1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Investor kauft Gelände: Streit um Kosten: Alte historische Getreidemühle in Gommern wird abgerissen

EIL

Investor kauft Gelände Streit um Kosten: Alte historische Getreidemühle in Gommern wird abgerissen

Nach jahrelangen Vorbereitungen kommt in Gommern (Jerichower Land) Bewegung in den Abriss der alten Getreidemühle. Streit gibt es um die Kosten von fast einer Million Euro.

Von Thomas Schäfer 20.09.2023, 18:00
Blick auf die alte Getreidemühle an der Hagenstraße in Gommern.
Blick auf die alte Getreidemühle an der Hagenstraße in Gommern. Foto: Hagen Burgmann

Gommern - Die ehemalige Getreidemühle in der Hagenstraße 22/23 wird ab dem 4. Oktober 2023 abgerissen. Das ist aus den Informationen von Gommerns Bürgermeisters Jens Hünerbein (parteilos) bei der Stadtratssitzung am Mittwoch zu erfahren gewesen. Der Abriss wird sich bis zum Februar 2024 hinziehen.

Das Gelände der Mühle fristet schon seit Jahren in trauriges Dasein. Daher hatte der Stadtrat bereits auf der Sitzung vom Dezember 2020 den Abriss als ein Projekt zum Abschluss der Altstadtsanierung beschlossen. Die Kosten dafür trägt die Stadt Gommern, obwohl das Grundstück an einen Investor verkauft worden ist. Der Altbau war auch als mögliches Stadtarchiv im Gespräch.

Abriss war Teil des Kaufvertrags

Das Geld dafür stammt aus Beiträgen, die Grundstücksbesitzer im Altstadtsanierungsgebiet zu zahlen hatten. Diese Gelder müssen wieder in Projekte des Sanierungsgebietes fließen, ansonsten müssten sie an Bund und Land abgeführt werden.

Gommerns AfD-Fraktion war schon im Dezember 2020 kein Fan des Abrisses. Man könne das Geld sinnvoller nutzen, als den Abriss zu finanzieren. Im Hauptausschuss der vergangenen Woche hat sie daher auch Einsicht in die Ausschreibungsunterlagen gefordert.

Altbau weicht Komplex für Mehrgenerationen-Wohnen

Ob der Investor das Grundstück allerdings ohne die Übernahme der Abrisskosten gekauft hätte, ist fraglich – der Abriss war Teil des Kaufvertrages. Die Kosten belaufen sich auf einen hohen sechsstelligen Betrag. Insgesamt 960.000 Euro wurden per Stadtratsbeschluss dafür vorgesehen.

Nach dem Abriss soll dort übrigens ein Mehrgenerationswohnen-Komplex entstehen.