1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Giftköder in Burg werden zum Internetproblem

Facebook Giftköder in Burg werden zum Internetproblem

Laut Medienberichten sind in Burg drei Hunde vergiftet worden, die Polizei weiß davon nichts. Die Debatte kocht bei Facebook hoch.

Von Juliane Just 15.05.2018, 07:00

Burg l Es war eine schockierende Meldung: In Burg treibt anscheinend ein Hundehasser sein Unwesen. Laut Medienberichten starben innerhalb einer Woche drei Hunde, nachdem sie mit ihren Herrchen die Johannes-Brahms-Straße passiert hatten. Angeblich seien Giftköder ausgelegt worden. Im sozialen Netzwerk Facebook kochte die Debatte hoch – wüste Beschimpfungen, entsetzte Kommentare, falsche Tatsachen.

Dabei gingen bei der Polizei keine derartige Meldungen oder Anzeige ein. Das bestätigt Falko Grabowski, Pressesprecher des Polizeireviers Jerichower Land. Im Zeitraum vom 2. bis 9. Mai, in denen die Tiere laut einer Medienplattform gestorben sein sollen, gab es keine Strafanzeigen. Am 12. Mai meldete eine Frau lediglich den Fund eines Rinderknochens in der Johannes-Brahms-Straße. Von angeblich toten Hunden lasen die Beamten im Internet. Von einer angeblich erstatteten Anzeige ebenfalls.

„Wir haben keine Internetstreife. Wenn die Menschen uns von solchen Verdachtsmomenten nicht berichten, können wir nicht eingreifen“, sagt Falko Grabowski. Dabei ist der Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, zu dem auch das Auslegen von Giftködern zählt, mit hohen Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren belegt. Im Volksmund spricht man von Tierquälerei.

„Sollte ein Hundebesitzer den Verdacht haben, dass sein Tier vergiftet wurde, sollte er sich unbedingt bei der Polizei melden“, sagt Falko Grabowski. Der Fall wird dann offiziell untersucht und ein Veterinärmediziner kann die Todesursache ermitteln und so zweifelsfrei klären, ob das Tier vergiftet wurde. Hundebesitzer können auch den Notruf wählen. „Es handelt sich um eine Straftat wie jede andere“, bestätigt der Polizeisprecher.

Für die Polizei ist der Umgang mit der Thematik bei Facebook ein Problem. Der vermeintliche Hundehasser, der die Giftköder hinterlassen haben soll, wurde von Internetnutzern als „Schwein“ bezeichnet, der „seinen Köder selber fressen solle“. Die Debatte eskalierte, ein Gesuchter wurde an den Pranger gestellt.

Die Burger scheinen auf Täterjagd – aber die Polizei wird nicht informiert. „Wir sind sehr daran interessiert, dass solche Themen sich nicht im Internet verselbstständigen“, so Grabowski. „In diesem Fall wissen wir von nichts, weil niemand den Tod seines Tieres angezeigt hat.“