt wurde, ist nicht nicht nur preisverdächtig, sondern räumt jetzt auch ab.

Der mit 3.000 Euro dotierte Demografiepreis des Landes Sachsen-Anhalt geht in diesem Jahr somit ins Jerichower Land. Nach Auskunft von Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens, hat eine unabhängige Jury aus den 163 eingegangenen Bewerbungen das Projekt „Ausbau eines alten Konsums in ein Dorfbegegnungszentrum“ in Niegripp ausgewählt.

Lob von der Ministerin, was alles möglich ist in der Gemeinschaft

„Hier wird gezeigt, was alles möglich ist, wenn engagierte Bürgerinnen und Bürger gemeinsam anpacken“, sagte die Ministerin Donnerstagabend bei der feierlichen Auszeichnungsveranstaltung in der Staatskanzlei in Magdeburg. Das Vorhaben des Vereins Niegripper Heimatfreu(n)de zwischen Fluss und See e. V. schaffe einen Ort der Begegnung, unterstütze damit die Menschen vor Ort und fördere zugleich die digitale Teilhabe, hob Hüskens hervor.

Der Konsum an der Niegripper Hauptverkehrsstraße ist in den 1970er Jahren erbaut worden.
Der Konsum an der Niegripper Hauptverkehrsstraße ist in den 1970er Jahren erbaut worden.
Foto: Heimatverein Niegripp
So zeigt sich der Konsum in Niegripp nach seinem Umbau.
So zeigt sich der Konsum in Niegripp nach seinem Umbau.
Visualisierung: Denk´mal Architekten

Kristin Meier, Vorsitzende des Heimatvereins, ist von der Prämierung überrascht. Die Preisverleihung sei eine Anerkennung der Gemeinschaftsarbeit, die von den Mitgliedern und Unterstützern in den vergangenen Jahren geleistet wurde. Ohne diese sei das Projekt "Dorfkonsum" nicht möglich gewesen, so Meier in der Magdeburger Staatskanzlei.

Der 2. Platz (2.000 Euro) wurde dem Projekt „Unser Schopp – Der Dorfladen kommt zurück“ der Bio Schopp UG zugesprochen. Der 3. Platz (1.000 Euro) geht an den Seniorenverein Nauendorf e. V. mit der methodischen Erforschung eines partizipativen Technikentwicklungsprozesses. Ziel ist es dabei, die Eigenständigkeit von älteren Menschen möglichst lange zu erhalten.

Blick in einen Supermarkt der Bio Schopp UG - der sogar an jedem Tag im Jahr 24 Stunden lang geöffnet ist. Eine Möglichkeit ohne Personal wieder einen Dorfladen zu haben.
Blick in einen Supermarkt der Bio Schopp UG - der sogar an jedem Tag im Jahr 24 Stunden lang geöffnet ist. Eine Möglichkeit ohne Personal wieder einen Dorfladen zu haben.
Foto: Bio Schopp UG

Der Publikumspreis geht nach Halle

Darüber hinaus hat die Jury fünf Anerkennungspreise (je 500 Euro) vergeben. Der von der Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) präsentierte und mit 2.000 Euro dotierte Publikumspreis geht in diesem Jahr an das Kirchspiel Halle-Süd/Evangelische Stadtmission e. V. Auf das „Bauwagenprojekt Silberhöhe“ entfielen 1.185 Stimmen.

„Lokales Engagement ist ein entscheidender Motor für die Stärkung von Dörfern und Städten. Bürgerinnen und Bürger übernehmen Verantwortung für Gemeinschaftsprojekte, sei es durch Vereinsgründungen, Sanierung von Gebäuden oder Organisation von Treffpunkten“, würdigte die Ministerin das vielfältige Engagement hinter den eingereichten Projekten.

Mehr als 16.000 Menschen stimmten ab

Insgesamt beteiligten sich an der Online-Abstimmung 16.771 Personen – rund 3.000 mehr als im Jahr zuvor. Bürgerinnen und Bürger konnten aus 58 nominierten Projekten ihren Favoriten auswählen.

IB-Vorstand Marc Melzer betont: „Als Förderbank des Landes Sachsen-Anhalt ist es unser Auftrag, Projekte mit gesellschaftlicher Wirkung sichtbar zu machen und zu stärken. Der Publikumspreis würdigt Menschen und Ideen, die unsere Region voranbringen – und wir sind stolz darauf, diesen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung aktiv zu unterstützen.“