Landesweite Aktion versammelt in diesem Jahr rund 800 Schüler im Kinosaal Flimmernde Leinwand statt grüner Schultafel
Burger Schulen ließen in der vergangenen Woche reihenweise den Unterricht sausen. Doch keiner schwänzte. Vielmehr war die Schulkinowoche eine gute Ergänzung zum Lernstoff.
Burg l Eine Aktion ganz nach dem Geschmack von Schülern. Während der landesweiten Schulkinowoche lehnten sich Jugendliche und Lehrer aus Schulen in Burg und Umgebung in die Kinosessel des Burger Kinos entspannt zurück. Vier verschiedene Filme zeigte das Lichtspielhaus. Für alle Klassenstufen war etwas dabei. Klassen der Theodor-Neubauer-Schule, der Krankenpflegeschule, der Berufsschule "Conrad Tack" und der Clausewitzschule beobachteten, wie die 17-jährige Eva auf der Leinwand mit ihrem "Schluckauf im Gehirn" kämpft. Der Film "Ein Tick anders" zeigt, wie Eva ihr Leben mit dem Tourette-Syndrom meistert. Die Schüler lachen, als das hübsche Mädchen ihrer Familie und Fremden obszöne Beschimpfungen an den Kopf wirft. Was nicht heißen soll, dass sie über die Behinderung des Mädchens lachen würden. Eine "menschliche Aufarbeitung des Themas", findet Angela Smith, Lehrerin an der Berufsschule "Conrad Tack". Der Film passe zum Unterrichtsplan, denn die Schüler beschäftigen sich auch mit psychischen Störungen.
Die Veranstalter der Schulkinowoche liefern zu den Filmen, die während der Aktionswoche laufen, auch passendes Infomaterial, erklärt Smith.
Anne Stechert, Sprecherin des Teams Schulkinowoche, freut sich über die vielen Filmbegeisterten. In Sachsen-Anhalt gab es in diesem Jahr insgesamt 37000 Anmeldungen. Das seien 4000 mehr als im vergangen Jahr, erläutert die Sprecherin.
Jessica Moritz, Schülerin an der Clausewitzschule, gefiel die Abwechslung zum Schulalltag. "Ein schöner Film, der auch zum Nachdenken anregt", resümiert die 16-Jährige - und lehnt sich zurück.