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Schweinitz, das Räuberdorf Wer wurde Räuberhauptmann?

Was machte Schweinitz zum Räuberdorf? Auf dem Dorffest verriet es der Ortschef.

Von Franziska Stawitz Aktualisiert: 13.07.2025, 15:55
Egbert Köhler (links im Bild) wurde in diesem Jahr zum Schützenkönig gekürt
Egbert Köhler (links im Bild) wurde in diesem Jahr zum Schützenkönig gekürt Franziska Stawitz

Schweinitz - „Das ist eine feine Sache, das ganze Dorf kommt zusammen, alle helfen mit und packen mit an“, freute sich Ortsbürgermeister Berhard Herder. Für die 257 Einwohner eine Ehrensache - schließlich hat das Dorf- und Schützenfest in Schweinitz Tradition.

Auch wenn das Wetter am Wochenende nicht ganz mitspielte - so ein verregnetes Schützenfest gab es bisher noch nie, so Herder. Der Festumzug vom Kriegerdenkmal zum Festplatz fand somit unter Regenschirmen statt. Anschließend wurde der diesjährige Schützenkönig gekürt. Der ehemalige Präsident des Schützenvereins, Egbert Köhler, hatte bereits vor zwei Wochen den Wettkampf für sich entschieden. Aus einer Distanz von 50 Metern hat er 48 Ringe geschossen. „1990 bin ich schon einmal Schützenkönig geworden und dieses Mal war auch ein bisschen Glück dabei“, schmunzelt der 70-Jährige, der eine Runde ausgeben musste.

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In Schweinitz lässt es sich immer gut feiern - das wissen alle! - Bernhard Herder - Ortsbürgermeister Schweinitz
In Schweinitz lässt es sich immer gut feiern - das wissen alle! - Bernhard Herder - Ortsbürgermeister Schweinitz
Foto: Franziska Stawitz
Tim Ballschuh (Mitte) wurde beim 39. Dorf- und Schützenfest in Schweinitz zum Räuberhauptmann gekürt.
Tim Ballschuh (Mitte) wurde beim 39. Dorf- und Schützenfest in Schweinitz zum Räuberhauptmann gekürt.
Foto: Bernhard Herder

Räuberhauptmann für ein Jahr

Am späten Vormittag gingen dann die Straßen- und Teamwettkämpfe los. „Sieben Mannschaften haben in Vierer-Teams gegeneinander gekämpft. Die Disziplinen: Bierglasschieben, Schießen und auch Kegeln“, erklärte der Ortsbürgermeister. Die Sieger der jeweiligen Teams traten am Nachmittag erneut an - aus ihnen ging der Räuberhauptmann hervor. Tim Ballschuh hat in diesem Jahr den Titel geholt. Er darf jetzt für ein Jahr lang Hut, Schärpe und Säbel tragen.

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„Wir sind ja das Räuberdorf, das hat mit der Geschichte der Gemeinde zu tun“, weiß Bernhard Herder. „1209 wurde Schweinitz das erste Mal erwähnt, damals ist ein Heideritter durchs Dorf geritten, der Köhler gesehen hat. Der Heideritter hat dann geschrieben, wenn ihr nach Schweinitz kommt, dann macht bloß, dass ihr da schnell durchkommt, da rennen nur schwarze Gestalten herum und deshalb wurde Schweinitz zur 800-Jahr-Feier als Räuberdorf deklariert“, so Herder weiter.

Spiel und Spaß

Bevor am Abend im Festzelt getanzt wurde, hatten vor allem auch die jüngsten Schweinitzer ihren Spaß. Die Hüpfburg lud zum Toben ein und die stündlich gezündete Bonbon-Kanone sorgte bei den Kleinen ganz besonders für Freude. Ihren großen Auftritt hatte auch eine Kindertanzgruppe, die extra aus Loburg anreiste.

Tim Ballschuh "angelt" Tischtennisbälle mit dem Mund - wenig später wurde er zum Räuberhauptmann gekürt.
Tim Ballschuh "angelt" Tischtennisbälle mit dem Mund - wenig später wurde er zum Räuberhauptmann gekürt.
Franziska Stawitz

Am Sonntag um 11 Uhr traf sich das Dorf dann zum musikalischen Frühschoppen - die Erfahrung zeigt, dass die Schweinitzer ordentlich Sitzfleisch beweisen: „Das geht dann auch manchmal bis abends um 18 Uhr“, sagte und lachte Bernard Herder. Damit ging das 39. Schweinitzer Dorf- und Schützenfest zu Ende - die Vorbereitungen für die Neuauflage im kommenden Jahr starten schon in den kommenden Tagen.