Ärger Schnapsflaschen im Park
Bisher blieb der Köckter Park vom Müllproblem weitestgehend verschont. Neuerdings jedoch werden Flaschen und Privatmüll im Park entsorgt.
Köckte l Vor gut drei Jahren sorgte die Fällaktion von Robinien im Köckter Dorfpark für Ärger. Jetzt ist es illegal entsorgter Müll, der für Verdruss sorgt. Zumindest bei Horst Göring und bei Mitarbeitern der Stadtverwaltung. Nach einer vor kurzem stattgefunden Freiluftparty blieben die Reste, vor allem Schnapsflaschen und Zigarettenkippen, im Park liegen. Entsorgt in den Gießringen für die jungen Bäumchen, die für die gefällten Robinien im Park nachgepflanzt worden sind. „Das ist nicht in Ordnung. Das ist nicht gerade eine Wertschätzung der Arbeit von Herrn Göring, der sich rührend um die Bäume kümmert“, kritisierte Dagmar Bauer von der Gardeleger Stadtverwaltung. Horst Göring hätte sie nach einem Wochenende aufgeregt angerufen. Mitarbeiter der Stadt hätten den Unrat dann aufsammeln müssen. „Durch seine Pflege hatten wir eine hundertprozentige Anwachsgarantie der Bäume“, betonte Bauer. Es sei nicht zu verstehen, dass die Verursacher es nicht schaffen würden, zehn Meter weiter zum nächsten Papierkorb zu laufen oder eben den eigenen Müll mitzunehmen.
Geärgert hatte sich darüber natürlich vor allem auch Horst Göring. Der 73-Jährige hat quasi eine Patenschaft für die knapp 70 Bäumchen und Sträucher übernommen – ehrenamtlich. Gerade im Dürrejahr 2018 habe sich gezeigt, dass eine solche Pflege vor Ort auch erforderlich sei. Göring hat sich einen Brunnen im Park bohren lassen, privat finanziert. „Die Pumpe, Kabel und der Schlauch gehören auch mir“, sagte er. 60 Meter Schlauch benötige er für die Bewässerung. Um jedes Bäumchen legt er einen Schlauchkranz. Alle zwei Wochen werden die Bäume eingewässert.
„Ich hoffe, dass alle Bäume und Sträucher die Trockenheit überstanden haben. Die Knospen sind schon zu sehen“, zeigte sich Göring erfreut. Ein Großteil der Kastanien, Buchen, Eichen, Linden und ein Bienenbaum, seien vor drei Jahren gepflanzt worden. Einige Nachpflanzungen hatte es 2018 noch gegeben. Unterdessen habe die Stadt noch zwei Tische und vier Bänke im Park aufstellen lassen. Also beste Voraussetzung, die Natur dort genießen zu können. Und jetzt meinten offenbar einige Mitmenschen, den Park vermüllen zu können. Wer die Verursacher waren, konnte Göring nicht herausfinden. „Aber auch im Papierkorb, der im Park steht, wird privater Müll entsorgt, darunter waren sogar schon Windeln“, so Göring.
Mit solchen Problemen habe die Stadt immer wieder zu tun. Extrem sei das zum Beispiel auf dem Spielplatz an der Ernst-Thälmann-Straße in Mieste, so Dagmar Bauer. Auch der Fall in Zichtau, wo ganze Weihnachtsdekorationen im öffentlichen Papierkorb an der Bushaltestelle entsorgt worden waren, sei ein Beispiel, so Bauer. In einigen Orten habe man die Papierkörbe an Bushaltestellen sogar abgebaut, um der privaten Entsorgung von Müll Herr zu werden, wie in Kloster Neuendorf beispielsweise. Horst Göring wird aber weite die Bäume im Köckter Park pflegen und mit Wasser versorgen. „Ich möchte ja, dass der Park wieder schön wird. Und einer muss es ja schließlich machen“, betonte Göring.