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Storchenhof Loburg: In diesem Jahr bisher 43 geschwächte Adebare aufgenommen Nach erfolgreicher "Flugprüfung" werden aufgepäppelte Jungstörche ausgewildert

Von Bettina Schütze 10.08.2012, 05:11

Die erste Zuggruppe des Jahres mit vier Jungstörchen wurde am Dienstag vom Storchenhof Loburg in der Ehle-Niederung bei Loburg ausgewildert. Die Störche waren vor Wochen geschwächt zum Storchenhof gebracht worden.

Loburg l "Jede Auswilderung ist immer ein ganz besonderer Höhepunkt. So ist es auch heute", freute sich Dr. Christoph Kaatz, als die vier Jungstörche auf der Wiese ausgesetzt wurden. Zuvor hatten die vier ihre "Flugprüfung" im Gehege erfolgreich bestanden. Diese ist Voraussetzung für eine Auswilderung, so Dr. Christoph Kaatz. Auch das Mindestgewicht von 2500 Gramm hatten alle vier Jungstörche erreicht.

Auf dem Gelände des Storchenhofes wurden die Jung-störche zunächst von Günther Krüger und Detlef Stamann eingefangen, gewogen und "reisefertig" verpackt. Die Helfer befreiten die Adebare auch von Parasiten.

Der Storch mit der Nummer 647 stammte aus Berge bei Werben im Altmarkkreis Stendal. Er war am 12. Juli mit einem Gewicht von 2700 Gramm zum Aufpäppeln nach Loburg gebracht worden. Am Auswilderungstag wog er 3100 Gramm. "Er war zu früh abgeflogen und geschwächt", so Dr. Christoph Kaatz.

Aus Gommern kam der Storch mit der Nummer 084. Auch er war geschwächt und hatte eine leichte Flügelverletzung. 3200 Gramm war er bei seinem Eintreffen im Storchenhof schwer. Weil er nun 4100 Gramm auf die Waage brachte, nannte ihn Dr. Christoph Kaatz liebevoll "Maststorch".

Der Storch mit der Nummer 48 war zu früh abgeflogen und kam nicht mehr auf den Horst zurück. Der recht große Storch wurde am 15. Juli in Rietzmeck bei Roßlau mit einem Gewicht von 3700 Gramm gefunden. Zugenommen hatte dieser Storch während seines Aufenthaltes im Storchenhof nicht.

Der vierte Jungstorch mit der Nummer 650 wurde am 14. Juli in Elster (Kreis Lutherstadt Wittenberg) gefunden und zwei Tage später mit einem Gewicht von 2500 Gramm in den Storchenhof eingeliefert. Er wurde zuvor von Tierarzt Dr. Pfitzner in Schweinitz behandelt. Dr. Christoph Kaatz: "Auch er war zu früh abgeflogen und geschwächt." Ausgewildert wurde der Storch nun mit einem Gewicht von 3500 Gramm. Der Storch Nummer 650 hat einen Paten in Schönebeck und trägt als einziger der vier einen Namen. Er heißt "Hergen".

Auf der Auswilderungswiese wurden die Jungstörche von Sophie Humpert aus Wittenberg und Sabrina Mamuti aus Loburg ausgesetzt. Zuvor hatte Dr. Christoph Kaatz die Auswilderungswiese begutachtet und für gut befunden. "Hier gibt es sehr viele Heuhüpfer. Das ist gute Nahrung für die Störche."

Nach dem Auspacken und dem Abziehen des "Kopftuches" reagierten die Störche unterschiedlich. Während sich zwei sofort in die Lüfte erhoben, benötigten die anderen beiden noch eine kleine "Nachhilfe". Nach ein paar Runden in der Luft kehrten sie alle auf die Wiese zurück und fingen teilweise auch schon mit der Futtersuche an. "Das ist ein gutes Zeichen", freute sich Dr. Christoph Kaatz. Nun haben die vier Jungstörche noch mindestens 14 Tage Zeit für Flugübungen, ehe es auf die große Reise geht.

Die Chance, dass die Störche nächstes Jahr zurück nach Loburg kommen, sei gering, so Dr. Christoph Kaatz. Ausnahme war bisher Storch Staksi, der im Storchenhof einen Oberschenkelhalsbruch auskuriert hatte.

Seit 1979 hat der Storchenhof 1548 Störche aufgenommen. Etwa 70 Prozent von ihnen wurden wieder ausgewildert. In diesem Jahr waren es bisher 43 Adebare.