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Atemmasken gegen Corona Selbst gemachter Schutz für Mitarbeiter

Das Rote Kreuz Sachsen-Anhalt hat 1000 Schutzmasken hergestellt. Diese Masken kommen unter anderem auch dem Burger Frauenhaus zu Gute.

Von Nicole Grandt 27.04.2020, 06:00

Burg l In der vergangenen Woche empfahl Bundeskanzelerin Angela Merkel dringend, in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen eine Atemschutzmaske zu tragen. Wenige Tage später wurde das Tragen einer solchen Maske beim Einkaufen oder Busfahren sogar Pflicht, auch in Sachsen-Anhalt.

Num stellt sich für viele Einwohner des Jerichower Landes die große Frage: Woher soll man eine Maske bekommen? In den meisten Apotheken sind diese ausverkauft, im Internet werden Atemschutzmasken teils zu horrende Preisen angeboten. „Die FFP-Masken sind sehr, sehr teuer geworden. Früher haben diese zwischen 49 und 69 Cent gekostet, jetzt werden diese sogar für sieben oder acht Euro das Stück angeboten“, so Christian Luckau, Verantwortlicher für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) Regionalverband Magdeburg-Jerichower Land. Dennoch sollte eine Lösung für das Tragen von Masken gefunden werden, um Mitarbeiter des DRK bei der Arbeit zu schützen und auch die Personen, mit denen sie in Kontakt kommen. Das DRK stellt also derzeit selbst Masken her, um Rettungsdienstmitarbeiter und Pflegepersonal zu versorgen, aber auch um andere Menschen und Einrichtungen damit auszurüsten.

Da aber gerade die erstgenannten Personengruppen viel Schutz benötigen, da sie potenziell mit vielen mit dem Coronavirus infizieren Menschen zusammentreffen könnten, reicht bei ihnen eine einfache Lage Stoff einer Behelfsmaske nicht aus. Auch sollten diese nicht als Wegwerf-Artikel konzipiert werden. So suchte das DRK ein Herstellungsmuster heraus, das diesen Anforderungen gerecht wurde und die Herstellung konnte beginnen. Die Masken müssen auch nicht nach einmaligem Tragen entsorgt werden, sondern können – ohne zusätzliche Transportwege – direkt in den jeweiligen Einrichtungen gereinigt und sterilisiert werden, sodass sie dann erneut eingesetzt werden können. „Hier haben wir unsere Strukturen etwas angepasst“, erklärt Luckau. „Die Rettungswachen haben beispielsweise Waschmaschinen und Desinfektionswaschmittel bekommen, sodass sie die Masken vor Ort reinigen können, ohne dass diese in die Kleiderkammern geschickt und dort gewaschen werden müssen.“ So werden zeitliche Verzögerungen vermieden und die Rettungsdienstmitarbeiter haben ihre Schutzmasken immer vor Ort. In den ersten fünf Tagen wurden von den Helfern bereits über 500 Masken hergestellt. Inzwischen sind es sogar 1000. Bei der Herstellung helfen die Erzieherinnen der DRK-Kita „Bambi“ und des DRK-Hortes „Uhland“ auch die Mitarbeiterinnen der DRK-Kleiderkammer Burg und auch Privatpersonen, die sich auch sonst beim DRK-Regionalverband Magdeburg-Jerichower Land engagieren. „Wir freuen uns wirklich sehr über die fleißigen Helfer, die das Nähen übernommen haben“, so der DRK-Pressesprecher.

Nachdem die ersten 500 Masken fertig waren, sollten sie auch gleich unter die Menschen gebracht werden. Der Seniorenwohnpark „Wiener Straße“ in Magdeburg erhielt 150 Masken, die das Pflegepersonal nun bei der Arbeit tragen kann. Ebenfalls 150 Masken wurden der Suchtkrankenhilfe zur Verfügung gestellt. Das Betreuungshaus für Demenzkranke in Burg erhielt 30 Masken, ebenso wie die Fahrer des DRK-Fahrdienstes. Auch die DRK-Migrationsberatung erhielt 30 Atemschutzmasken. Das Team des Frauenhauses in Burg bekam 20 Masken ebenso wie der DRK-Betreuungsverein. An die Mitarbeiter des DRK-Rettungsdienstes wurden 100 Masken übergeben. Weitere 200 Masken sollen folgen, die dann den Rettungsdienstmitarbeitern und auf ihren Patienten zur Verfügung stehen.

„Mit den weiteren Masken werden nun die Verwaltungs-Mitarbeiter in Burg, Genthin und Magdeburg ausgerüstet“, erklärt Luckau. Derzeit werden weitere Masken genäht, eventuell geht die Näh-Arbeit auch weiter, wenn Bedarf herrscht. „Das Robert-Koch-Institut hat ja empfohlen, dass man die selbst genähten Masken verwendet und dieser Empfehlung sind wir schnell und spontan nachgekommen.“