Für mehr Umweltbewusstein Wolfgang Rust und Gemeinde Möser starten Schilder-Projekt am Elbufer in Hohenwarthe
Wolfgang Rust möchte ein größeres Umweltbewusstsein bei Beusuchern des Elbufers erreichen.

Hohenwarthe - An der Elbe bei Hohenwarthe gibt es neue Schilder. Auf amüsante Art und Weise wird hier erklärt, wie viele Jahre es dauert, bis verschiedene Müllsorten verrotten. Die Schilder sollen zum Nachdenken anregen und möglichst dafür sorgen, dass hier am Elbufer in Hohenwarthe, nahe der Trogbrücke, weniger Müll einfach in der Natur entsorgt wird.
Bewusstseinsbildung erhofft
Es ist eine gemeinsame „Aktion zur Bewusstseinsbildung der Besucher“, wie der Hohenwarther Wolfgang Rust erklärt. Er und seine Frau Christine betreiben hier am Elbufer die Radlerpension „Unser Paradies“. Mindestens zwei Mal pro Woche sammelt Wolfgang Rust die Überbleibsel von hunderten Besuchern der Trogbrücke und des Elbufers auf seinem Grundstück und angrenzenden Bereichen ein. Taschentücher, Plasteflaschen, Verpackungen von Essen und vieles mehr landen dann in seinem Eimer. So geht das seit Jahren.
„Es ist uns unerträglich wie Zeitgenossen unachtsam unsere Umwelt verschandeln“, ärgert sich Rust. Auch die Tatsache, dass Besucher hier ihre Notdurft verrichten und so Zellstofftaschentücher weithin sichtbar zurücklassen, könnten und wollten sie nicht akzeptieren.
Mülleimer wurden wieder entfernt
Zwischenzeitlich hatte die Gemeinde Möser hier Mülleimer aufgestellt. Doch anstatt, dass Besucher hier ihren Müll reinwarfen, stellten die Gemeindearbeiter bei der Leerung der Behälter allzu oft fest, dass hier Hausmüll in Größenordnungen entsorgt wurde. Also kamen die Mülleimer wieder weg.
Jetzt ist Wolfgang Rust mit seiner Schilder-Idee auf die Gemeinde zugegangen. Eines der Schilder finanzieren er und seine Frau, die weiteren zwei die Gemeinde Möser. „Wir wollen noch nicht aufgeben und starten gemeinsam mit der Gemeinde dieses Schilderprojekt zur Sensibilisierung unserer Besucher“, sagt Wolfgang Rust. „Wir werden beobachten und feststellen ob diese tiefsinnigere Ansprache durch die Darstellungen auf dem Schild Gutes bewirken.“
Die Schilder sind gleichermaßen informativ wie unterhaltsam. Sie erklären beispielsweise, dass der „Geknickte Dürstling“, also eine Plasteflasche, 500 bis 1000 Jahre in der Umwelt liegt, bevor er verrottet ist. Der „Kleine Schluckspecht“, eine Glasflasche, hat gar 50 000 Jahre so genannter Verrottungszeit. Die rasante Vermehrung dieser Naturbewohner gelte es zu stoppen, heißt es auf den Schildern.
Wolfgang Rust hofft auf Toiletten
Mittelfristig hofft Rust auch auf ganzjährig nutzbare Toiletten. Eine Hoffnung, die ihn jetzt schon seit dem Jahr 2003 begleite, wie er sagt. Mit den Planungen der Gemeinde Möser für ein neues Besucherzentrum könnte diese Hoffnung erfüllt werden. Darin sollen sich in Zukunft - neben Fahrradständern, Infotheke und einem Raum für Präsentationen - auch Toiletten für die Besucher der Trogbrücke Hohenwarthe befinden.
