Forum mit Unternehmen Möckerns Zukunft: Viele Themen, wenig Echo
Zum zweiten Forum zum aktualisierten „Integrierten Gemeindlichen Entwicklungskonzept“ (IGEK) der Stadt Möckern waren Unternehmen eingeladen.

Möckern - Die Stadtverwaltung wollte mit Unternehmern in der Einheitsgemeinde ins Gespräch kommen, wie die Einheitsgemeinde weiter entwickelt werden soll. Die Resonanz war bescheiden. Der Einladung waren nur drei Unternehmen aus der Gemeinde gefolgt: Landwirt Gerd Bathge vom Landwirtschaftsbetrieb Bathge GbR aus Stegelitz, Frauke Peters vom „Röhlschen Hof“ aus Wallwitz und Landwirt Dirk-Jan van den Tillaart von der Lübars Agrar GmbH in Lüttgenziatz. Mit dabei war auch der Stadtratsvorsitzende Holger Blumhagel aus Hohenziatz, der eine Firma in Burg hat.
Das aktuelle „Integrierte Gemeindliche Entwicklungskonzept“ der Stadt Möckern stammt aus dem Jahr 2014. In den zurückliegenden Wochen wurde gemeinsam mit den Ortschaften das neue IGEK erarbeitet. Es steht unter dem Motto „WIR27 gemeinsam - stärken die Gemeinschaft“. Ziel der Wirtschaftsrunde war, die vielfältigen Belange der regionalen Unternehmen in der künftigen Strategie berücksichtigen zu können.
IGEK-Projektmanagerin Elke Kurzke informierte über die Ziele des aktualisierten IGEK und forderte die anwesenden Vertreter der Unternehmen auf, ihre Sorgen und Probleme darzustellen. Für Holger Blumhagel ist der Straßenbau ganz wichtig. Dem stimmten auch Dirk-Jan van den Tillaart und Frauke Peters zu. „Ich habe mit allem ein Problem“, ergänzte Dirk-Jan van den Tillaart. Dazu gehört beispielsweise auch die Mobilität von Auszubildenden. Diese entscheiden sich, wenn sie keine Möglichkeit der An- und Abreise zum Ausbildungsstandort haben, für andere.
Viele Themen angesprochen
Speziell angesprochen wurde hier die Busverbindung im ländlichen Raum und speziell in der Stadt Möckern. Frauke Peters: „Das 49-Euro-Ticket ist auf dem Land wertlos. Es gibt doch hier kaum öffentliche Verkehrsmittel, die damit genutzt werden können.“ Neben der fehlenden Mobilität komme es aber auch auf die Auszubildenden an. „Wir müssen aber auch Auszubildende haben, die arbeiten wollen.“ Elke Kurzke wies auf den Rufbus hin. Dieser sei aber in der Regel im Jerichower Land abends nicht verfügbar. „Ich werde zu diesem Punkt mit der Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land mbH (NJL) sprechen, um das zu ändern.“ Vielen Leuten sei gar nicht bekannt, dass es die Möglichkeit der Nutzung eines Rufbusses gibt.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Zusammenarbeit von Unternehmen mit den Schulen. Hier besteht großer Nachholbedarf. Elke Kurzke machte deutlich, dass es eine Vielzahl von Abbrechern gibt. Auch deshalb seien eine frühzeitige Berufsorientierung und Praktika ganz wichtig. Bei den Schulen, so haben die Unternehmen die Erfahrung gemacht, hänge es stark von den Lehren ab, ob man ein Unternehmen besucht oder nicht und wenn ja, diese dort gesammelten Erfahrungen dann auch an andere Kolleginnen und Kollegen weiter gibt. Aber auch hier, ergänzte Frauke Peters, hängt es mit davon ab, ob der Standort des Unternehmens überhaupt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Einen Bus zum Beispiel extra zu bestellen, das könne gar nicht bezahlt werden. Die IGEK-Projektmanagerin machte auf Möglichkeiten aufmerksam, mit denen man zumindest teilweise Fahrtkosten zurück erstattet bekommen kann.
Ein weiteres Manko, fehlende Radwege, sprach Frauke Peters an. „Bei uns sind Stellplätze für Camper vorhanden. Die Urlauber würden auch gerne mal mit dem Fahrrad eine Tour unternehmen. Das scheitert meist an den fehlenden Radwegen, auf denen sie sicher fahren können.“ Auch fehlen Anbindungen an andere Radwege in der Region.
Möckerns Bürgermeisterin Doreen Krüger informierte darüber, dass es in naher Zukunft einen Unternehmer-Stammtisch in Möckern geben wird.