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Gerwisch Bußgelder fürs Rasen in der Spielstraße

Nicht offiziell, aber auch nicht verboten: Autofahrer nutzen in Gerwisch die Mühlenstraße zur Umleitung. Als Spielstraße ist sie aber nur ein Schleichweg.

Von Manuela Langner 14.07.2023, 10:00
RBB Oliver Großmann kontrollierte die Papiere eines Kraftfahrers, den er in der Mühlenstraße in Gerwisch gestoppt hatte.
RBB Oliver Großmann kontrollierte die Papiere eines Kraftfahrers, den er in der Mühlenstraße in Gerwisch gestoppt hatte. Foto: M. Langner

Gerwisch - Maximal zehn Stundenkilometer schnell dürfen Autofahrer in der Mühlenstraße in Gerwisch, einer verkehrsberuhigten Zone, unterwegs sein. Wegen der aktuellen Sperrung der August-Bebel-Straße nutzen viele Ortskundige die Mühlenstraße- und Jahnstraße als kürzere Umfahrung als die offizielle Umleitung über Gartenstraße, Leninstraße und Lostauer Straße, wo obendrein noch der Bahnübergang zu überqueren ist.

Einige Beschwerden von Anwohnern hat die Polizei erreicht. Das Befahren kann den Autofahrern nicht untersagt werden. Ob sie dabei die Geschwindigkeitsbegrenzung einhalten, kontrollierten Juliane Gobel und Oliver Großmann, die Regionalbereichsbeamten der Polizei in Biederitz, und so viel lässt sich schon jetzt sagen: Aller Voraussicht nach findet auch in der kommenden Woche eine Geschwindigkeitskontrolle statt.

70 Euro Bußgeld

Kaum war das Messgerät aufgebaut, erfasste es einen Paketboten, der mit 27 km/h unterwegs war. Er muss demnächst ein Verwarngeld entrichten. Wesentlich teurer wird es für die drei Pkw-Fahrer, die mit 30 beziehungsweise 31 km/h gemessen wurden. Sie liegen damit im Bußgeldbereich. Zu den 70 Euro kommt noch die Verwaltungsgebühr hinzu, so dass die Geschwindigkeitsübertretung knapp unter hundert Euro kosten wird. Ein weiterer Pkw-Fahrer muss ein Verwarngeld zahlen.

Messen können die RBBs mit dem Laser nur Einzelfahrzeuge. Sind Autos in Kolonne unterwegs, könnte ein Fahrer vor Gericht argumentieren, dass ein anderer Pkw gemessen wurde. Dann hieße es: Im Zweifel für den Angeklagten.

Urlaubszeit macht sich bemerkbar

Insgesamt fiel der Feierabendverkehr in der Mühlenstraße eher mäßig aus. Die Urlaubszeit war zu spüren. Die Polizeibeamten waren nicht mit mehr Verkehr oder mehr Verstößen als eine Woche zuvor in der Mittagszeit konfrontiert.

Ein Autofahrer, der in der entgegengesetzten Richtung in die Mühlenstraße einbog, kurbelte die Scheibe herunter und rief den RBBs zu, dass sie gerne auch mal in seiner Straße kontrollieren könnten. Die Aufforderung hören die Regionalbereichsbeamten öfter. „Aber es gibt im Moment so viele Baustellen, Umleitungen und Problemstellen: Selbst, wenn wir uns verdoppelten oder verdreifachten, wir könnten nicht alles abdecken“, erklärte Oliver Großmann.

Etliche Autofahrer fuhren in der Mühlenstraße nicht nur im Toleranzbereich, sondern hielten sich an die sechs bis zehn Stundenkilometer, die die „Spielstraße“ als Höchstgeschwindigkeit vorgibt. Auch diese Werte zeigte das Messgerät an.