Freibäder Viel Bürokratie vor dem Sprung ins Becken
Die 13. Corona-Verordnung hat dafür gesorgt, dass Möckerns Freibäder öffnen können. Sie sorgte gestern aber auch für Bürokratie an den Eingängen zu den Freibädern.

Möckern/Ziepel/Lübars - Pünktlich zum Kindertag haben die drei kommunalen Freibäder am gestrigen Dienstag ihre Tore öffnen können. Doch gleich am Eingang gab es für alle Besucher einen kleinen Dämpfer: Es galt schließlich nachzuweisen, dass man corona-negativ ist. So verlangte es gestern noch die 13. SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung.
Maximal 220 Gäste im Freibad Möckern
Auf einer von der Stadtverwaltung Möckern vorbereiteten Liste mussten sich alle Freibadbesucher eintragen, mit Namen, Anschrift und Telefonnummer. In den Spalten danach galt es anzukreuzen, ob man komplett durchgeimpft ist, genesen oder negativ getestet wurde. Wer keine der drei Varianten vorweisen konnte, musste mit einem selbst mitgebrachten Selbsttest vor Ort nachweisen, dass er corona-negativ ist.
Die beiden Freibad-Mitarbeiter Karoly Hornyak und Thomas Hahn bekamen etwa eine Viertelstunde nach Toröffnung einen Vorgeschmack darauf, was am Kasseneingang los sein wird, wenn mehr Besucher kommen: Alleine die Abfertigung der ersten vier jugendlichen Gäste nahm viel Zeit in Anspruch. „Wir wissen, dass ihr heute früh noch zusammen auf dem Schulhof gespielt habt und regelmäßig getestet werdet“, entschuldigte sich Thomas Hahn für den bürokratischen Aufwand bei den Kindern. Zum Kindertag bekamen die jungen Gäste eine Süßigkeit spendiert. Ein weiteres Trostpflaster für die vier Schüler: Sie hatten das gesamte Becken und die Liegewiesen für sich alleine. Aktuell ist die Besucherzahl im Waldbad Möckern auf 220 Personen beschränkt.
Auch in der Stadtverwaltung von Möckern bedauerte man gestern die erforderlichen Kontrollmaßnahmen. Man habe lange überlegt, ob die Freibäder überhaupt unter diesen Umständen geöffnet werden sollten, sagte gestern Mittag die Mitarbeiterin für Touristik, Kathrin Lichtenberg: „Wir müssen die Auflagen der 13. Landesverordnung umsetzen. Wir hoffen aber auf weitere Lockerungen und weniger strenge Auflagen.“ Inzwischen wurden Zettel vorbereitet, welche regelmäßig kommende Badegäste individuell schon zu Hause ausfüllen und an der Freibadkasse abgeben können.
Im Freibad von Ziepel liefen gestern kurz vor der Öffnung die letzten Vorbereitungen. Olaf Wittig, der seit sechs Jahren die Badegäste mit Eintrittskarten sowie Speisen und Getränken versorgt, sortierte Vorhängeschlösser und Anhängeschildchen zueinander. Erstmals in dieser Badesaison gibt es im Freibad Ziepel 20 mietbare Schließfächer. Keine schlechte Idee vermutlich, wenn man seinen wertvollen Impfausweis mit ins Freibad bringen muss. Vorerst bedient Wittig seine Kunden noch aus einem mobilen Gastro-Wagen. Die Arbeiten an dem neuen Kiosk im Sanitärtrakt sind noch nicht ganz erledigt. Ein paar wenige Wochen wird es wohl noch dauern, bis die Räumlichkeiten fertiggestellt sind und der neue Eingang zum Bad genutzt werden kann.
Ziepels Schwimmmeister Dirk Lingner darf aktuell 146 Badegäste zugleich in seine Badeanstalt lassen. Die Gäste kommen auch aus Burg und Magdeburg. Lingner hat Vertrauen in die Badegäste: „Es sind doch alles vernünftige Leute, die wissen, was derzeit nicht geht. Da halten alle Abstand.“
Stadt hofft auf konkrete Aussagen der Behörden
In Lübars setzt die Pächterin der Freibadgaststätte „Zum Fläming“, Margret Terlinden, ebenfalls auf die Vernunft ihrer Gäste. Der bürokratische Aufwand ärgert sie, „aber wir können uns nicht drüber hinwegsetzen, so Margret Terlinden gestern. Die Ankündigung am Dienstagmittag, dass weitere Lockerungen tatsächlich kommen können, wenn die 5-Tage-Inzidenz unter 35 liegt, sorgte gestern Nachmittag für Hoffnung. So entfällt etwa die Testpflicht in der Außengastronomie. Selbiges gilt auch für den Freibadbesuch. Konkrete Aussagen der zuständigen Behörden lagen der Stadtverwaltung Möckern gestern Nachmittag nicht vor. Man werde aber so schnell wie möglich auf mögliche Änderungen reagieren, hieß es gestern.
