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Benefiz-Konzert Fröhliche Schlossparty für einen guten Zweck

Die Benefizveranstaltung auf dem Letzlinger Schlosshof war erfolgreich. Der Erlös kommt Familie Rettig, die ihr Haus verlor, zugute.

Von Cornelia Ahlfeld 29.09.2015, 03:00

Letzlingen l Eine gelungene Veranstaltung bei Kaiserwetter auf dem Hof des Letzlinger Jagdschlosses – das ist das Fazit, das Organisatorin Gerlinde Pontow von den Heidelandfrauen gestern ziehen konnte. Sie schätzt, dass mindestens 1500 Euro zusammengekommen sind, die der Wannefelder Brandopferfamilie Rettig gespendet werden sollen. Denn die gesamte Veranstaltung fand für die Familie statt, die bei einem Wohnhausbrand Ende Juli fast ihr gesamtes Hab und Gut verloren hat.

Gerlinde Pontow ist Mitglied im Magdeburger Verein Künstlervitrine. Und über diesen Verein konnte sie viele Künstler motivieren, bei der Benefizveranstaltung mitzumachen – und das eben komplett kostenfrei. Dazu gehörte unter anderem Ulrike Nocker, die mit ihrer warmen Stimme und tollem Jazz das Publikum begeisterte, ebenso Frank Schöpke vom Polizeiorchester Magdeburg mit seinem Saxophon. Darüber hinaus hatten Ekkehard Schwarz und die Magdeburger Originale, Geraldo Bajano als Clown, eine orientalische Tanzgruppe und andere Künstler ihren großen Auftritt vor der malerischen Kulisse des Jagdschlosses. Die Letzlinger Jagdhornbläser eröffneten das Fest. Reutter-Darsteller Manfred Brandt ging unters Publikum und zitierte unter anderem Reutters Couplet „Alles wejen de Leut“.

Die Organisatoren konnten viele Helfer und Sponsoren gewinnen, die zum Gelingen des Festes mit beitrugen. Dazu gehörten unter anderem die Altmärker Landfrauen, die mit großen Blechen selbstgebackener Hefekuchen mit dabei waren, die Wannefelder Feuerwehr, die Stiftung Dome und Schlösser und Schlossrestaurantchef Alexander Puff, der ebenfalls Speisen für den guten Zweck anbot. Dazu gehörte auch gebackenes Schwein, zubereitet von Heinz Dittel aus Letzlingen. Die jüngsten Besucher konnten auf der großen Hüpfburg der Stadt toben oder sich von Heidrun Hasewinkel farbenfrohe Motive aufs Gesicht malen lassen.

Das Benefizfest ist Teil einer Spendenaktion für Elvira und Reinhard Rettig aus Wannefeld. Deren Wohnhaus war Ende Juli komplett ausgebrannt. Damals waren Elvira Rettig, die auf den Rollstuhl angewiesen ist, und ihre Tochter Astrid im Haus. „Der Schock sitzt immer noch tief“, erzählte Astrid Rettig. Doris Grasenick aus Magdeburg, eine Cousine der Familie, hat Familie Rettig ihr Wannefelder Elternhaus zur Verfügung gestellt. Dort können Elvira und Reinhard Rettig vorerst wohnen bleiben. Denn das ausgebrannte Wohnhaus soll abgerissen und wieder aufgebaut werden. Von der Hilfsbereitschaft der Menschen in Wannefeld und den umliegenden Dörfern zeigte sich die Familie tief beeindruckt. „Das ist ganz super. Wir können das gar nicht fassen“, sagte Astrid Rettig. „Wir haben eine ganz tolle Unterstützung erfahren. Da sieht man aber mal wieder, der Zusammenhalt in den Dörfern ist eben ganz anders als in der Stadt“, sagte Elvira Rettig.

Die Spendenaktion hatten Ortschaftsrat, Feuerwehr und Wannefelder Vereine und Gruppierungen ins Leben gerufen. Eingerichtet wurde ein Spendenkonto, das solange offen bleibt, bis Familie Rettig wieder in ihr Wohnhaus einziehen kann. Die Benefizveranstaltung am Sonntag gehört ebenfalls zur Spendenaktion, „spontan organisiert“ von den Heidelandfrauen um Gerlinde Pontow. Sie könnte sich vorstellen, gemeinsam mit der Kunstvitrine und anderen Helfern eine Veranstaltungsreihe, etwa Musiksommer auf dem Schlosshof, zu begründen.