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Pilze sammeln in der Natur Jubiläum: 45 Jahre Pilzberatungsstelle in Gommern

Vorträge und Ausstellungen rund um Pilze, Kräuter und Wildtiere locken zahlreiche Gäste nach Gommern. Jetzt werden 45 Jahre der Beratungsstelle gefeiert.

Von Thomas Schäfer 13.09.2023, 08:01
Silke Fuchs präsentiert  ihren Pilzkalender, der für 15 Euro bei ihr erworben werden kann. Mit im Bild sind Aussteller und Referenten, die die Festveranstaltung zum Jubiläum bereichert haben.
Silke Fuchs präsentiert ihren Pilzkalender, der für 15 Euro bei ihr erworben werden kann. Mit im Bild sind Aussteller und Referenten, die die Festveranstaltung zum Jubiläum bereichert haben. Foto: Thomas Schäfer

Gommern - Seit 45 Jahren gibt es in Gommern die Pilzberatungsstelle in der Manheimer Straße 19a. 43 Jahre wurde sie durch Franz Fuchs geprägt, der die Beratungsstelle im Jahr 1978 als Pilzsachverständiger eröffnete und bis zu seinem Tod im Dezember 2021 leitete. Alles ehrenamtlich.

Mehr dazu: Gommern: Woher kommt die Leidenschaft für Pilze?

Seither liegt die ehrenamtliche Arbeit und die Leitung der Pilzberatung in den Händen seiner Tochter, der Pilzsachverständigen Silke Fuchs.

Jubiläum für Pilzberatung - und ausstellung

45 Jahre sind ein Grund zum Feiern. Daher hatte Silke Fuchs am Sonntag zu einer Jubiläumsveranstaltung in die Versammlungsstätte am Volkshaus geladen. Zudem war es auch die bereits 35. öffentliche Pilzausstellung – ebenfalls ein rundes Jubiläum.

Zu Beginn der Veranstaltung blickte Silke Fuchs auf 45 Jahre Pilzberatung zurück, erinnerte an die Arbeit ihres Vaters und präsentierte auch interessante Zahlen: In den 45 Jahren wurde die Beratungsstelle 7800-mal von insgesamt 11.000 ratsuchenden Personen aufgesucht.

Dabei wurden 12.600 Pilzarten bestimmt. Ganze zehn Prozent, nämlich 1260, davon waren giftig. Von den 1260 giftigen Arten waren 364 sogar tödlich giftig. Zahlen, die eindrucksvoll zeigen, wie wichtig die Arbeit der Pilzsachverständigen und der Pilzberatungsstellen sind.

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Beim der Jubiläumsveranstaltung drehte es sich zwar hauptsächlich um Pilze, aber auch Ausstellungen und Informationen rund um Kräuter und Wildtiere wurden präsentiert.

Giftige Maronen in Gommern - Pilzsucher gibt Entwarnung

Tief ins Detail drangen Vorträge zu den Themen Mutterkorn-Pilz und zur radioaktiven Belastung von Maronen ein. Radioaktive Belastung? In der Tat, sie rührt noch aus der Katastrophe von Tschernobyl aus dem Jahr 1986 her.

Der hiesige Pilzsucher in der Einheitsgemeinde Gommern kann jedoch bei Maronen bedenkenlos zugreifen. Die Belastung ist zwar messbar, aber so gering, dass einem Verzehr in normalen Mengen nichts im Wege steht. In Richtung Stendal und Havelberg sieht das jedoch etwas anders aus.

„Ich bedanke mich bei allen, die mich unterstützt haben: der Stadt Gommern, dem Heimatverein, den Referenten und Ausstellern und den vielen Helfern im Hintergrund, ohne die die Veranstaltung so nicht möglich gewesen wäre“, freut sich Gommerns Pilzsachverständige über die große Hilfe.