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Grundschulstandorte Jerchel bleibt im Miester Schulbezirk

Die Änderung der Schuleinzugsbereiche aller Grundschulen in städtischer Trägerschaft wird die Kommunalpolitik erneut beschäftigen.

Von Cornelia Ahlfeld 26.08.2017, 03:00

Gardelegen l Die Grundschulstandorte in städtischer Trägerschaft sorgen seit der Schließung der Solpker und Estedter Grundschule immer wieder für kontroverse Debatten in der Kommunalpolitik, in den Schulen und in der Elternschaft. Die Schließung der Estedter Grundschule vor drei Jahren brachte Ende des vorigen Jahres den Stein erneut ins Rollen – zurückgehend bis zum 28. Oktober 2013. Damals hatte der Stadtrat mit der Vorlage 508/41/13 die Schließung der Grundschule Estedt beschlossen. Der Beschluss war in vier Punkte unterteilt: die Schließung, die Schülerzuordnung zur Reutter-Grundschule, die Sicherung des Schulstandortes Letzlingen mit Potzehne und Parleib ab 2017/2018 und die weitere Beschulung der bis zu diesem Zeitpunkt eingeschulten Kinder der Ortsteile in der jeweiligen Grundschule bis zum Ende ihrer Grundschulzeit (Grundschule Mieste – Anm. d. Red.).

Aus dem Sozialausschuss kam im Oktober 2013 die Empfehlung, auch Jerchel und Jeseritz nach Letzlingen zu schicken. Das alles aber nur, wenn eine direkte Verbindung nach Letzlingen genutzt werden kann (KAP-Straße). Eine Fahrt über Gardelegen nach Letzlingen käme nicht in Frage. In der bewussten, sehr emotionalen Stadtratssitzung am 28. Oktober 2013 wurde die Schließung der Estedter Grundschule abgelehnt. Punkt drei und vier fanden Zustimmung. Nicht berücksichtigt wurde ein möglicher Wechsel von Jerchel und Jeseritz. Übrig blieben Potzehne und Parleib. Die Orte sollten eigentlich mit Beginn dieses Schuljahres zum Schulbezirk Letzlingen gehören. Im November des vorigen Jahres gab es eine Initiative von den Stadträten Peter Kapahnke (Gemischte Fraktion) und Oliver Stegert (SPD-Fraktion), dies zu ändern. Die Orte sollten weiterhin zum Schulbezirk Mieste gehören.

Im Frühjahr dieses Jahres einigte sich dann der Sozialausschuss auf Vorschlag der Verwaltung, sämtliche Einzugsbereiche neu zu bewerten, um alle Grundschulstandorte dauerhaft zu sichern. Die Verwaltung legte einen Entwurf vor. Ortschaftsräte, Schulelternräte, Schulleiter, Gemeindeelternvertetung und Eltern wurden angehört. „Die eingereichten Vorschläge wurden weitestgehend in die nun vorliegende Satzung eingearbeitet“, heißt es in der Begründung zur Beschlussvorlage mit der Nummer 297/26/17 und dem Titel „Satzung zur Festlegung von Schulbezirken für die Grundschulen der Hansestadt Gardelegen“, kurz Schulbezirkssatzung Grundschulen. Kernpunkte: s. Info-Kasten.

Die Verwaltung führt in ihren Erläuterungen zum „Sachverhalt“ noch einmal ihre Vorschläge auf. Unter anderem könnte die Grundschule Mieste entlastet werden, wenn die Schüler aus Jerchel und Jeseritz ebenfalls der Letzlinger Grundschule zugeordnet werden.

Darüber hinaus könnte auch der Standort der Gardeleger Reutter-Grundschule weiter entlastet werden, wenn die Schüler aus Hemstedt und Lüffingen der Jävenitzer Grundschule zugeordnet werden. „Mit diesen Maßnahmen wären dann auch die Grundschulen Jävenitz und Letzlingen wirklich dauerhaft gesichert“, schreibt die Verwaltung.

Am kommenden Dienstag, 29. August, tagt dazu der Sozialausschuss. Beginn der öffentlichen Sitzung ist um 19 Uhr im Haus II der Stadtverwaltung, Beratungsraum Rieseberg. Es folgt am Dienstag, 5. September, der Hauptausschuss (17 Uhr, Raum Rieseberg) und am Montag, 11. September, abschließend der Stadtrat (19 Uhr, Rathaussaal).