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Wettbewerb Bauhaus macht Traumschule

Drittklässler aus Möser belegen den dritten Platz bei einem landesweitem Wettbewerb anlässlich 100 Jahre Bauhaus.

Von Christian Luckau 17.01.2019, 11:00

Möser l Der Wettbewerb anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Bauhauses in Weimar/Dessau „Mein Bauhaus - meine Moderne“ inspirierte auch die Klasse 3b der Grundschule Möser, über Architektur nachzudenken. Ihr Projekt schaffte es in der Altersklasse der sechs- bis zehnjährigen auf den dritten Platz. Der wiederum war mit 500 Euro dotiert. „Uns war am Anfang gar nicht bewusst, dass es sich beim Bauhaus um eine ganze Kulturepoche handelt, die neben Architektur auch die Kunst umfasste. Die Reduzierung auf das Wesentliche faszinierte auch die Kinder, die vom schlichten architektonischen Stil begeistert waren“, berichtet die Klassenlehrerin der 3b, Simone Voss.

Da fiel es den Drittklässlern nicht schwer, sich in die Art des Bauhausbauens hineinzudenken, was den Findungsprozess eines Projektes in Rekordzeit abschließen lies. Der Gedanke, eine „Traumschule“ architektonisch umzusetzen, war im Klassenverband geboren.

„Inspiriert hat die Kinder sicher auch der Schulerweiterungsbau, der direkt von unserem Klassenzimmer aus zu sehen ist“, meint Voss.

Die Kinder aber wollten etwas Revolutionäres, etwas ganz Neues schaffen und dies nicht einfach nur mit Bildern darstellen.

Sie überlegten sich weitere Möglichkeiten, der Bauhausjury ihre Traumschule näher zu bringen. So entstand im Deutsch- und im Werkunterricht nicht nur eine schriftliche Erklärung, sondern auch ein Modell, welches aus Papier, Pappe und Holz gefertigt wurde. Im Deutschunterricht wiederum wurde eine Beschreibung erarbeitet, die der Jury an die Hand gegeben wurde und in der auch stand, wie etwas, mit welchen Materialien zu bauen ist und auf was beim Bau geachtet werden muss. „Wir haben auch einen Schulgarten auf dem Dach angelegt. Da durfte nur rein und sich Obst oder Gemüse nehmen, wer zuvor fleißig gelernt hat“, berichtet Schülerin Nina Bastian.

Das allerdings war nur eine der vielen Ideen, die die Kinder in Gruppenarbeit in ihre Traumschule einfließen ließen. Innovativ und zukunftsorientiert zeigten sich die Kinder auch bei der Energieversorgung der Schule, die allein aus Wasserkraft und anderen erneuerbaren Energien erfolgen sollte. Ein Wasserfall sollte hier helfen, den Strom zu gewinnen. Rutschen von Klassenzimmer zu Klassenzimmer sollten es ermöglichen, schnell und bequem die Fachräume zu wechseln. Ja, ganze Klassenzimmer lagen unter Wasser, um so ungestört lernen zu können.

Das die viele Arbeit beinahe umsonst gewesen wäre, erzählte Simone Voss, ist wohl einer chemischen Reaktion zu verdanken. Die Farben, die für die Bilder verwendet wurden, reagierten mit der Tapete, auf der die verschiedenen Bilder zur Traumschule gezeichnet wurden. Das hatte zur Folge, dass die Farben verblassten. Von diesem Rückschlag ließen sich die Drittklässler aber nicht entmutigen. Die Kinder zeichneten ihre Ideen einfach noch einmal neu. Am letzten Abgabetag wurde alles in einen Karton verpackt, und Klassenlehrerin Simone Voss brachte alles persönlich zur Jury. „Denkbar knapp und fast in allerletzter Minute war es am Ende“, erinnert sie sich.

Als aber die Einladung zur Preisverleihung in der Johanniskirche in Magdeburg eintraf, da war die ganze Klasse begeistert. 22 Schüler hatten schließlich an dem Projekt mitgewirkt. Ein Teil von ihnen durfte nun also zum großen Empfang. Dafür stellte die Gemeinde Möser eigens einen Bus. „Es war wirklich sehr schön, trotz der vielen Reden. Das Tollste aber war der 3. Platz“, meint Kayleight Tesch. Und Oskar Golkenrath fügt an: „Es war sehr spannend. Wir dachten zuerst, wir bekommen einen Trostpreis. Dann aber wurden wir immer aufgeregter, weil es immer weiter in Richtung Platz eins ging.“

Die zum Wettbewerb dazugehörige Wanderausstellung, die auch in Berlin gezeigt wird, konnten die Grundschüler leider nicht mehr ansehen. Dafür haben sie aber 500 Euro, die ihnen sicher eine tolle Erinnerung bescheren werden. „Ich werde mit den Eltern besprechen, wie wir das Geld einsetzen“, erklärt Voss. „Durch den Erfolg sind wir jetzt motiviert, auch an anderen Wettbewerben teilzunehmen.“