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Immobilien Verkauf von Förderschule in Möckern scheitert an Gutachten

Seit über acht Jahren steht die ehemalige Förderschule in Möckern schon leer. Die Stadt möchte das Grundstück verkaufen, doch das ist nicht so einfach.

Von Stephen Zechendorf 31.08.2023, 06:15
Seit Jahren ungenutzt ist die einstige  LB-Schule in Möckern.
Seit Jahren ungenutzt ist die einstige LB-Schule in Möckern. Foto: S. Zechendorf

Möckern - Fast 1900 Quadratmeter Grundstück inmitten von Möckerns Altstadt in Sichtweite zum historischen Schlosspark und die St.-Laurentiuskirche als Nachbar. Da müssen sich doch Interessenten finden!

Die gibt es laut Aussagen von Möckerns Stadtbürgermeisterin Doreen Krüger tatsächlich schon, aber noch immer kann die Immobilie in Stadtbesitz nicht verkauft werden.

Es handelt sich um den Gebäudekomplex der ehemaligen Sonderschule in der Kirchstraße in Möckern. Der einstige Schulbau besteht aus einem ein- bis zweigeschossigen Haus direkt an der Kirchstraße und einem weiteren Funktionsbau mit Klassenräumen, der sich in Richtung „Alte Pfarre“ erstreckt. Hinzu kommen Nebengebäude im rückwärtigen Bereich.

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Erste Ausschreibung für ungültig erklärt

Alles begann im Juli des Jahres 2015 mit der Schließung der damaligen Schule für Lernbehinderte. Weil das Objekt im Besitz der Stadt Möckern nach der Schließung noch als möglicher Verwaltungsstandort gehandelt wurde, stand es zunächst nicht zum Verkauf. Erst nach einem Beschluss des Stadtrates zum Kauf der ehemaligen Polizeistation in der Grätzer Straße 6 einigten sich Stadtrat und Stadtverwaltung Ende 2021 auch darauf, sich von der Sonderschule zu trennen.

Eine erste Ausschreibung zog sich lange hin, nach Ende der Angebotsabgabe im August 2021 wurde sie für ungültig erklärt. Die Kommunalaufsicht hatte konkrete Vorgaben gemacht, wie der Verkauf zu erfolgen habe. Unter anderem hieß es, die Immobilie dürfe nicht unter Wert verkauft werden, erklärte Stadtchefin Krüger. Bisherige Angaben zum Wert der LB-Schule hätten sich ausschließlich auf den Bodenrichtwert bezogen. Und so wurde ein neues Gutachten in Auftrag gegeben.

Wie Doreen Krüger auf Volksstimme-Nachfrage erklärte, liegt das neue Wertgutachten zwar inzwischen vor, doch mit dem vom Gutachterausschuss benannten Wert sei man nicht einverstanden, deutete die Stadtchefin an. Hier bestehe noch Klärungsbedarf. „Schon das Gutachten hat sehr lange gedauert. Ich hoffe die Rückantwort des Gutachterausschusses dauert nicht so lange“, so Doreen Krüger.

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Konzept und schnelle Umsetzung erwartet

Dennoch hoffe man, die Ausschreibung noch in diesem Jahr auf den Weg bringen zu können. Zuvor müssen sich die kommunalen Gremien damit auseinandersetzen. Ein Verkauf noch im Jahr 2023 sei wohl nicht realistisch.

Ein Verkauf der Immobilie soll weiterhin an Bedingungen geknüpft sein, so Doreen Krüger. Schon bei der ersten Ausschreibung, welche von den Aufsichtsbehörden für ungültig erklärt wurde, sollten mögliche Investoren ein Nutzungskonzept vorlegen, das Bestandteil des Kaufvertrages sein musste. Der Käufer sollte zudem verpflichtet werden, drei Jahre nach Eintrag im Grundbuch mit der Umsetzung seines Bauvorhabens zu beginnen.

Zu einer Preisvorstellung sagte die Stadtbürgermeisterin nur soviel: „Der Grundstückspreis muss schon rauskommen. Wir werden einen Mindestpreis ansetzen.“