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Warnung vor Glatteis Blitzeis im Jerichower Land: Busse fahren nicht, Unterricht an Schulen fällt teilweise aus

Für das Jerichower Land besteht eine Warnung vor Glatteis. Wie es um den Busverkehr und dem Unterricht in Schulen im Landkreis steht.

Von Marco Papritz Aktualisiert: 19.12.2022, 17:05
Glatteis erhöht die Gefahr von Unfällen wie von gefährlichen Stürzen. Der Landkreis Jerichower Land stellt sich auf die Wetterlage ein.
Glatteis erhöht die Gefahr von Unfällen wie von gefährlichen Stürzen. Der Landkreis Jerichower Land stellt sich auf die Wetterlage ein. Symbolfoto: Imago/Bernd März

Burg - Für das Jerichower Land besteht eine Unwetterwarnung. Es besteht die Möglichkeit, dass der Landkreis im Laufe des Tages von Eisregen, der vom Westen her aufzieht, überzogen wird. Der gefrierende Regen und Glatteisbildung beeinträchtigen den Busverkehr und den Schulunterricht. Das Deutsche Rote Kreuz empfiehlt, unnötige Wege zu vermeiden.

In den Morgenstunden standen die Busse von der Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land (NJL) still. Darüber informierte die NJL um kurz nach 6.30 Uhr auf ihrer Internetseite. Das heißt, dass auch Schüler, die auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angewiesen sind, nicht zu ihren Schulen befördert werden konnten.

Mit Zeitpunkt vom Verkehrsstopp im Landkreis nicht glücklich

Die ersten Busse sind regulär kurz nach 4 Uhr aus den Betriebshöfen gerollt. Dann hätten sich die Meldungen über glatte Straße gemehrt, sodass dann entschieden worden sei, den Linienverkehr komplett für den Landkreis einzustellen, so Daniela Kramper von der NJL. „Mit dem Zeitpunkt der Entscheidung, die in Abstimmung mit den Leitern der Betriebshöfe in Burg und Genthin wegen höherer Gewalt und mit Blick auf die Sicherheit der Fahrer und Fahrgäste gefallen ist, sind wir selbst nicht glücklich“, sagt die Prokuristin angesprochen darauf, dass zum Zeitpunkt der Unterbrechung des Busverkehrs viele Schüler und Fahrgäste an den Haltestelle gewartet haben.

Mitarbeiter vom Burger Bauhof sind seit den frühen Morgenstunden im Einsatz. Hier beladen Steven Sprecher (links) und Christoph Berger ein Fahrzeug mit Streusalz.
Mitarbeiter vom Burger Bauhof sind seit den frühen Morgenstunden im Einsatz. Hier beladen Steven Sprecher (links) und Christoph Berger ein Fahrzeug mit Streusalz.
Foto: Mario Kraus

Nun im Laufe des Vormittags ist der Linien- und Schülerverkehr punktuell wieder aufgenommen worden, so Daniela Kramper. Es könne weiterhin zu Verspätungen, Einschränkungen und je nach Wetterlage zu Fahrtausfällen kommen.

Aus der Entscheidung der Nahverkehrsgesellschaft ergebe sich eine Kettenreaktion, so Schulleiter Thomas Dreher. „Diese Schüler sind pro forma vom Unterricht entschuldigt“, sagt der Direktor vom Burger Rolandgymnasium. Der Großteil der Schüler und nahezu alle Lehrer sind zum Unterricht erschienen. Eltern seien über die Situation informiert worden. „Ihnen haben wir mitgeteilt, dass sie nach eigenem Ermessen entscheiden können, ob sie ihre Kinder von der Schule abholen“, so Thomas Dreher. Andere Schulen haben wiederum Eltern gebeten, ihre Kinder von den Einrichtungen abzuholen.

