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Naturerbe Wald ohne Förster und Kettensäge

Nationales Naturerbe - was ist das? Waldflächen im Jerichower Land, unter anderem im Biederitzer Busch, gehören dazu.

Von Falk Heidel 29.08.2016, 01:01

Burg/Biederitz l Welche Gebiete umfasst das Nationale Naturerbe, und welche Tier- und Pflanzenarten finden dort ihren Lebensraum? Eine neue Informationstafel im Biederitzer Busch der DBU Naturerbe GmbH, gibt Antworten auf diese Fragen.

Die große Tafel  für die 125 Hektar große DBU-Naturerbefläche im Biederitzer Busch hat Revierleiter Christian Block vom Bundesforstbetrieb mit den Waldarbeitern Dieter Hannemann, Julian Stötzer und Henry Adolph kürzlich aufgestellt. Die ehemals militärisch genutzte Fläche zeichnet sich durch besondere Lebensräume aus. Beispiele sind Hartholzauewälder und kleine Feuchtbiotope in alten Bombentrichtern. Das Areal ist seit 2008 Teil des sogenannten Nationalen Naturerbes: „Wir möchten Besucher darüber informieren, was für einen Schatz an Tier- und Pflanzenarten sie vor ihrer Haustür haben“, erklärt DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann. Eine Karte auf der Tafel stellt die Naturerbefläche mit empfohlenen Rad- und Wanderwegen dar. Auch der Standort der Tafel ist eingezeichnet, sodass sich der Besucher einen guten Überblick über seinen Standort und die Umgebung verschaffen kann.

Allerdings: „Teile der Naturerbeflächen sind aufgrund der ehemaligen militärischen Nutzung munitionsbelastet. Besucher sollten daher auf den Wegen bleiben“, so Block. Zudem sei es für die Wildtiere und bestimmte seltene Pflanzen wichtig, dass Spaziergänger ihre Hunde anleinen.

Bei den ausgezeichneten Wegen handelt es sich um Routen, die die DBU-Tochter mit den Bundesforstmitarbeitern und den örtlichen Behörden abgestimmt hat. Schritt für Schritt erarbeitet die DBU-Tochter in Zukunft für jede ihrer 47 Flächen Naturerbe-Entwicklungspläne, in denen die geplanten Maßnahmen sowie die Besucherlenkung der folgenden zehn Jahre festgehalten wird. „Die Wegeführung wird in diesem Zusammenhang noch einmal mit Akteuren vor Ort diskutiert und gegebenenfalls angepasst“, erläutert der DBU-Generalsekretär. Ein Vorteil: Der langlebige Edelstahlrahmen ermögliche es, die Tafel auszutauschen.

Insgesamt hat die DBU-Tochter 180 Infotafeln für die 47 Flächen entwickelt und gedruckt. Jede ist 1,30 Meter hoch und 1,80 Meter breit. Die Tafeln an Wegesrändern aufgestellt, wo Brutvögel und die Pflanzenwelt so wenig wie möglich gestört werden. Die Tafel im Biederitzer Busch steht an der Breitscheidstraße zwischen Herrenkrug und Biederitz.

Die DBU Naturerbe GmbH mit Sitz in Osnabrück hat 60 000 Hektar vor allem ehemals militärisch genutzte Flächen vom Bund übernommen. Sie versteht sich als Treuhänderin dieses Naturerbes und will es für nachfolgende Generationen erhalten und fördern. Auf den Flächen sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt werden. Wälder werden ihrer natürlichen Entwicklung überlassen. Entstehen sollen naturnahe Wälder und Feuchtgebiete sowie ökologisch aufgewertete Gewässer.