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Flutkatastrophe Technisches Hilfswerk Burg im Einsatz im Hochwassergebiet

Nach zweiwöchigem Dauereinsatz im Gebiet Ahrweiler sind die Kameraden der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung des THW-Ortsverbandes Burg wieder zurückgekehrt. Hinter ihnen liegen arbeitsreiche und vor allem bewegende Tage.

Von Mario Kraus 07.08.2021, 03:00
Mit einem Hubwagen und vereinten Kräften wird dieser Pkw in Ahrweiler bewegt. Schlamm und Unrat haben dort ihre Spuren hinterlassen.
Mit einem Hubwagen und vereinten Kräften wird dieser Pkw in Ahrweiler bewegt. Schlamm und Unrat haben dort ihre Spuren hinterlassen. Fotos (3): THW-Ortsverband Burg

Burg/Ahrweiler - Die Bilder in und um Ahrweiler werden bei den zwölf Mitgliedern des Burger Ortsverbandes des Technischen Hilfswerkes (THW) haften bleiben. Zwei Wochen haben sie im Flutgebiet von Rheinland-Pfalz jeden Tag rangeklotzt, um die gröbsten Schäden zu beseitigen und den Weg für ein normales Leben zu ebnen. „Das war eine anspruchsvolle Zeit“, resümiert auch der Burger Ortsbeauftragte Robert Riethmüller.

Burger helfen, Notunterkunft aufzubauen

Die Aufgaben, die die Männer leisteten, hatten es in sich. So packten sie beispielsweise mit an, um eine Notunterkunft für bis zu 1000 Einwohner des Hochwassergebietes in der Grafschaft Seibersdorf zu errichten. Mit vereinten Kräften wurden vier, 20 mal 50 Meter Großzelte sowie Betten und Raumtrenner aufgebaut. Immerhin hätten viele Einwohner Haus, Hof sowie Hab und Gut verloren.

Auch der Aufbau einer Notstromversorgung war von Beginn an wichtig, so Riethmüller. „Das Hauptaugenmerk lag aber weiterhin in den Aufräumarbeiten, da die Bevölkerung in ihren Ortschaften und Häusern immer noch mit Schlamm, Wasser im Keller, Staub und Dreck sowie deren Folgen zu kämpfen hat.“ Die Zerstörungen und Beschädigungen seien teilweise unvorstellbar. „Gemeinsam mit den Ortsverbänden Salzwedel, Calbe, Halberstadt und Quedlinburg wurden deshalb zahlreiche Grundstücke im Bereich Ahrweiler von Schlamm und Unrat befreit und vereinzelt Fahrzeuge geborgen.“  

Besonders aufwendig waren die Arbeiten in einer Schule, die im Kellerbereich von Schlamm befreit wurde.

„Alle Kameraden waren mit großem Einsatz und Herzblut dabei“, so Riethmüller.

Trinkwasserversorgung war großes Problem

Der Dauereinsatz des THW aus ganz Deutschland zahlt sich für die Betroffenen aus, teilte der Bundesverband mit. So sei unter anderem bei der Trinkwasserversorgung ein großer Schritt nach vorn gelungen. Im besonders geschundenen Ort Schuld im Landkreis Ahrweiler wurde jetzt eine besonders moderne Wasseraufbereitungsanlage installiert. Die Trinkwasseraufbereitungsanlage (TWA) filtert ultrafein und bereitet bis zu 15 000 Liter Wasser in einer Stunde auf. Es handelt sich dabei um Wasser aus der Ahr, das ein mehrstufiges Verfahren durchläuft, bis klares und reines Wasser in das Versorgungsnetz fließt.

Daneben erleben die Betroffenen in diesen Tagen auch eine Welle der Hilfsbereitschaft. Bis zum gestrigen Freitag sind rund 23 Millionen Euro auf dem Spendenkonto des Kreises Ahrweiler eingegangen, teilte die dortige Kreisverwaltung mit. Davon konnten bereits rund 9,8 Millionen Euro an die vom Hochwasser Geschädigten ausgezahlt werden.

Im THW Deutschland sind 80.000 Freiwillige engagiert

Der Einsatz des THW und anderer Hilfsorganisationen im Krisengebiet wird noch andauern. Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80 000 Freiwilligen ist die Grundlage im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW Unterstützer für Feuerwehr, Polizei und weitere Hilfsorganisationen. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. 

Der Ortsverband Burg derzeit rund 50 Mitglieder.

In Leimersdorf errichtet das THW eine Notunterkunft.
In Leimersdorf errichtet das THW eine Notunterkunft.
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Der Keller einer Schule wird vom Schlamm befreit.
Der Keller einer Schule wird vom Schlamm befreit.
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