Viele Gefangene, ein havariertes Schiff und Küken zum Piepen beim Umzug der Narren des Kakerbecker Karnevalsvereines "Immer hinein": Kakerbecker ließen es krachen
Es regnete Kamelle, saure Gurken und sogar so manches Schnäpschen: Beim Umzug der Kakerbecker Karnevalsgesellschaft gab es am Sonnabend wieder so manches Mitbringsel für die Zaungäste - und natürlich viel Spaß.
Kakerbeck l Nicht kleckern, sondern klotzen hieß wohl das Motto des diesjährigen Umzuges der Kakerbecker. Konfetti regnete gleich aus mehreren Kanonen auf die Zuschauer nieder, mit Kamelle wurde natürlich nicht gespart, und auch die drei Wachtmeister Christoph Muck, Werner Giese und Stephan Göbel erfüllten ihre Norm. Dass es im gefürchtete Gefängniswagen am Ende ziemlich eng wurde, war natürlich Ehrensache für die gestrengen Herren. Erbarmen gab es nicht. "Freikaufen können sich hier alle nur mit Geld oder Küssen, wobei uns letzteres bei den Damen lieber ist", verriet Göbel augenzwinkernd.
"Dabei sind wir unschuldig", versicherte im Wagen Torsten Kaufmann, einer der ersten Gefangenen. "Ich wollte nur nicht mittrinken." Doch das sei natürlich bei den Herren eines der größten Verbrechen, machte der Wachmann klar. Und so konnte der Kakerbecker mit Sombrero noch so wild an den Gitterstäben rütteln. Die Tür blieb zu.
Kein Auge trocken blieb dafür bei den Zuschauern am Straßenrand angesichts des Hühnerstalles mit den jüngsten KKG-Narren. Die kleinen gelben Küken waren aber auch ein bezaubernder Anblick. Selbstbewusst warfen auch sie schon Süßes in die Massen. Wer eher auf Saures stand, konnte am Straßenrand aber auch eingelegte Gurken oder ein saures Schnäpschen ergattern. Und natürlich gab es auch wieder Tulpensträußchen für die Damen.
In erster Linie war der Umzug am Sonnabend vor allem eine Augenweide. Neben fantasievollen Kostümen präsentierten sich aufwendig geschmückte Wagen - darunter eine echte Postkutsche, von vier Ponys gezogen, und mit der AIDA sogar ein Traumschiff. Das allerdings havarierte schon nach wenigen Metern. Aus dem Motorraum stieg Qualm, die Besatzung musste das Schiff unverzüglich verlassen, nahm es aber offensichtlich mit Humor. Schließlich war Karneval.
Musikalisch unterstützt von den Spielmannszügen aus Kakerbeck und Wernstedt/Engersen begleiteten auch diesmal wieder Gäste aus Klötze, Immekath und Bismark den Zug. Bis der in Klein Hamburg wendete und in Richtung Sporthalle - zur diesjährigen Abschlussparty - weiterfuhr, mussten die Autofahrer aus Richtung Salzwedel allerdings wieder viel Geduld aufbringen. Rund eine halbe Stunde dauerte die Fahrt im ersten Gang hinter den Umzugswagen durch die zwei Kilometer lange Karnevalshochburg.