Einbruch in 15 Gärten in Heyrothsberge / Fernsehteam dreht Tat nach Diebesgut aus Lauben im Wald gefunden
In 15 Gartenlauben in Heyrothsberge sind Einbrecher Ende Oktober eingedrungen. Das Diebesgut wurde bereits wiedergefunden, die Täter allerdings noch nicht. Gestern drehte ein Fernsehteam die Tat nach.
Heyrothsberge l Es muss Nacht gewesen sein, als die Täter Ende Oktober in 15 Lauben der Gartenanlage "Kurze Stücken" in Heyrothsberge eingedrungen sind. Sie durchwühlten Schränke und Schuppen, nahmen Werkzeuge, elektronische Gartengeräte, Decken, Schlafsäcke, Pumpen und Kaffeemaschinen mit. Mit einer Schubkarre brachten sie das Diebesgut in ihren Wagen. Bemerkt hat sie dabei niemand.
Die Gartensparte liegt abgelegen an den Bahngleisen. Von der B 1 aus ist sie kaum zu sehen, erst recht nicht im Nebel. Die Täter müssen den Weg gekannt haben. Und vermutlich waren sie auch nicht besonders clever. Denn neben Reifenspuren ließen sie eine Stirnlampe, mehrere Fingerabdrücke und sogar Bluttropfen zurück. Und jede Menge Ärger bei den Kleingärtnern.
Frank Wenzel hatte seinen Garten erst im Frühjahr übernommen. Er beklagte den größten Verlust. Geräte im Wert von rund 6000 Euro waren weg, darunter Rasenmäher, Motorhacke und Sense. "Ich hatte noch keine Zeit, alles in meine Garage und mein Wohnhaus zu bringen", erzählt er im Nachhinein. Dieses Nachlässigkeit wurde prompt bestraft. Doch nicht nur die wertvollen Maschinen waren verschwunden. Auch die Tür haben die Täter völlig zerstört.
Und die Diebe suchten weitere Gärten in der kleinen Anlage mit 26 Grundstücken auf. Nur bei Gerhard Joklitschke fanden sie scheinbar nichts, was sie gebrauchen könnten. "Ich nehme meine teuren Werkzeuge immer mit nach Hause", berichtet der Kleingärtner. Außerdem prangt an seiner Laubentür ein Zettel. Dort steht in Deutsch, Russisch und Englisch: Liebe "Gäste". Diese Tür ist offen!!! Geld, Wertsachen, Ess-, Trink- und Rauchwaren sind nicht vorhanden! Das hielt die Täter jedoch nicht davon ab, wenigstens einen Blick in seine Laube zu werfen. "Allerdings lasse ich meine Türen tatsächlich immer offen. So wurde wenigstens nichts zerstört", so der Gärtner.
Neben all dem Ärger gibt es aber auch gute Neuigkeiten. Das Diebesgut wurde kürzlich in einem Waldstück bei Gerwisch gefunden. "Es war mit Decken und Reisig abgedeckt", berichtet Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch. Drei Mal habe ein Wagen zwischen Burg und Gerwisch pendeln müssen, um alles ins Revier zu schaffen. Warum die Täter ihre Beute im Wald lagerten, ist noch unklar. Allerdings war nicht mehr alles vorhanden.
Die Tat stellten gestern zwei Schauspielganoven nach. Ein Fernsehteam drehte in der Gartenanlage die Szenen. Am Sonntagabend soll der Beitrag in der MDR-Sendung "Kripo live" ausgestrahlt werden. Die Sendung beginnt 19.50 Uhr.
Zugleich erklärt Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch noch einmal, welche Vorkehrungen Gärtner für den Winter treffen können, um nicht unliebsam überrascht zu werden. "Zwischen November und März ist tatsächlich Saison für Einbrecher in Gärten", so der Oberkommissar. Dabei gebe es verschiedene Typen. Einmal der kleine Ganove, der Geräte zum Verkaufen oder für den Eigenbedarf sucht. Dann die Durchreisenden, die auch schon mal über Nacht bleiben und mitnehmen, was sie finden. Aber auch Obdachlose übernachten hin und wieder in Gärten. Meist verlassen sie die Lauben ohne größere Schäden anzurichten.