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Bauarbeiten nötig Dachrenovierungen für die Marienkirche in Gardelegen

Ein Teil des Dachstuhls der Gardelegener Marienkirche ist morsch. Die Sanierung ist teuer. Ein anderes Projekt der Gemeinde kann erst begonnen werden, wenn das Dach wieder komplett stabil ist.

Von Sophie Weinmann 30.05.2024, 10:15
Die Basisbalken des Dachstuhls der Marienkirche Gardelegen müssen erneuert werden.
Die Basisbalken des Dachstuhls der Marienkirche Gardelegen müssen erneuert werden. Foto: Sophie Weinmann

Gardelegen - Reinregnen tue es in das Gotteshaus am Rande der Gardelegener Innenstadt nicht, erklärt Pfarrer Tobias Krüger. Aber ein Teil des Dachstuhles der Marienkirche müsse dennoch saniert werden. Denn über dem Chor – dem länglichen Teil der Kirche – seien diverse tragende Balken morsch.

Im Staub auf dem Dachboden können Beobachter schnell erkennen: Dort, wo die massiven Balken an der Basis des Dachs aufliegen, und auch an den Auflagekonstruktionen direkt darüber, den sogenannten Köpfen, gibt es Auflöseerscheinungen. „Die Köpfe und Auflagebalken sind verfault“, sagt Tobias Krüger. „Oben ist alles noch gut“, beruhigt er aber gleich.

Die evangelische Gemeinde kann das Projekt finanziell nicht allein stemmen

Doch die Kirchengemeinde braucht Hilfe, um die Sanierung zu finanzieren. Für den ersten Bauabschnitt des Vorhabens sind rund 708.000 Euro veranschlagt, berichtet der Pfarrer. Anträge für Fördergelder seien schon gestellt, sogar beim Bund. Von dort könnte die Gemeinde den größten Förderposten von rund 400.000 Euro bekommen, würde der Antrag bewilligt.

Bisher konnte die Glaubensgemeinschaft damit allerdings wenig Erfolg verzeichnen. Deswegen hatte die Gemeinde den Bundestagspolitiker Herbert Wollmann (SPD) eingeladen, in der Hoffnung, dass dieser „den Antrag im Stapel nach oben legt“, so Krüger.

Hundert Jahre Pause und dann drängt's eben.

Pfarrer Tobias Krüger

Damit der Politiker sich ein Bild von dem Vorhaben machen konnte, führte der Pfarrer die Gäste durch die Kirche. Der Hauptraum wurde cremefarben mit blauen Details gestrichen, die Bänke mit Heizungen ausgestattet. Damit die Gläubigen und andere Besucher im Winter nicht frieren beim Gottesdienst. In der Marienkirche ist der noch jeden Sonntag.

Einige Dachbalken der Marienkirche in Gardelegen sind morsch

Über eine Treppe im Turm ging es hinauf in den Dachstuhl der Marienkirche. Ein beplankter Weg führte die Gäste durch das Konstrukt aus Balken hinauf zum Dachboden über dem Chor.

Dort erkannten Wollmann und die Begleiter das Problem schnell selbst: Wo dicke Balken die Basis des Dachs bilden sollten, liegt derzeit eine Schicht faseriger Holzstückchen am Rand des Dachbodens. Auch die Köpfe, die direkt darauf aufliegen und die restliche Konstruktion tragen, sind morsch. Während der Führung durch den Boden erklärte der Pfarrer diesbezüglich: „100 Jahre Pause, und dann drängt’s eben.“

Nur die spezifischen Teile des Dachs müssen erneuert werden

Um die Teile gegen gesundes Holz zu tauschen, müsse nicht das ganze Dach erneuert werden, so der Pfarrer. „Die Ziegel werden hochgenommen, die Balken erneuert und auch die Köpfe.“ Seien die Träger überall erneuert, kämen die Ziegel einfach wieder oben drauf.

Nach einer erfolgreichen Sanierung habe die evangelische Gemeinde noch weitere Pläne auf diesem Teil des Kirchendachs, erzählte Krüger mit Blick in die Zukunft. „Wir würden gern Photovoltaik auf unser Dach bringen. Der nächste Schritt ist, mit dem Denkmalschutz zu reden.“

Dieses Gespräch könne aber erst stattfinden, wenn das Dach eine solche Anlage auch trage. Klappe alles, sollen die Solarzellen die Kirche mit Strom versorgen für Heizung und Lampen.