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Ein Denkmal bei Möckern Hoffnung für den Postmeilenstein in Hohenziatz

Nachdem der Postmeilenstein bei einem Unfall in viele Teile zerfiel, platzen die Träume für eine Sanierung. Jetzt sagt eine Steinmetzin, dass es vielleicht doch möglich wäre.

Von Stephen Zechendorf 11.03.2024, 07:15
In seine Einzelteile zerlegt wurde der Postmeilenstein von Hohenziatz bei einem Unfall.
In seine Einzelteile zerlegt wurde der Postmeilenstein von Hohenziatz bei einem Unfall. Stephen Zechendorf

Hohenziatz - Für den bei einem Unfall zerstörten Postmeilenstein von Hohenziatz gibt es wohl noch Hoffnung. Wie der Ortsbürgermeister Matthias Berlin dem Ortschaftsrat mitteilte, ist die Begutachtung des denkmalgeschützten „Unfallopfers“ positiver ausgefallen, als zu befürchten war. „Die Steinmetzin war überrascht, dass der Zustand des Steines gar nicht so schlimm ist“, so Berlin. Gemeint ist aber nur ein Teil des historischen Steines. Denn eigentlich bestand der Stein an der Kreisstraße zwischen Möckern und Hohenziatz aus zwei unterschiedlichen Meilensteinen - einem Viertelmeilenstein und zwei Teilen eines Ganzmeilensteines. Sie wurden irgendwann zusammengefügt und dort aufgestellt, wo eigentlich gar kein Meilenstein stand.

Eigentlich zwei Steine

Der Heimatverein Hohenziatz hatte auf Empfehlung von Experten vorgehabt, den Ganzmeilenstein sanieren zu lassen, später sollte das Ergebnis zentral im Ort Hohenziatz aufgestellt werden. Eine Umsetzung des Steines war wegen der geplanten Sanierung der Kreisstraße 1230 ohnehin geplant.

Die Steinmetzin, die nun den Unfallschaden begutachtete, hatte eigentlich den Auftrag erhalten, die Elemente des Postmeilensteins zu sanieren und danach korrekt zusammenzusetzen. Nachdem aber in der Nacht zum 15. Februar ein 18-Jähriger mit seinem Opel einem Reh ausweichen wollte und dabei den Postmeilenstein zerlegte, schien es zunächst, als sei der Postmeilenstein verloren und das Vorhaben erledigt.

Warten, wie hoch die Kosten wirklich sind

Nach der überraschend optimistischen Einschätzung der Expertin wollen die Hohenziatzer nun abwarten, wie hoch die neuen Kosten für eine Reparatur beziffert werden. Ein Angebot wird an die Stadt als Eigentümerin des Steines geschickt. Bei der Versicherung des Unfallfahrers wurde der Schaden bereits angezeigt, hieß es am Abend der Ortschaftsratssitzung in Hohenziatz.

Kurioser Hintergrund: Aus einem Postmeilenstein werden plötzlich zwei?

Sollten weitere Kosten für das Vorhaben entstehen, hat der Hohenziatzer Ortschaftsrat angedeutet, Gelder aus den Ortschaftsratsmitteln bereitstellen zu wollen.

Mit Kilometer kam das Aus

Meilensteine wurden auf deutschem Territorium im 18. und 19. Jahrhundert in verschiedener Form und Größe aufgestellt. Sie dienten zunächst der Post, die nach festgesetzten Entfernungen die Beförderungszeiten, Personen- und Extrapostsätze sowie das Paket- und Geldporto regelte. Mit Beginn des Baues von Chausseen wurden Meilensteine auch zur Markierung der Chausseelängen errichtet. Eine preußische Meile entsprach etwa 7,5 Kilometern. Mit der Einführung des metrischen Systems in Deutschland ab 1872 verloren die Meilensteine ihre Bedeutung.