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Laga Offene Parks oder Schutz vor Dieben?

Was soll aus den Burger Parkanlagen nach der Laga werden? Die Volksstimme hat zu einer Diskussion darüber aufgerufen.

Von Mario Kraus 25.09.2018, 01:01

Burg l Ist es notwendig, die Parkanlagen mit Zäunen zu schützen? Und tut das dem Stadtbild gut? Dazu machten sich in den viele Leser Gedanken, die in Auszügen veröffentlicht werden und die ein Stimmungsbild widergeben.

„Mit der Gestaltung der Parkflächen der Landesgartenschau hat die Stadt Burg eine große Aufwertung erfahren“, schreibt Jochen Klapperstück aus Zeppernick. „Diesen Schatz gilt es, nachhaltig zu bewahren. Dies ist nur möglich, wenn die bestehende Umzäunung weitgehend erhalten bleibt. Ausnahmen aus speziellen Situationen wären die Freigabe der Platanenallee im Flickschupark und eine freie Zuwegung des Privathauses im Goethepark. Für alle anderen Flächen sollte die bestehende Umzäunung als Schutz der Anlagen weiter genutzt werden. Daraus ergeben sich auch nachhaltige Nutzungsmöglichkeiten, wie auf der Veranstaltungsfläche und der Skaterbahn im Goethepark (...) Zur Minimierung von Personalkosten bietet es sich an, ohne Einlasspersonal die Anlagen morgens zu öffnen und abends wieder zu verschließen.(...) Andere Städte früherer Landesgartenschauen machen es ähnlich.“

Das sieht auch Katrin Henke aus Burg so: „Die Umzäunung der Parkanlagen sollte unbedingt bestehen und zur Nacht sollten die Parks geschlossen bleiben und gegen Morgen wieder geöffnet werden, um den Weg zur Arbeit oder Schule freizugeben. In Burg wurde etwas Wunderschönes geschaffen. Des Weiteren wäre ich dafür, dass das Hundeverbot bestehen bleibt. Ich bin zwar selber Hundebesitzer, aber ich habe auch Kleinkinder und bin froh darüber, dass die Kleinen auch mal auf dem Rasen die Welt erkunden können.“

Thomas Steiner aus Magdeburg ist oft in Burg zu Besuch: Die Spielplätze im Goethepark, auf dem Weinberg und im Flickschupark findet er besonders gelungen und wertvoll. „Die müssen entsprechend geschützt werden, sonst werden sie bald demoliert“, vermutet er. „Wenn man die Parks in der Qualität so belassen will, geht es nicht ohne Einzäunungen.“

Nach Auffassung von Udo Mohaupt aus Burg sollten bestimmte Bereiche eingezäunt werden, wie der Spielplatz im Flickschupark. „Alles andere muss frei bleiben.“ Im Goethepark beispielsweise wäre es sinnvoll, einen so genannten Event-Bereich parallel zum Hauptweg in Richtung Bühne zu umzäunen. Auch der Zaun an der Bahnhofstraße sollte weiter Bestand haben.

Dagegen kann Birgit Nickel den Sinn von Zäunen nicht nachvollziehen. „Dass sie Vandalismus nicht abhalten, haben die Vorfälle der letzten Monate gezeigt. Vielmehr fühle ich mich als ganz normaler Bürger ausgeschlossen, weil wir eben nicht mehr immer und überall unsere Parkanlagen betreten und genießen können“, schreibt die Burgerin. Und ergänzt: „Überhaupt fühle ich mich von den Verantwortlichen in dieser Stadt bevormundet, die nicht einmal auf die Idee kommen, ihre Bürger nach deren Meinung zu solch grundlegenden Entscheidungen zu fragen. Die Aussage von Dr. Vogt, nachts würde niemand durch den Goethepark spazieren gehen, ist arrogant und bevormundend (...) Es macht mich wütend, dass Bürgerbeteiligung hier nicht erwünscht ist und das Gefühl aufkommt, alles schlucken zu müssen, was kommunalpolitisch in Burg auf den Weg gebracht wird.“ (...)

Auch Heidemarie und Rolf-Gerhard Kittel aus Burg hoffen auf den Abbau der Zaunanlagen. „Zäune und Kameras verhindern keinen Vandalismus und schützen nicht vor mutwilliger Zerstörung (...) Über die Kirchhofstraße war der Bahnhof jahrzehntelang auf kürzestem Weg erreichbar. Wieso sollte das nach der Laga nicht wieder möglich sein? Der Zaum mit geregelten Öffnungszeiten nützt den Bahnreisenden außerhalb der Zeiten wenig. Züge halten sich nun einmal nicht an Öffnungszeiten von Parkanlagen. Die Bergstraße ist die kürzeste Verbindung zwischen dem Unterm Hagen und der Altstadt. Diese Straße sollte wieder ihrer eigentlichen Bestimmung dienen (...) Der Weinberg könnte einen Zaun an der Bergstraße bekommen. (...) Das Einzäunen des Geländes westlich der Bergstraße ist völlig überflüssig. Wenn Frau Flickschu heute einen Zaun um ihren Park sehen könnte, sie würde sich wahrscheinlich im Grabe umdrehen. Ein Zaun um den Magdeburger Stadtpark oder um den Stadtseepark in Stendal? (...) Es würde einen Aufschrei der Bevölkerung in diesen Städten geben.“

Traurig findet Simona Schober (Burg) „die Tatsache, dass offenbar niemand der Verantwortlichen an Menschen mit Behinderungen denkt“. Sollten die Zäune bestehen bleiben, wie an der Bahnhofstraße am Goethepark, müssten ständig weite Wege in Kauf genommen werden. „Das ist auch für Ältere eine Zumutung und nicht akzeptabel. Und wer so teuer baut, sollte auch im Vorfeld überlegen, wie die Anlagen ohne Einschränkungen für die Bürger erhalten bleiben.“

Auch der Burger Lothar Kessel fordert, dass die Parks nach der Laga wieder frei zugänglich sein sollten.