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Ehrenamt Ein Film ganz ohne Stars

Von Skate-Contest bis Boxclub bewegen Ehrenamtliche das Jerichower Land. Der Fim „Vielfalt verbindet“ würdigt ihr Engagement.

Von Susanne Klose 19.09.2017, 23:01

Burg l „Miteinander leben, nicht nebeneinander“ − so fasst Daniela Ferl von der AWO Sachsen-Anhalt die Idee hinter dem Kurzfilm „Vielfalt verbindet“ zusammen. Und er zeigt vor allem: Hier bewegt sich was − gegen rechts, für Vielfalt.

Und um dieses starke Engagement der Bürger im Jerichower Land zu würdigen, hat das Filmteam „lichtempfindlich“ aus Magdeburg im Auftrag der AWO Sachsen-Anhalt das Sprachcafé, die Fahrradwerkstatt Radwechsel, den Demokratieathlon des DRK, das Skateboard-Projekt, den Workshop Miteinander (WoMi) und den Boxclub StandUp begleitet.

In nur drei Drehtagen haben Matthias Frittsche und Christoph Schönefeldt das besondere hinter jedem einzelnen Projekt mit der Kamera eingefangen und in einer Woche zu einem etwa fünfminütigen, bunten Ganzen zusammengefügt. „Das Schönste beim Filmen war einfach die Leidenschaft der einzelnen Protagonisten“, erklärt Matthias Frittsche, „da kam sofort etwas rüber.“

Das würdigte bei der anschließenden Diskussion auch Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration. „Solche Projekte sind der beste Weg, um Vorurteile abzubauen.“ Daran schloss sich auch Conny Habisch von der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt an. „Demokratie muss man gießen“, so Habisch Deshalb seien Projekte wie „Schule ohne Rassismus“, die Schüler direkt miteinbeziehen, besonders wichtig, betonte die Landeskoordinatorin.

Trotzdem gebe es nach wie vor Ressentiments innerhalb der Bevölkerung, wie Ashaq Al-Obaidi erklärte. Die Vertreterin der arabischen Community ist auch schon selbst Anfeindungen ausgesetzt gewesen. „Als mein Laden vor einiger Zeit beschmiert wurde, kamen Frauen aus der Nachbarschaft mit Blumen vorbei“, erzählte die Burgerin sichtlich bewegt von dieser blühenden Form von Zivilgesellschaft.

Doch wie erreicht man die Jugendlichen am besten, fragte Oliver Lindner, Vorsitzender der AWO Jerichower Land und Moderator der Diskussionsrunde. „Vor allem, in dem Kinder und Jugendliche mehr Platz in der Politik erhalten“, erklärte Charlotte Faber vom Kinder- und Jugendforum Burg. Bürgermeister Jörg Rehbaum lud sie daraufhin ein, sich beim Stadtrat mit den jeweiligen Projekten vorzustellen.

Weniger bürokratisch, umso stärker wirken hingegen Projekte wie der Boxclub Stand-Up. Den Jungs gehören auch die letzten Worte auf der Leinwand: „Bei uns ist es egal wo du herkommst, hier zählt nur deine Leistung.“ Besser kann man es nicht sagen.