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Laga 2018 Graffiti-Problem vor der Schau in Burg

Zur Laga 2018 in Burg sollen Blumen und Pflanzen die Stadt zieren, doch noch ziehen an einigen Bauwerken Graffiti die Blicke auf sich.

Von Kerstin Stösser 13.12.2017, 04:00

Burg l Graffiti an Hauswänden, Brücken und öffentlichen Gebäuden sind in vielen Städten keine Seltenheit – auch nicht in Burg. Mal sind diese künstlerisch ausgefeilt, mal wurden schnell ein paar Worte hingekritzelt. Die Inhalte rangieren von ansprechenden Motiven über persönliche Reviermarkierungen bis zur politisch motivierten Botschaft. Das Problem: Ist die Fläche fürs Sprayen nicht freigegeben, entstehen teils erhebliche Sachschäden.

Die Kosten für die Beseitigung betreffen alle, sowohl die Allgemeinheit als auch den einzelnen Eigentümer.

Bernhard Ruth, Pressesprecher der Stadt Burg, erklärt dazu: „Natürlich hat die Stadt ein Interesse daran, dass die Graffiti noch vor Eröffnung der Landesgartenschau entfernt werden. Dafür werden wir uns auch entsprechend einsetzen, aber zunächst muss auch hier die Zuständigkeit geklärt werden. Schäden an öffentlichen Gebäuden wurden durch die Polizei aufgenommen.“

Der Polizeisprecher des Jerichower Landes, Falko Grabowski, bewertet die Chance auf Aufklärung jedoch als eher gering. „Man muss die Sprayer am besten mit der Farbdose in der Hand antreffen, sonst ist es sehr schwer, sie zu überführen.“ Die meisten Graffiti, die auch zur Anzeige gebracht werden, sind solche mit verfassungsfeindlichen Inhalten. „Die können sich zu bestimmten Tagen im Jahr auch einmal häufen, aber auch das ist nicht immer der Fall.“

Falko Grabowski macht auf ein anderes Phänomen aufmerksam, das mittlerweile ebenfalls an vielen öffentlichen Plätzen zu beobachten ist: In letzter Zeit nimmt die Zahl von Sachbeschädigungen zu, bei denen Leute Laternenpfähle, Mülleimer, Bänke oder Trafohäuschen mit Aufklebern bekleben. Auch die Sticker haben oftmals eine Botschaft oder ein Logo, lassen sich in großer Stückzahl leicht verteilen und sind nur schwer wieder zu entfernen. Auch dies ist dem Stadtbild nicht zuträglich.

Konrad Zahn, Obermeister der Malerinnung, schätzt die Situation so ein: „Je länger ein Graffito bestehen bleibt, desto mehr Anerkennung bekommen diejenigen, die es gesprüht haben, in der Szene. Wenn Schmierereien also zeitnah entfernt werden, ist die Wand auch schnell nicht mehr so interessant, weil die Respektsbekundungen, auf die der Sprayer wartet, ausbleiben.“ Fachbetriebe beraten Hausbesitzer, wie sich die unerwünschten Malereien am besten entfernen lassen. Hier spielen auch Untergrund und Farbzusammensetzung eine Rolle. Möglich ist auch eine Imprägnierung mit einem Schutzanstrich, der sich besser reinigen lässt als eine unbehandelte Oberfläche. „Am Ende muss natürlich der Hauseigentümer entscheiden, welche Leistungen er in Anspruch nehmen will. Nach unseren Erfahrungen ist eine konsequente, schnelle Entfernung von Schmierereien immer noch die effektivste Herangehensweise.“

Bärbel Michael von der Wohnungsbaugesellschaft Burg mbH sieht das genauso: „Sicher, Graffiti kommen vor, aber zum Glück nicht allzu oft. Wenn mal jemand eines unserer Objekte besprüht, lassen wir das immer möglichst schnell überstreichen, weil diese Schäden natürlich auch für unser Unternehmen kein Aushängeschild sind. Meistens ist dann auch erst einmal wieder Ruhe. Manchmal erstatten wir auch Anzeige, wenn die Inhalte verfassungsfeindlicher Natur sind. Das ist aber in der Regel nicht der Fall.“

Fazit: Illegale Graffiti sind auch im Burger Stadtbild ein lästiges Problem, dem jedoch mit Hartnäckigkeit und Farbe begegnet werden kann. Bis zur Landesgartenschau wird es daher auch Seitens der Stadt noch einige Maßnahmen geben, um Schmierereien entfernen zu lassen.