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Ladeburger Tradition Kirchplatz wird zum Sommerkino

In Ladeburg stand jetzt zum vierten Mal das Sommerkino auf dem Programm.

Von Thomas Schäfer 16.07.2018, 04:00

Ladeburg l „Es ist das erste Mal in vier Jahren, dass es nicht regnet oder stürmt“, freute sich die Chefin des Vereins Ladeburger Dorfleben, Susanne Hobohm, und hoffte auf reges Interesse am diesjährigen Sommerkino. Und sie sollte nicht enttäuscht werden. Ab 15 Uhr trudelten nach und nach unzählige Bürger Ladeburgs auf dem Kirchplatz ein, um einen gemütlichen, aber auch spannenden Nachmittag zu verbringen.

Frisch vom Acker, hübsch mit Essigbaum, Disteln und Immortellen geschmückt, hatte der Verein dafür kleine Stände aufgebaut, an denen sich die Besucher des Sommerkinos mit kühlen Getränken, leckerem Gegrillten und natürlich Kuchen versorgen konnten. Vor allem zum Kuchenstand gibt es eine kleine Geschichte zu erzählen: Matilda Hobohm, Schülerin der Klasse 4c der Grundschule Gommern, hatte diesen unter ihren „Fittichen“. Die kleine Dame möchte mit ihrer Klasse zum Abschluss der Grundschulzeit eine Klassenfahrt zur Burg Falkenstein in den Harz unternehmen.

Um dafür Geld zu sammeln, hat sie sich den Verein Dorfleben mit ins Boot geholt. Alle Einnahmen des Kuchenbasars kommen somit der Abschlussfahrt zu Gute. Und so stand auf einem kleinen Plakat am Verkaufsstand zu lesen: „Die Kosten für den Bus sind leider recht hoch, darum: Esst mehr Kuchen!“

Doch natürlich waren die Ladeburger nicht nur zum Kuchenessen gekommen, vor allem wollten sie ihr Sommerkino genießen. Für die kleinen Cineasten hatte der Verein die Winterkirche als Vorführraum vorbereitet. „Wir haben verschiedene Filme da, so dass die Kinder sich selber aussuchen können, was sie sehen wollen. Es muss dabei nicht nur ein Film sein“, sagt Susanne Hobohm.

Quietschfidel hörte man immer wieder lautes Kinderlachen aus dem kleinen Raum über den Kirchplatz schallen.

Noch lauter wurde es kurz nach 16 Uhr. Aus dem extra für das Sommerkino aufgebauten Zelt erschallte lauter Jubel, als Thomas Meunier beim Spiel um Platz Drei der diesjährigen Fußball-WM für Belgien in der vierten Minute den Führungstreffer erzielte. In der Planung für den Nachmittag hatte der Verein sich entschieden, das Spiel per Public Viewing zu zeigen. Somit hatte kaum jemand eine Ausrede, nicht zum Kirchplatz zu kommen. So wurde Ladeburg für 90 Minuten zu „Klein Belgien“.

Gegen 20.15 Uhr wurde das Zelt zum Kinosaal. Gezeigt wurde eine deutsche Komödie. Gemeinsam saßen Jung und Alt dicht gedrängt auf den Plätzen und amüsierten sich köstlich.

„Genau das ist unser Anliegen“, sagt die Dorfleben-Vereinschefin Susanne Hobohm. „Das Miteinander im Dorf stärken, gemeinsam etwas erleben und bewegen. Alle zusammen, Jung und Alt.“ Dass das zu funktionieren scheint, zeigt der Zulauf zum Sommerkino und auch die Altersstruktur im Verein. Das jüngste Mitglied ist zehn, das älteste 70 Jahre alt.

„Wir kümmern uns beispielsweise mit dem regelmäßigen Rentner-Kaffee um unsere älteren Herrschaften, haben aber auch ganz viel Kontakt zu unserer Kita, mit der wir viel machen“, so Susanne Hobohm weiter. Um dem Anspruch der Gestaltung des aktiven Dorflebens gerecht zu werden, organisiert der Verein mehrere Veranstaltungen im Jahr. Neben dem Sommerkino sind das der Frühlingstanz, der Adventsmarkt Anfang Dezember und die Christvesper an Heilig Abend mit einem Krippenspiel.

Stolz ist man auch auf die Herrichtung der Rodelbahn für die Kinder. „Aber wissen Sie was? Seit die Rodelbahn fertig ist, hat es nicht einmal richtig geschneit“, lacht Susanne Hobohm.