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Wasserturm Kämpfer für schöne Ansichten

Kürzlich hat sich eine Initiative gegründet, um den Burger Wasserturm aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken.

Von Katrin Wurm 28.10.2016, 07:00

Burg l Lange hatte sich der Burger Heimatverein um den Erhalt des Wasserturms gekümmert. Doch irgendwann sei die Belastungsgrenze für die Mitglieder erreicht gewesen. Die Ehrenamtlichen zogen einen Schlussstrich und kündigten den Nutzungsvertrag mit dem Wasserverband für das Baudenkmal, um sich fokussierter auf die historische Gerberei, Kuhturm, Hexenturm und Berliner Torturm konzentrieren zu können. „Wir haben diese Entwicklung verfolgt und diskutiert. Uns war schnell klar, dass wir da eingreifen wollen“, erklärt Marco Herbort.

Wenn der Burger von „wir“ redet, meint er die Facebook-Gruppe „Burger Ansichten“, die sich vor einigen Jahren in dem sozialen Netzwerk gegründet hat und seitdem die Stadtentwicklung beobachtet und kommentiert. Schnell fanden sich im Internet Gleichgesinnte, denen der Erhalt des Wasserturms am Herzen liegt und die im realen Leben für den Erhalt des Turms kämpfen wollen. Sie haben die Initiative „Wasserturm“ gegründet und befinden sich mit dem Wasserverband in Verhandlungen, um einen Nutzungsvertrag aufzusetzen.

19 engagierte Bürger zählt die Initiative derzeit. „Weitere Mitstreiter sind herzlich willkommen“, ruft Herbort auf. Derzeit kümmern sie sich um die Außenanlagen, verschaffen sich einen ersten Eindruck vom Gelände, befreien alles von Gestrüpp und Geäst, mähen Rasen und legen Wege frei. „In den Wasserturm kommen wir noch nicht. Das gehen wir dann an, wenn der Nutzungsvertrag geschlossen ist“, sagt Marco Herbort und verrät, dass das für Anfang 2017 ansteht.

Später soll auch der Wasserturm wieder mit kulturellem Leben erfüllt werden. Wechselnde Ausstellungen und Besichtigungen soll es geben, zählt Marco Herbort auf, während er Äste in einen großen Container wirft. „Auch als Treffpunkt, zum Beispiel für die anderen Initiativgruppen die aus der Facebook-Gruppe ‚Burger Ansichten‘ entstanden sind, könnte der Wasserturm genutzt werden“, stellt Herbort sich die Zukunft vor. „Sozusagen als Versammlungsraum“, schließt er an.

Eine enge Zusammenarbeit mit dem Förderverein Landesgartenschau und anderen vereinen in der Stadt sei ebenso geplant. „Auch mit der Stadtverwaltung sind wir in regem Kontakt“, freut sich Marco Herbort und berichtet von positiven Gesprächen mit Bürgermeister Jörg Rehbaum.

„Der Wasserturm ist einfach ein Wahrzeichen in der Stadt und gehört zu Burg als ‚Stadt der Türme‘ dazu“, meint auch Stefan Kiel und begründet damit, warum er sich für eine Mitarbeit in der Initiative entschieden hat. Der Wasserturm ragt über den Burger Weinberg. Dieser ist auch ein Bestandteil der Landesgartenschau. „Gartenschaubesucher werden auf ihrer Route auch am Wasserturm vorbei kommen. Und einige Gäste werden sicher einen Blick in den Turm werfen wollen“, kann sich Herbort vorstellen.