Energie Möckern: Pro und Kontra für Photovoltaik-Freiflächenanlagen
Insgesamt 2.000 Hektar Fläche stehen bei Krüssau für Solar-Anlagen zur Verfügung. Was bedeutet das für die Ortschaft?

Krüssau - Ortsbürgermeister Allard von Arnim hat in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates weitere Informationen zu Photovoltaik-Freiflächenanlagen in der Gemarkung Krüssau gegeben. In mehreren Veranstaltungen wurde das Projekt bereits vorgestellt. Es gab Zustimmung und Ablehnung unter den anwesenden Bürgern. Rund 30 Grundstückseigentümer haben sich für Photovoltaik-Freiflächenanlagen ausgesprochen, etwa 25 Bürger Einwände vorgebracht.
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Allard von Arnim: „Als Einwände wurden persönliche, politische und verwaltungstechnische Gründe angegeben.“ Der Ortsbürgermeister verwies noch einmal auf das im Grundgesetz verbriefte Eigentumsrecht der Besitzer. Ziel des Ortschaftsrates ist es, neue Einnahmequellen für die Ortschaft zu erschließen. „Das wäre eine Chance für uns, dafür zu kämpfen, dass dieser Park hier entstehen könnte“, so Ortschaftsrat Randolf Schulze. Robby Wilberg fragte nach, was denn nach 30 Jahren kommt.
Jährlich rund 80.000 Euro in Aussicht
Auf die Frage von Randolf Schulze, ob er als Schäfer nicht auch von den Photovoltaik-Freiflächenanlagen profitieren könnte, meinte dieser: „Das ist nicht so einfach. Das fängt bei der Haftung an, wenn die Schafe vielleicht ein Kabel zerreißen oder wenn sie nicht alle Flächen unter der Anlage wie gewünscht abfressen.“
Ortschaftsrat Wilfried Jechow mahnte an, die Zukunft der Ortschaft im Auge zu behalten, egal wo sie hingeht. „Wir sollten uns moderner aufstellen und Möglichkeiten finden, um Geld für das Dorf zu bekommen. Doch das muss jeder für sich selbst entscheiden.“ Ortschaftsrat Ulrich Liesau wies noch einmal darauf hin, dass „der Ortschaftsrat nur eine Empfehlung geben kann. Die Entscheidung liegt beim Stadtrat“.
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Allard von Arnim informierte darüber, dass es eine freiwillige Leistung des Betreibers geben könnte, die es möglich machen würde, dass jährlich rund 80.000 Euro zur Verfügung stehen könnten. „Bürgermeisterin Doreen Krüger hat mir in einem Brief mitgeteilt, dass das Geld der Stadt Möckern gehört.“ Krüssau hatte sich Hoffnung gemacht, von diesem Geld zu profitieren.
Doch mit Hilfe eines Vertrages zwischen Betreiber und zum Beispiel einem Verein oder einer Stiftung könnte Geld trotzdem direkt nach Krüssau fließen. In der Gemarkung Krüssau stehen zirka 2.000 Hektar Fläche mit Bodenwertpunkten unter 20 für Photovoltaik-Freiflächenanlagen zur Verfügung.