In ländlichen Bereich ist höhere Gewalt üblich

Die Wetterlage und der damit einhergehenden Ausfall des Busverkehrs würden eine höhere Gewalt bedeuten, so Tobias Kühne vom Landesschulamt. „Schüler haben nun mal in ländlichen Regionen wie dem Jerichower Land keine andere Möglichkeit, die Schulen zu erreichen, und sind auf die Verkehrsgesellschaften angewiesen“, erklärt der Sprecher. Damit seien sie auch entschuldigt.

An der Sekundarschule „Fritz Heicke“ in Gommern läuft der Unterricht regulär. Hier stehen Projekttage an. Wer es zur Schule geschafft hat, nimmt daran teil.

Blick in die Deichstraße in Burg: Hier herrscht auf dem vereisten und feuchten Kopftseinpflaster eine erhöhte Rutschgefahr.
Blick in die Deichstraße in Burg: Hier herrscht auf dem vereisten und feuchten Kopftseinpflaster eine erhöhte Rutschgefahr.
Foto: Mario Kraus

In der Grundschule Niegripp hat die Wetterlage bislang keine Probleme ausgelöst. Dadurch, dass die Jungen und Mädchen aufgrund ihres jungen Alters von ihren Eltern zur Schule gebracht und abgeholt würden, seien die Schüler auch vor Ort, so Schulleiterin Ricarda Karstädt auf Nachfrage. Nur ein Kind, das den Weg zu Schule per Bus antritt, ist entschuldigt worden. Aber: Aus Sicherheitsgründen ist der Schulhof tabu. „Die Kinder bleiben in den Räumen. Wegen des einsetzenden Regens ist der Gang ins Freie zu gefährlich“, sagt Ricarda Karstädt.

Rettungsfahrzeuge sind langsamer unterwegs

Fahrtausfälle gibt es beim Rettungsdienst vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) im Landkreis nicht. Die Fahrer würden ihre Fahrweise den Witterungsbedingungen anpassen, auch um den Eigenschutz zu gewährleisten, ist von Prokurist Jörg Stumpf zu erfahren. Das heißt, Fahrzeuge fahren entsprechend mit etwas weniger Tempo. Bewohnern werde empfohlen, unnötige Wege zu vermeiden, um nicht zu stürzen und eventuell etwas länger als sonst üblich auf den Rettungsdienst warten zu müssen.

Mitarbeiter vom Bauhof der Stadtverwaltung in Burg sind am Montagmorgen früher als sonst üblich im Einsatz gewesen, sagt Stadtsprecher Felix Malter. Es galt mit einem gerade erst angeschafften Fahrzeug Streusalz auf den Straßen zu verteilen, „damit die Situation noch einigermaßen machbar ist für die Bewohner“. Zum Glück hätten sich die Witterungsbedingungen seit einigen Tagen abgezeichnet, „sodass wir uns darauf noch etwas einstellen konnten“, so Malter. Etwa 30 Tonnen Streusalz sind bislang auf den Straßen der Kreisstadt und ihrer Ortsteile verteilt worden.

Nebenstraßen wie der Burger Winkel sind besonders tückisch, da sie vom Straßendienst nicht besucht werden.
Nebenstraßen wie der Burger Winkel sind besonders tückisch, da sie vom Straßendienst nicht besucht werden.
Foto: Mario Kraus

Bislang sind keine vermehrten Meldungen bei der Rettungsleitstelle im Jerichower Land mit Sitz in Burg eingegangen, wie es auf Volksstimme-Nachfrage heißt. Bis zum Vormittag werden Stürze gemeldet. Offen sei aber, ob diese mit der Wetterlage in Verbindung stehen würden. Bis zum späten Nachmittag lautet die Glätte-Bilanz: ein Sturz mit einem Fahrrad und drei Stürze, die sich auf Gehwegen ereignet haben.

Ähnlich ist das Einsatzgeschehen für die Polizei im Landkreis. Bis zum späten Nachmittag ereignen sich neun Unfälle. Wobei keiner davon offensichtlich auf die Witterungslage zurückzuführen sei, wie es von einem Polizeisprecher heißt.