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Landtagswahl Welche Parteien und Personen treten im Jerichower Land zur Landtagswahl an?

Von Nicole Grandt 27.04.2021, 11:40
Am 6. Juni wird der Landtag in Sachsen-Anhalt neu gewählt.
Am 6. Juni wird der Landtag in Sachsen-Anhalt neu gewählt. Symbolbild: dpa

Burg

Im Jahr 2021 steht nicht nur die Bundestagswahl im September an. Am Sonntag, 6. Juni, wird auch der Landtag von Sachsen-Anhalt neu gewählt. Zu wählen ist eines der grundlegenden Rechte von Personen, die in einer Demokratie leben. Allerdings wirft es auch manchmal Fragen auf, beispielsweise bei jungen Leuten, die zum ersten Mal zur Wahlurne gehen. An dieser Stelle sollen einige dieser Fragen geklärt werden.

Wo ist das richtige Wahllokal?

An der Wahlurne kann jeder Wahlberechtigte seine Stimme abgeben. Die persönliche Stimmabgabe vor Ort erfolgt im Wahllokal. Doch woher weiß man, wo genau das sein soll? Die Antwort finden die Wahlberechtigten auf ihrer Wahlbenachrichtigung, die sie ein paar Wochen vor der Wahl per Post erhalten werden. In diesem Schreiben steht die genaue Adresse des jeweiligen Wahllokals, in dem am 6. Juni dann die Stimme abgegeben werden kann. Zur Wahl müssen die Wahlbenachrichtigung sowie der Personalausweis oder der Reisepass mitgebracht werden.

Wie kann Briefwahl beantragt werden?

Manchmal können oder wollen Wähler nicht persönlich zu ihrem Wahllokal kommen, um ihre Stimme dort abzugeben. Dann ist es auch möglich, die Stimme per Briefwahl abzugeben. Gerade in der Corona-Pandemie ist diese Möglichkeit zu wählen sehr beliebt geworden. Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wurden mehr als die Hälfte der Stimmzettel per Briefwahl abgegeben. Bei der Bundestagswahl 2017 hatten 29 Prozent der Wahlberechtigten diese Option genutzt. Wer per Brief wählen möchte, muss einen Wahlschein beantragen. Auf der Wahlbenachrichtigung wird angekreuzt, dass Briefwahl erwünscht ist. Diese gibt man dann bei der Gemeinde ab, in der man wohnt oder schickt sie per Post. Anschließend kommen die Briefwahlunterlagen per Post. Der Stimmzettel kommt in den blauen Umschlag. Dieser kommt zugeklebt zusammen mit der eidesstattlichen Erklärung dann in den roten Wahlbriefumschlag. Dieser sollte mindestens drei Tage vor dem Wahltag abgeschickt werden, damit er rechtzeitig ankommt.

Was bedeutet Erst- und Zweitstimme?

Bei der anstehenden Landtagswahl können auf dem Stimmzettel zwei Kreuze gemacht werden. Mit der Erststimme wird ein Kandidat aus dem eigenen Wahlkreis gewählt. Im Jerichower Land gibt es drei Wahlkreise (5,6 und 23). In den jeweiligen Wahlkreisen konkurrieren die Kandidaten um die Erststimmen der Wähler. Jede Partei darf einen Kandidaten aufstellen, aber auch unabhängige Kandidaturen ohne Parteizugehörigkeit sind möglich. Für den Wahlkreis 5 (Genthin) sitzt derzeit Detlef Radke (CDU) im Landtag, für den Wahlkreis 6 (Burg) ist es Markus Kurze von der CDU und für den Wahlkreis 23 Dietmar Krause, ebenfalls von der CDU.

Die Zweitstimme ist nicht etwa zweitklassig, sondern sehr wichtig, denn sie entscheidet über die Mehrheitsverhältnisse im Landtag, also wie viele Sitze eine Partei erhält. Derzeit sitzen 87 Abgeordnete im Landtag. 30 gehören der CDU an, 25 der AfD, 16 den Linken, elf der SPD und fünf den Grünen. Mit der Zweitstimme entscheiden sich die Wähler also für eine Partei, mit der Erststimme für eine einzelne Person. Parteien müssen aber mindestens fünf Prozent der Stimmen erreicht haben, um in den Landtag einziehen zu können.

Welche Kandidaten stehen im Landkreis zur Wahl?

Im Wahlkreis 6 stehen Markus Kurze (CDU), Jan Scharfenort (AfD), Rebekka Irma Grotjohann (Die Linke), Elrid Pasbrig (SPD), Werner Rüdiger Claus (Grüne), Allard Bernd von Arnim (FDP), Carina Hansen (Tierschutzpartei) und Maurice Trenker (Die Basis) zur Wahl. Bewohner aus Burg, Möckern, Biederitz und Möser können sich zwischen diesen Kandidaten entscheiden.

Im Wahlkreis 5 stellen sich Thomas Staudt (CDU), Ulrich Siegmund (AfD), Anke Hain (Die Linke), Udo Krause (SPD), Nils Rosenthal (Grüne), Sebastian Gröschke (FDP), Carmen Kalkofen (Freie Wähler) und Lutz Thiede (Die Basis) zur Wahl. Als Einzelbewerber ohne Parteizugehörigkeit kann außerdem Friedemann Kahl gewählt werden. Zu diesem Wahlkreis gehören die Gemeinden Genthin, Jerichow, Elbe-Parey und Tangermünde.

Die Gemeinde Gommern gehört zum Wahlkreis 23 (Zerbst). Dort stellen sich folgende Kandidaten zur Wahl: Dietmar Krause (CDU), Gordon Köhler (AfD), Anke Nielebock (Die Linke), Karsten Todte (SPD), Lysann Papenroth (Grüne), Ingo Sinast (FDP) und Mario Rudolf (Freie Wähler).

Zu den Wahlkreisen 5 und 6 gibt es auf der Website des Landkreises Jerichower Land Informationen. Gommern gehört zwar auch zum Jerichower Land, ist aber dem Wahlkreis 23 (Zerbst) zugeordnet. Zuständig für diesen Wahlkreis ist der Kreiswahlleiter des Landkreises Anhalt-Bitterfeld. 

Wie werden die Stimmen ausgezählt?

Damit die Wahlen reibungslos ablaufen, sind Wahlhelfer im Einsatz. Diese beaufsichtigen nicht nur die Stimmabgabe im Wahllokal, sie sind für die korrekte und zügige Ergebnisfeststellung nach der Wahl zuständig. In Sachsen-Anhalt werden dafür rund 20.000 Wahlhelfer am 6. Juni im Einsatz sein. In vielen Gemeinden werden auch noch Wahlhelfer gesucht. Diese Personen können die Aufgabe übernehmen: Interessenten müssen volljährig sein, sie müssen die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, sie müssen seit mindestens drei Monaten in Deutschland wohnen und das Wahlrecht darf ihnen nicht vor Gericht aberkannt worden sein.

Das sogenannte Erfrischungsgeld für Wahlhelfer - eine steuerfreie Entschädigung - wurde von 21 auf 30 Euro erhöht. Außerdem können sich Wahlhelfer gegen das Coronavirus impfen lassen.