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Bogenschießen 135 Schützen beim Kellerbusch-Cup

Beim Kellerbusch-Cup in Lindstedt waren 135 Schützen mit Pfeil und Bogen im Wald unterwegs und erlegten Tiere aus Schaumstoff.

Von Petra Hartmann 06.05.2019, 03:00

Lindstedt l Das erste Ziel haben die Bogenschützen längst entdeckt. Ein roter Pflock ist in den Waldboden getrieben, daneben flattert ein Stück rotweißes Absperrband an einem Baum. Der Schaumstoffwolf sitzt im Kraut und Gras zwischen den Bäumen, die Köcher sind voll, die Bogensehnen eingespannt. Aber: „Wir warten noch, bis wir den Schuss hören“, sagt Peter Crain, der den Klemmblock mit den noch leeren Ergenislisten in der Hand hält.

Die Sechsergruppe ist eine der ersten auf dem Rundkurs. Es ist 10.30 Uhr, und im Wald bei Lindstedt warnen Schilder die Spaziergänger davor, vom Wege abzugehen, heute wird geschossen.

Da, ein Knall. Karl-Friedrich Günther ist der erste, der den Wolf anvisiert. Doch er senkt den Bogen wieder, als ein erschrecktes Reh durchs Unterholz prescht. Heute werden nur Schaumstofftiere gejagt. Dann fliegt der erste Pfeil. „Plopp“, macht der Wolf. „Der hat gepasst“, kommentiert ein Schütze. „Körpertreffer eins.“

Der sitzende Wolf ist noch relativ leicht zu treffen. Der stehende schon schwieriger, doch er kassiert auch ein paar Treffer in Bauch, Flanke und Po. Die Wildkatze ist mit Pfeilen gespickt wie ein Igel. Aber es gehen immer wieder Geschosse daneben, bohren sich tief in den weichen Waldboden. Einer verschwindet tief unter dem Sockel der Katze, nicht einmal die bunten Federn am Schaftende sind noch zu sehen. Pfeile suchen, dauert fast noch länger als das Schießen. „Da wächst in ein paar Jahren ein Pfeilbaum“, kommentiert ein Teilnehmer, als alles Suchen ergebnislos bleibt. Wer fremde Pfeile findet, nimmt sie mit. Die kommen in den Sammelköcher und werden später ihren Besitzern zurückgegeben.

Der Puma mitten auf der Wiese ist vedammt weit weg. Viele Pfeile verhungern unterwegs. Marvin Ernst hat es gut. Der 15-jährige Lindstedter darf näher ran und von der gelben Markierung für die U16-Schützen schießen. Nur 40 Meter für den Puma. Treffer.

Neu auf dem Jagdparcours ist der Moskito, das in Signalfarben bemalte Modell hat die Größe eines Terriers und ist nur durch ein Fenster im Buschwerk zu erlegen. Und es gibt ab jetzt sogar einen Elefanten im Lindstedter Wald.

Aber am fiesesten sind doch die Murmeltiere. Die Kleinnager lassen sich einfach nicht treffen. Und strecken den Schützen auch noch verhöhnend die Zunge raus und zeigen den Stinkefinger.

Rund drei Stunden dauert es, bis die Schützen von den drei Rundkursen zurückgekehrt und alle 36 Tiere erlegt sind. Danach gibt es Gegrilltes und Salat für alle. Und im Verlauf der „After-Show-Party“ werden noch viele Schützen immer wieder auf die Murmeltiere anlegen. Irgendwann müssen sich diese perfiden Kreaturen doch treffen lassen ...