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Abwarten und beten Freundeskreis Schloss Wendgräben konnte Pfingstgottesdienst als erste Veranstaltung 2021 feiern

Ein namensgebendes Schloss, das nicht besucht werden kann und eine Pandemie, die den Vereinszweck ausbremst: Der Freundeskreis Schloss Wendgräben ist derzeit zur Untätigkeit verbannt. Ausnahme war der ökumenische Pfingstgottesdienst am Montag.

Von Stephen Zechendorf 25.05.2021, 14:00
Der Pfingstgottesdienst des ?Freundeskreises Schloss Wendgräben? fand am Montag wieder zwischen Laurentiuskirche und Barby-Rittergut statt.
Der Pfingstgottesdienst des ?Freundeskreises Schloss Wendgräben? fand am Montag wieder zwischen Laurentiuskirche und Barby-Rittergut statt. Fotos: Stephen Zechendorf

Loburg/Wendgräben - Die Freude war Christa Nowak, der Geschäftsführerin des Freundeskreises Schloss Wendgräben, sichtlich anzusehen. Am Pfingstmontagvormittag trat sie als erste an das Mikrofon, um die gut 60 Besucher des traditionellen ökumenischen Pfingstgottesdienstes zu begrüßen: „Es ist schön, dass nach einem Jahr mit viel Verzicht und Enthaltsamkeit diese Veranstaltung stattfinden kann.“

Die Bänke und Stühle – viele davon vom benachbarten Barby-Rittergut zur Verfügung gestellt – waren auf der sonnendurchfluteten Wiese hinter der St.-Laurentiuskirche aufgestellt worden. „Ich denke, wir haben hier ein neues Zuhause für die kommenden Jahre gefunden“, sagte Christa Nowak.

Hoffnung auf Konzert im Schloss nicht aufgegeben

Seit fast drei Jahrzehnten gibt es diese ökumenischen Gottesdienste nun schon. Anfangs fanden sie auf der Terrasse von Schloss Wendgräben statt, in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS). Doch längst hat die Stiftung das Schloss verlassen, inzwischen ist das Gebäude zur Privatklinik geworden und nicht öffentlich zugängig. Fanden zu Beginn noch kulturelle Veranstaltungen in Kooperation mit dem „Gezeitenhaus“ statt, so gab es zuletzt keinen Kontakt mit der Klinikleitung.

Hier hatte es einen personellen Wechsel gegeben. „Wir tasten uns da jetzt gerade wieder neu ran und haben um einen Gesprächstermin gebeten“, so Christa Nowak. Denn die Mitglieder des Freundeskreises sind Schloss Wendgräben eng verbunden. Viele waren einst Schüler auf der ehemaligen Heimoberschule und späteren Internatsschule.

Vereinsleben ruht derzeit

Der Verein hatte es sich zur Aufgabe gemacht, das historische Gebäude mit Kunst und Kultur zu erfüllen. Zu Zeiten, in denen die KAS hier politische Bildung anbot, ging das gut. Konzerte und Kunstausstellungen fanden das Jahr über statt, an den Pfingstwochenenden wurden eigens Seminare zu interessanten Themen angeboten. Für die Konzertangebote war sogar der Flügel aus der Möckeraner Schlossaula nach Wendgräben geholt worden.

„Derzeit muss man aber wohl sagen, dass der Verein ruht“, stellte Christa Nowak fest. Die eigentlich zu Pfingsten geplante Jahreshauptversammlung der Mitglieder wurde in den Spätsommer vertagt, auch von den geplanten kulturellen Veranstaltungen konnte keine stattfinden, mit Ausnahme der Pfingstgottesdienste in diesem und im vergangenen Jahr.

Schon im Jahr 2020 waren Konzerte im Rittergut Barby in Loburg sowie in Schloss Wendgräben geplant. Man habe mit den Künstlern vereinbart, die Konzerte schnellstmöglich nachzuholen: „Die Künstler sitzen in den Startlöchern“, so Nowak.

Christa Nowak: „Wir sind enorm geschrumpft.“

In einer Zeit, in der ein Ende der Pandemie absehbar scheint, hegt der Verein Hoffnung, vielleicht doch noch in diesem Jahr zu zwei Konzerten einladen zu können. Vielleicht sogar einmal ins Schloss Wendgräben? „So lange der Flügel da steht, würden wir gerne noch Konzerte veranstalten“, sagte Christa Nowak.

Aktuell besteht der Verein aus etwa 40 Mitgliedern. „Wir sind enorm geschrumpft“, so die Vereinsgeschäftsführerin. Jedes Jahr legt eine Delegation Blumengestecke an einem Gedenkstein auf dem Schlossgelände ab, zu Ehren verstorbener Mitglieder. „Wir sind dankbar für das Zugeständnis der Klinikleitung, weiterhin den Stein besuchen und pflegen zu dürfen.“

Mit einer Gedenkminute wurde auch bei der Veranstaltung am Montagvormittag der Verstorbenen gedacht.

Den ökumenischen Pfingstgottesdienst in Loburg gestalteten der Loburger evangelische Pfarrer Georg Struz und der katholische Pfarrer Richard Perner. Begleitet wurden sie dabei vom Loburger Posaunenchor unter der Leitung von Loburgs Kantorin Thekla Schönfeld.