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Bürgermeisterbesuch Hortkinder wollen Platz zum Toben

Der Kinderrat der Grundschule Biederitz hat sich an Bürgermeister Kay Gericke gewandt. Die Jüngsten wollen mehr Platz zum Spielen.

Von Christian Luckau 01.02.2018, 06:00

Biederitz l „Ein neuer Spielplatz für die Kita „Rappelkiste“, so lautet die Überschrift über einem Brief des Kinderrates der Grundschule Biederitz, der dem Gemeindebürgermeister Kay Gericke (SPD) kürzlich übergeben wurde. 20 Kinder bilden den Rat. Das Gremium existiert seit zwei Jahren und hat sich bisher mit schulinternen Problemen beschäftigt. Der geringe Platz auf dem Schulhof jedoch veranlasste den Kinderrat nun, beim Gemeindebürgermeister vorstellig zu werden.

230 Kinder besuchen momentan nachmittags im Hort. Zu viele für den kleine Schulhof. Deshalb weichen die Kinder auf den alten Sportplatz aus, doch der hat so seine Tücken.

Die Kinder bemängeln in ihrem Brief an das Gemeindeoberhaupt, dass der alte Sportplatz zum großen Teil nicht bespielt werden kann, weil auf ihm hohe Brennnesseln wachsen und andere ihren Müll dort liegen lassen. „Ein Mülleimer wäre ein Anfang“, meinen die Kinder.

Nachdem Gericke den Brief erhalten hatte, ließ er sich auf dem alten Sportplatz gleich hinter der Schule die Situation zeigen und die Probleme schildern. Gericke zeigte Verständnis, erklärte den Kinder aber auch, dass größere Anschaffungen durch den Gemeinderat beschlossen werden müssten. Kleine Aufräumarbeiten und Reparaturen wollte er jedoch sofort veranlassen.

„Wir würden auch mithelfen“, hieß es von den Kindern und Gericke ging darauf ein: „Ihr könntet Laub harken und Äste zusammenräumen, dann können die Mitarbeiter des Bauhofes sich um die Brennnesseln kümmern.“

Das allein war es aber noch nicht. Eine alte Tischtennisplatte soll ersetzt werden. Hierzu sind Instandsetzungsarbeiten notwendig. Auch die Tornetze brauchen eine neue Befestigung, und ein altes Spielgerät ist neu aufzubauen. „Zudem müsste der Zaun repariert werden, und das Tor braucht ein neues Schloss, damit die Jugendlichen nicht wieder alles zerstören“, so die Kinder. Den größten Wunsch hob sich der Kinderrat aber bis zum Schluss auf.

Die Hortkinder wünschen sich einen Naturspielplatz. Der kostet Geld, weiß auch Gericke. 80.000 Euro hatte der neue Spielplatz in Heyrothsberge gekostet, zu dem Gericke die Kinder und deren Eltern einlud. Dennoch ist ein neuer Spielplatz eine Investition, die so schnell wohl nicht erfolgen wird. Das ließ Gericke die Kinder auch wissen.

Auch, wenn der Kinder- rat noch nicht ganz verstehen konnte, warum ein Baumstamm mit zwei Seilen nicht als Schaukel taugt, wollen sie an der Sache mit dem Naturspielplatz dran bleiben. „Wir bauen gern aus Ästen und Stämmen Hütten. Die werden aber immer wieder kaputt gemacht“, erzählten die Kinderratsvertreter.

Gericke erklärte, dass es möglich ist, einige Dinge gleich zu beheben, bei anderen würde es etwas dauern. Er möchte aber die Bedingungen auf dem alten Sportplatz optimieren. Jetzt soll der Streetworker der Gemeinde, Torsten Zucker, die Jugendlichen ins Gebet nehmen und auf sie einwirken.