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Verkehr Lostau: Diskussion um Ortsschild kocht wieder hoch

In Lostau werden wieder Stimmen lauter, die erneut die Verlegung des Ortseingangsschildes fordern. Die Diskussion ist nicht neu. Doch wie ist die aktuelle Sachlage?

Von Raphael Irmer 10.09.2023, 16:01
Die Standortfrage des Ortseingangsschildes wird schon seit Jahren diskutiert.
Die Standortfrage des Ortseingangsschildes wird schon seit Jahren diskutiert. Foto: Andreas Mangiras

Lostau - Am 1. Oktober wird das neue Gebäude der Lostauer Kindertagesstätte „Elbpiraten“ eröffnet. Insgesamt 3,8 Millionen Euro investierte die Gemeinde in den Neubau. „Vor diesem Hintergrund befürworte ich persönlich die Verlegung des Ortseingangsschildes von Lostau vor die Kita“, sagt die Kita-Leiterin Ines Meyer im Gespräch mit der Volksstimme.

Damit ist sie nicht alleine. Das fordern auch der Lostauer Ortsbürgermeister Thomas Voigt (CDU) und Christian Luckau, Gemeinderatsmitglied (FDP/Wienke-Fraktion).

Geschlossene Bebauung ist nicht gegeben

Eltern wandten sich sogar an die Redaktion der Burger Volksstimme. Sie sorgten sich um die Sicherheit ihrer Kinder. Durch die Verlegung des Ortseingangsschildes wären vor der Kita statt den geltenden 70 km/h nur noch 50 km/h erlaubt.

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Eine Versetzung der Ortstafel an der L52 vom jetzigen Standort vor der Einmündung „Holländerweg“ in den Bereich vor der Einmündung „Am Sportpark“ (in dieser Zufahrtsstraße befindet sich die Kita) sei rechtlich unter den derzeitigen Umständen nicht möglich, erklärt das Landesverwaltungsamt auf Volksstimme-Nachfrage.

Der Grund ist das Fehlen einer „geschlossenen Bebauung“. Diese liegt dann vor, wenn die anliegenden Grundstücke von der Straße erschlossen werden; das heißt, die Zufahrten der Grundstücke müssen auf die Straße führen.

„Da die Voraussetzung der geschlossenen Bebauung in Lostau an der L 52 erst hinter der Einmündung ’Holländerweg’ gegeben ist, wurde bereits 2011 vom Landesverwaltungsamt entschieden, dass nur dieser Standort rechtskonform ist“, erklärt das Landesverwaltungsamt. Das bestätigte auf Anfrage auch der Landkreis Jerichower Land.

Die Kita liegt also noch nicht im Bereich der geschlossenen Bebauung. Sie wird nicht direkt von der L 52 erschlossen, sondern liegt an der Straße „Am Sportpark“. Bedingt durch diese Lage der Kita würden Verkehrsgefahren durch Fußgängerverkehr, Parksuchverkehr oder vom Fahrbahnrand anfahrende Fahrzeuge erst in dieser Zufahrtsstraße auf und nicht schon an der L 52 auftreten, erklärt das Landesverwaltungsamt.

Zur Gefahrenlage äußert sich auch Jörg Löffler, Sprecher der Polizeiinspektion Stendal. Im Zeitraum 1. Januar bis 31. Juli 2023 wurden „dort nur zwei Unfälle mit Wild“ registriert. Bei den sechs Geschwindigkeitskontrollen in Höhe der Ahornallee, die hinter der Kita „Elbpiraten“ in der Ortsmitte liegt, wurden 420 Fahrzeuge gemessen. Davon waren 41 mit erhöhter Geschwindigkeit unterwegs.

Eine Forderung mit längerer Vorgeschichte

Die Standortfrage des Ortseingangsschildes wird schon seit Jahren diskutiert. 2007 setzte sich die Gemeinde Möser mit ihrem Vorhaben durch, die Tafel vor den Sportpark und die Kindertagesstätte zu versetzen, sodass dort 50 km/h galten.

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Aufgrund wiederholter Beschwerden der Gemeinde Möser sowie der Lostauer Bürgerschaft im Jahr 2020 und der Bitte um Versetzung der Ortstafel an den Bereich der Einmündung „Am Sportpark“ wurde am 26. Juni 2021 eine Sonderverkehrsschau durchgeführt, berichtet das Landesverwaltungsamt.

Hierbei sei die mögliche Versetzung der Ortstafel an die Einmündung „Am Sportpark“ erörtert worden. „Aus den bereits erläuterten Gründen musste dies jedoch erneut als nicht rechtskonform erachtet und abgelehnt werden“, erklärt das Landesverwaltungsamt. Im Ergebnis wurde der Landkreis aufgefordert, die Ortstafel vom Standort „Am Sportpark“ zu entfernen und an den Beginn der geschlossenen Bebauung, folglich an den Standort vor der Einmündung „Holländerweg“ zu versetzen.