1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Kusshand für große Dame der Johanniter

Ehrung Kusshand für große Dame der Johanniter

Ingeborg von Kalben aus Vienau ist am Donnerstagabend eine bedeutende Ehrung des Johanniter-Ordens zuteil geworden.

Von Cornelia Kaiser 25.11.2017, 17:21

Vienau. Adel verpflichtet – auch zu sozialem Engagement. Zeitlebens war dies die Maxime von Ingeborg von Kalben, Witwe des verstorbenen Ritters des Johanniter-Ordens und Mitbegründers der hiesigen Johanniter-Hilfsgemeinschaft, Io von Kalben († 2013). Am Donnerstagabend erhielt die Vienauerin, die am Sonnabend ihren 90. Geburtstag feiert, eine besondere Auszeichnung. Martin von Gehren, Regierender Kommendator des Johanniter-Ordens für die Provinzial-Sächsische Genossenschaft, überreichte ihr in erlauchtem Kreis die Ehrennadel des Ordens. Sie wurde Ingeborg von Kalben für ihre besonderen Verdienste um die Johanniter-Hilfsgemeinschaft überreicht. „Sie waren ihr stets eine wichtige Stütze“, betonte Von Gehren in seiner Laudatio.

Dabei hob er das Engagement für Flüchtlinge im Norden Sachsen-Anhalts besonders hervor. Trotz ihres recht hohen Alters hat Ingeborg von Kalben einigen von ihnen bis vor einiger Zeit selbst Deutsch-Unterricht erteilt. Zudem sorge sie „für eine enge Verzahnung mit den Aktivitäten des Künstlerstadt-Vereins in Kalbe“, betonte Von Gehren.

So hat sie ihr Haus in Vienau für Stipendiaten als temporäre Wohn- und Arbeitsstätte zur Verfügung gestellt und so dafür gesorgt, dass Kunst aufs Land kommt. Weiterhin, betonte der Kommendator, unterstütze Ingeborg von Kalben über die Johanniter-Hilfsgemeinschaft unter anderem den Ökumenischen Jugendchor Salzwedel.

„Wir sind wirklich stolz auf Dich und das, was Du geleistet hast“, betonte Tochter Eka von Kalben am Donnerstag im Kreis der Ehrengäste. Die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Kieler Landtag ist eines von fünf Kindern der Seniorin, die Anfang der 1990er Jahre mit Ehemann Io an dessen Geburtsort Vienau zurückgekehrt war. Seither verbringt Ingeborg von Kalben dort ihren Lebensabend. Und sie liebt ihr Zuhause mit dem Blick auf die Ruine des Schlosses, in dem ihr Mann einst das Licht der Welt erblickt hatte. Daran ließ sie auch am Donnerstagabend keine Zweifel. In der Altmark, so sagte sie, sei sie auf viele liebe Menschen gestoßen. Menschen wie das Ehepaar Annette und Manfred Roth aus Brunau, das ihr auch bei der Arbeit für die Johanniter-Hilfsgemeinschaft stets große Stütze gewesen sei.