Feuerwehreinsatz am Krankenhaus Vierfacher „Baby-Alarm“ bei den Lebensrettern
Feuerwehreinsatz an der Helios-Klinik Jerichower Land. Doch es brannte nicht, auch hatte die Brandmeldeanlage nicht wieder irrtümlich Alarm ausgelöst. Vielmehr war es ein „Baby-Alarm“.

Burg. - Lachende Menschen in Weiß vor einem knallroten Feuerwehrauto, davor vier ebenfalls srahlende Elternpaare mit ihren Babys. Es war ein besonderer Anblick, der sich vor der Helios-Klinik bot. Und es war ein besonderer Anlass.
Die Feuerwehr Burg ist nämlich quasi im Babyglück: Willi war der Erste. Er wurde am 21. Mai als Sohn von Henning und Jacqueline Ferchland geboren. Fünf Tage später folgte Lia, die Tochter von Jerome und Luisa Göricke. Am 20. Juni kam Nina Sophie, die Tochter von Fabian und Sarah Rohde zur Welt und am 30. Juli erblickte Matti, der Sohn von Marc Sommer und Corinne Ostrowski, das Licht der Welt: Das Besondere: Alle vier Väter sind bei der Freiwilligen Feuerwehr Burg. „Da haben wir entschieden, mit einem großen Dankeschön ein Zeichen zusetzen“, sagt Marc Sommer.
Gerüchte nach Schließung der Kinderstation
Zum einen sollte damit das „gesamte tolle Team“ gewürdigt werden, was eine hervorragende Betreuung geleistet habe. Zum anderen sollte damit ein Zeichen gesetzt werden, dass die Geburtenstation erhalten bleiben muss. Nach der Schließung der Kinderstation kam das Gerücht auf, dass die Geburtenstation folgen werde. „Und viele habe sich auch Sorgen gemacht, dass kein Kinderarzt bereitsteht, wenn es Komplikationen gibt“, erklärt Sommer. Bei Informationsveranstaltungen sei den werdenden Eltern aber erklärt worden, dass diese Sorge völlig unbegründet ist.
Und unbegründet sind auch die Befürchtungen, dass die Geburtenstation schließen werde, betont die Leitende Oberärztin Dr. Judith Peters. Sie richtet ihren Blick lieber auf den positiven Anlass. „Wir haben ja auch die selbe Mission. Krankenhaus und Feuerwehr sind für die Menschen da, um ihnen zu helfen“, sagt sie. Und es sei natürlich schön, dass öffentlich bekundet werde, mit der Geburtenstation in Burg die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Feuerwehr hatte schon über 160 Einsätze
Auch die Leitende Hebamme Kathrin Tolle-Radigk war von dem Besuch der Feuerwehr schwer angetan. „Ein Dankeschön gibt es von den Eltern schon öfter mal, aber das hier ist natürlich eine Premiere“, schwärmt sie. Sie hat auch schon ausgemacht, mit ihren Kolleginnen der Feuerwehr einen Besuch abzustatten.
„Die Verbindung von Feuerwehr und Krankenhaus lässt einen zunächst an etwas Negatives denken“, so Burgs Bürgermeister Philipp Stark (parteilos). Daher war er von der Idee angetan, die etwas Positives bedeutet. „Und wir brauchen beide“, stellt er klar, „die Feuerwehr und das Krankenhaus inklusive Geburtenstation.“

Mann durchs Fenster gerettet
Der Dank der Feuerwehrmänner gilt aber nicht nur der Klinik. „Wir wollen uns auch bei unseren Frauen bedanken, die ohnehin immer Verständnis dafür haben, wenn wir im Einsatz sind, sich jetzt dann auch noch in der Zeit allein um den Nachwuchs kümmern müssen“, sagt Marc Sommer.
Nur wenige Stunden vor dem Termin im Krankenhaus war die Wehr mit der Drehleiter zu einem Eiunsatz ausgerückt. Sie sollte den Rettungsdienst mit einer Tragehilfe unterstützen. Eine Rettung durch das enge Treppenhaus war nicht möglich, da der Patient reanimiert wurde.
Die Drehleiter wurde umgesetzt und während die lebensrettenden Maßnahmen fortgesetzt wurden, wurde der Mann durchs Fenster und an den Boden transportiert. Dann wurde er ins Krankenhaus eingeliefert. Bislang ist die Feuerwehr in diesem Jahr zu 161 Einsätzen gerufen worden.