1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Schlosspark Möckern: Brücken über die Parkgewässer werden für die Zukunft fit gemacht

Schlosspark Möckern Brücken über die Parkgewässer werden für die Zukunft fit gemacht

Wenn der Schlosspark Möckern wieder zugänglich ist, erstrahlen auch zwei in die Jahre gekommene Brücken wieder in neuem Glanz. Der Grund, warum sie die nächsten Jahrzehnte problemlos überdauern sollen, ist ausgesprochen hart.

Von Stephen Zechendorf 21.07.2023, 10:45
Jens Rollfinke (li.) und Mitarbeiter Andreas Wieland setzen zwei der Brücken im Schlosspark Möckern instand. Zum Einsatz kommt extrem robustes Tropenholz.
Jens Rollfinke (li.) und Mitarbeiter Andreas Wieland setzen zwei der Brücken im Schlosspark Möckern instand. Zum Einsatz kommt extrem robustes Tropenholz. Fotos: S. Zechendorf

Möckern - Im Schlosspark Möckern werden derzeit die Teiche und Gräben entschlammt. Um die Baustelle für die Öffentlichkeit zu sperren, war es nur erforderlich, die Brücken über den Parkgewässern einzuziehen. Zwei der Holzbrücken mussten ohnehin auf dem Trockenen aufgebockt werden, um sie zu überarbeiten. Es handelt sich um die Brücke, die beim Eiskellerberg vom Lochower Weg in den Park führt, und jene, die beim Tempelteich einen Zulauf zum Ehlegraben überspannt.

Nur wenige Bohlen müssen getauscht werden

Den Job, diese zwei Brücken zu erneuern, hat der Tischler und Holzbauer Jens Rollfinke aus Nedlitz/Zerbst übernommen. Mit schwerer Technik wurden die Brücken auf Böcke gehoben, damit schadhafte Stellen im unteren Bereich ausgebessert werden können. Vor allem die Unterkonstruktionen an den Uferbereichen waren mit den Jahren angegriffen worden, weil die Holzbrücken ohne Fundament in die Böschung gelegt wurden. Auch einzelne Bohlen der Brücke müssen ausgewechselt werden. Trotzdem haben die Brücken die vergangenen fast drei Jahrzehnte insgesamt recht gut überstanden.

„Das ist Bongossi“, erklärt Jens Rollfinke und hebt eine der schweren Bohlen an. „Manche sagen auch Eisenholz dazu, weil es so schwer ist.“ Tatsächlich ist das aus Afrika eingeführte Holz deutlich schwerer, als das europäischer Baumarten. Grund dafür ist der langsame Wuchs des seltenen Tropenholzes.

Außerdem ist das rötliche Holz des tropischen Laubbaumes witterungsbeständig und sehr resistent gegen Insekten und Pilze. All diese Eigenschaften machen Bongossi beliebt für den Wasser- und Brückenbau. Von den jeweils 39 Laufbohlen – jede ist 210 mal 9 Zentimeter groß – der Brücken mussten nur die äußeren ausgetauscht werden, „weil sie im Dreck lagen und oberflächlich angegangen“ waren, so der Tischler. Die Brücke am Eiskellerberg ist fast fertig, an der zweiten ist etwas mehr zu tun.

Ende September muss alles im Park fertig sein

Doch sind nicht alle Brücken im Schlosspark aus dem stabilen Tropenholz geschnitzt. Andere Übergänge, wie etwa die Brücke am Teehaus – müssen komplett erneuert werden. Hierfür kann Geld aus einem Fördertopf der Europäischen Union genutzt werden, mit dem auch die Durchgängigkeit der Ehle für Wasserlebewesen hergestellt werden soll. Dafür stehen in Möckern insgesamt mehr als eine Million Euro zur Verfügung.

Anders verhält es sich bei der Instandsetzung der Tropenholzbrücken. Hier wird die Stadt als Eigentümer des Schlossparkes die Kosten übernehmen. Federführend für das Projekt „Entschlammung der Parksanierung“ ist jedoch der Ehle-Ihle-Verband. Bis 30. September müssen alle Arbeiten im Park erledigt sein.

Die Holzbrücken sollen mit einem Autokran an ihren Platz gehoben werden. Nach Aussagen der Stadtverwaltung sollen die neuen Brücken dann ein solides Fundament erhalten.