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Investition Millionen für Schule Süd geplant

Die Grundschule Burg-Süd soll laut Planungen der Stadt für 2,2 Millionen Euro energetisch und baulich komplett erneuert werden.

Von Mario Kraus 03.05.2019, 01:01

Burg l Bärbel Birnbaum kennt als Leiterin jeden Winkel ihrer Grundschule samt Eigenarten. „An dieser Seite können wir nur noch ein Fenster öffnen. Bei richtigem Wind werden die Tische sogar zusammengerückt“, erzählt sie Finanzminister André Schröder (CDU) im ersten Stock. Der machte sich gestern selbst ein Bild von der sanierungsbedürftigen Schule aus den 70er Jahren. „Ganz klar, hier muss etwas passieren“, lautete das Urteil des Politikers, der Stunden zuvor eine ähnliche Einrichtung vom Baustil „Erfurt“ in Magdeburg besucht hatte und passende Vergleiche ziehen konnte.

Sollten alle Vorarbeiten reibungslos verlaufen, plant die Stadt eine Sanierung bereits im kommenden Jahr und hat sich damit einen „sportlichen Fahrplan“ auferlegt, wie Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) erklärte. Die entsprechenden Planungsunterlagen sind beim Land eingereicht. So ist vorgesehen, dass rund 1,5 Millionen Euro aus dem Fördermittelprogramm Stark III sowie dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) nach Burg fließen, während sich die Stadt mit Eigenmitteln in Höhe von 700.000 Euro beteiligt. „Allerdings ist nicht auszuschließen, dass sich die Gesamtinvestitionssumme von 2,2 Millionen noch erhöhen wird“, machte der zuständige Sachgebietsleiter Ulf Petermann klar. Dies sei eine Erfahrung der bisherigen Preisentwicklung.

Bei einem wesentlichen Punkt – der Barrierefreiheit – müsse die Stadt allerdings noch zusätzliche Unterlagen einreichen, um der Landesbauordnung gerecht zu werden, sagte Schröder. Dabei sind Kosten von rund 200.000 Euro veranschlagt worden. Sollte dies bis 10. Mai geschehen, sehe er sehr gute Chancen, dass die Stadt eine Förderzusage erhalte. Möglicherweise noch vor der parlamentarischen Sommerpause. „Sanierungsbedarf und -notwendigkeit sind unschwer zu erkennen“, sagte Schröder.

Darauf hatten sowohl Rehbaum als auch der Stadtratsvorsitzende Markus Kurze (CDU) im Vorfeld hingewiesen. Vor allem deshalb, weil die Grundschule mit der angeschlossenen Turnhalle eine klare Zukunftsperspektive hätte und dringend benötigt werde. Immerhin werden derzeit 138 Jungen und Mädchen von neun Lehrern und einer Schulsozialarbeiterin betreut. Im Gebäude befindet sich noch ein Kindergarten mit 103 Sprösslingen, über den die Hortbetreuung vor und nach dem Unterricht abgesichert ist. Daneben werden noch 30 Kindergartenkinder betreut. Laut bisherigen Prognosen wird die Schülerzahl in den kommenden Jahren auf 170 anwachsen und sogar die Zahl 200 überschreiten. „Aus diesem Grund hat sich der Stadtrat für das Wohngebiet Burg-Süd bekannt und will es weiter entwickeln“, sagte Kurze und erinnerte beispielsweise an den Kita-Neubau ganz in der Nähe der Grundschule.

Fest steht indessen, dass während der umfangreichen Sanierung, die keine Bereiche des Komplexes aussparen und vermutlich mit den Sommerferien 2020 beginnen wird, ein Unterricht kaum möglich sein wird. „Die beste Lösung wäre auch für die Kinder eine Ausweichmöglichkeit“, sagte Birnbaum. Das sieht auch die Stadtverwaltung so. Zwar soll die Lärmintensität in einem Probelauf getestet werden und zeigen, welche konkreten Tätigkeiten während des Unterrichts möglich sein könnten, „aber wir suchen derzeit intensiv nach einer Alternative“, versicherte Rehbaum.