1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Wobau-Verschmelzung in Sichtweite

Fusion Wobau-Verschmelzung in Sichtweite

Die Wohnungsbaugesellschaften von Möckern und Loburg sollen fusionieren. Eine Empfehlung gab der Haupt- und Finanzausschuss.

Von Stephen Zechendorf 18.04.2019, 07:00

Möckern/Loburg l Aus zwei Gesellschaften soll eine werden. Diskutiert wurde diese Fusion schon länger, nun muss der Stadtrat am 9. Mai entscheiden. Dann hätte die jahrelange Situation mit zwei kommunalen Wohnungsbaugesellschaften in einer Kommune ein Ende.

„Aktuell haben wir zwei Wohnungsbaugesellschaften mit zwei Geschäftsführern, zwei Jahresabschlüssen, zwei Wirtschaftsplänen und zwei Wirtschaftsprüfungen. Immer ist alles doppelt“, schildert Frank von Holly die Situation. Die Situation ist historisch gewachsen. „Die Wobau Loburg entstand aus dem zusammengefassten Wohneigentum der Gemeinden Leitzkau, Loburg, Hobeck und Rosian“, erklärt Frank von Holly.

Mit der späteren Gemeindegebietsreform wurden die Städte Möckern und Gommern (für Leitzkau) zu den Gesellschaftern. Die Einheitsgemeinde Gommern ist mit 6,6 Prozent an der Wobau Loburg beteiligt. Gommern möchte sich inzwischen laut Frank von Holly von seinen Anteilen an der Loburger Wobau trennen. Möckern seinerseits würde die Gommeraner Anteile an der Wobau Loburg übernehmen.

Wenn der Stadtrat Möckern der Verschmelzung der beiden 100-prozentigen Tochtergesellschaften der Stadt Möckern und der Übernahme der Gommeraner Anteile zustimmt, verfüge die Einheitsgemeinde über eine „wirtschaftlich ausgewogene Gesellschaft“, so der Stadtbürgermeister.

Ein Vorteil für den Standort Loburg: es könne dann auch in Loburg saniert werden, obwohl es dort mit den Miet- erträgen deutlich weniger gut aussieht, als in Möckern. „Die Wohnungsbaugesellschaft Möckern ist im landesweiten Wobau-Vergleich Spitzenreiter. Dagegen liegt die Wohnungsbaugesellschaft Loburg wie so viele andere Wobaus im Lande im kritischen Bereich“, so Frank von Holly. Andererseits sagte der Stadtbürgermeister gestern im Volksstimme-Gespräch auch nach der Verschmelzung für die Objekte in Möckern ein „weiterhin hohes Investitionsniveau“ zu.

Ihm zufolge werde sich auch nach einer Fusion für die Mieter nichts ändern. Die Ansprechpartner blieben erhalten.

Die Idee einer Verschmelzung der beiden Wohnungsbaugesellschaften ist nicht neu, schließlich ist seit der Eingemeindung von Loburg die Einheitsgemeinde Möckern alleinige oder zumindest Hauptgesellschafterin in beiden Unternehmen.

In der früheren Diskussion waren jedoch hohe Grunderwerbssteuern als Hinderungsgrund für die Verschmelzung beider Gesellschaften angesehen worden. Dazu erklärte Stadtchef von Holly gestern: „Wir werden erhebliche Steuern zahlen müssen, aber das wird immer noch billiger, als auf Dauer die beiden Unternehmen fortzuführen.“

Bereits im Jahr 2013 hatte der Stadtrat die Schaffung einer sogenannten umsatzsteuerlichen Organschaft und das Zusammenlegen des Personals beider Gesellschaften beschlossen, um so eine Verbesserung der Verwaltungstätigkeit zu erreichen und Verwaltungskosten zu sparen. Neben den kommunalen Wohnungen in Möckern und Loburg (zusammen sind es etwa 1700 Wohnungen) verwaltet die Wohnungsbaugesellschaft Möckern als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Möckern seit Mai 2014 auch die etwa 740 Wohnungen von der Pareyer Wohnungsbaugesellschaft.