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Hundebiss Noch keine Konsequenzen nach Hundeattacke

Ein Pitbull hat im Sommer 2020 in Burg einen anderen Hund attackiert und verletzt. Auch Monate später ist noch nichts geklärt.

Von Dan Tebel 06.12.2020, 20:00

Burg l Simona Schober wird sich wohl noch lange Zeit an den schrecklichen Tag zurückerinnern, als ihr kleiner Chihuahua Quintus beim Gassi-Gehen von einem unangeleinten Pitbull, der aus einem Haus herausstürmte, angefallen und verletzt worden war. Der Angreifer nahm sein kleines Opfer regelrecht zwischen die Zähne, ließ erst von dem kleinen Hund nach einem beherzten Eingriff durch die entsetzte Chihuahua-Besitzerin wieder ab. Für die körperlich angeschlagene und schwerbehinderte Burgerin ein Tag, den sie am liebsten vergessen würde. Doch das geht nicht so einfach.

Zumindest nicht so ohne weiteres, denn auch gut vier Monate später ist in diesem Fall kaum etwas geklärt. Zwar gehe es dem kleinen Chihuahua zumindest körperlich wieder besser, aber viele Fragen sind noch offen. Unter anderem, wer für die Kosten aufkommen wird. Quintus musste sofort zum Arzt, hing zeitweise sogar am Tropf. Das kleine Tier hatte eine Bisswunde, die lange versorgt werden musste. Diese Behandlungen kosten viel Geld. „Und ich bleibe nach wie vor auf den Kosten sitzen", erzählt die 65-jährige Hundebesitzerin der Volksstimme im Gespräch. Und das für etwas, wofür sie nichts kann.

Simona Schober hatte bei der Polizei Anzeige gegen den Halter erstattet. Der Polizei ist der Mann bereits bekannt. Weitere Vorfälle mit ihm und seinem Hund, habe es aber nicht mehr gegeben, so Polizeisprecher Christian Sewina. Die Akte zum Fall gehe nun zur Staatsanwaltschaft nach Stendal, erklärt er. Dort werde entschieden, wie es in dem Fall weiter geht.

Und was macht die Stadt Burg? Das dafür zuständige Ordnungsamt muss den Halter zunächst zum Angriff anhören, ihn Nachweise für den Hund erbringen lassen und kann dann die Konsequenzen ziehen, ob zum Beispiel eine Maulkorb-Pflicht oder ein Wesenstest mit dem Hund angeordnet werden muss. Wie Bernhard Ruth, Burger Stadtsprecher, auf Nachfrage mitteilt, laufe dieses sogenannte Verwaltungsverfahren noch und die Fristen zur Beibringung der Nachweise seien noch nicht abgelaufen. Und da der Hundehalter dann auch noch Widerspruch gegen mögliche Auflagen einbringen kann, könnte sich der Fall noch eine ganze Weile hinziehen. „Erst nach Abschluss des Verfahrens können wir dann hierzu öffentlich Stellung nehmen", erklärt Bernhard Ruth.

Das heißt für Simona Schober wohl warten. Einmal habe sie versucht, den Halter persönlich anzusprechen, um die Kostenfrage zu klären, erklärt sie. Daraufhin sei der Mann aber ausfallend geworden und habe sie beschimpft. Sie wisse nicht, wie sie ihm beim Gassi Gehen noch aus dem Weg gehen soll. Dabei betonte sie nach wie vor, nicht dem Hund die Schuld an dem Vorfall zu geben. Ihre Befürchtungen, dass sich so etwas, vielleicht sogar mit noch schlimmerem Ausgang, wiederholen könnte, sind groß. „Auf Dauer ist das kein Zustand", so Simona Schober.