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Inklusion Eine Schaukel für Alicia

Die Albert-Einstein-Grundschule Burg geht in Sachen Integration voran. Für die neue Mitschülerin Alicia wurde ein spezielles Spielgerät angeschafft.

Von Philipp Ling 08.09.2023, 10:00
Lehrkräfte, Sponsoren und Mitschüler freuen sich mit Alicia und ihrer Familie über die neue Schaukel.
Lehrkräfte, Sponsoren und Mitschüler freuen sich mit Alicia und ihrer Familie über die neue Schaukel. Foto: Philipp Ling

Burg - Zum neuen Schuljahr ist einiges anders an der Albert-Einstein-Grundschule in Burg. Viele neue Erstklässler bevölkern den Schulhof – eine von ihnen ist Alicia Todorow. Sie ist seit ihrer Geburt gelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen und damit das erste körperlich eingeschränkte Schulkind bei den Einsteinern.

Mit der neuen Mitschülerin kam auch gleich ein neues Spielgerät. Und das kam so: Als Alicia sich die Schule beim Schnuppertag mit ihren Eltern ansah, gefiel sie ihr auf Anhieb. Doch bei den Spielgeräten auf dem Pausenplatz entfuhr ihr die Frage: „Und wo spiele ich?“ Das griff Schulleiterin Andrea Golz sofort auf und fragte zurück: „Mit was spielst Du denn am liebsten?“ Die Antwort: Eine Nestschaukel ist ihr Lieblings-Spielgerät.

Für Andrea Golz war es keine Frage, dass ein solches Spielgerät her musste. Zwar war der Spielplatz vor ein paar Jahren umfassend saniert worden, wie sie berichtet. Aber an ein behindertengerechtes Spielgerät hat seinerzeit noch niemand gedacht.

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Die Stadt Burg als Schulträger konnte leider keine Mittel bereitstellen, wie Bürgermeister Philipp Stark mitteilte. Also beschloss Andrea Golz, das Geld – rund 7000 Euro – selbst zu beschaffen und fragte bei den Unternehmen in der Region um Unterstützung an. Die Resonanz war positiv. Den größten Anteil steuerte mit 3000 Euro die Allianz Agentur Anne-Kathrin Schulze über den Kinderhilfsfonds der Allianz-Versicherung bei. Weitere Sponsoren sind VtB Gebäudetechnik, InProTec aus Genthin, Holzbau Schnoor, der Förderverein INGE-Burg, Allianz Heinze, B&M Service (Bergzow) sowie Heizung- und Sanitärbau Kurz.

Alicia weiht die neue Schaukel ein, zusammen mit ihren Eltern  Maria und Johannes Todorow und Schwester Stella.
Alicia weiht die neue Schaukel ein, zusammen mit ihren Eltern Maria und Johannes Todorow und Schwester Stella.
Foto: Philipp Ling

Mit deren Hilfe konnte das Spielgerät rechtzeitig vor den Sommerferien beschafft und in der Ferienzeit durch den städtischen Bauhof aufgebaut und abgenommen werden. So dass Alicia zum Schulbeginn nun auf dem Spielplatz mit ihren Mitschülern spielen kann. Anlässlich der Übergabe in dieser Woche dankte Golz noch einmal den Sponsoren für ihre Hilfe und der Stadtverwaltung für die schnelle Umsetzung.

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Die Einschulung war für die Schule wie für Alicias Eltern Neuland. Aber da sich alle einig waren, dass sie das Projekt angehen wollen, klappte die Zusammenarbeit problemlos. „Wir haben gesagt: Wir probieren wie’s läuft“ berichtet Maria Todorow. Auch Andrea Golz ging die Sache praktisch an: „Jedes Kind muss eine Chance auf Integration haben. Da muss man eben schauen, wie man’s organisiert.“ So musste ein größerer Klassenraum gefunden werden, in dem sich Alicia mit ihrem Rollstuhl bewegen kann. Die Familie kümmerte sich um eine Schulbegleiterin für Alicia. „Das waren viele Anträge und viel Telefonieren“ erinnert sich Maria Todorow. Aber am Ende habe alles geklappt. Die Familie war sogar ein wenig überrascht, wie gut Alicia an ihrer neuen Schule angekommen ist. Sie selbst hat eine kurze Antwort auf die Frage, wie ihr die neue Schule gefällt: „Perfekt!“