Personalie: Kalbes Kämmerin leitet bald das Hauptamt

Kalbe - Manuela Dietrich-Beckers, Leiterin der Kämmerei und stellvertretende Bürgermeisterin in Kalbe, wird voraussichtlich das Amt des Hauptamtsleiters übernehmen. Ihre Bewerbung wurde vor wenigen Tagen von den Fraktionsvorsitzenden des Stadtrates angenommen. Der Stadtrat wird darüber noch abstimmen. Die nächste Sitzung ist am 7. September.

Bereits zu Jahresbeginn schrieb die Stadt die Stelle des Hauptamtsleiters zum 1. Mai dieses Jahres aus. Es wurde aber kein geeigneter Bewerber gefunden. Es gab eine erneute Ausschreibung. Und wieder drohte diese ohne Erfolg zu bleiben. „Wir haben eine Lösung gebraucht, da habe ich meinen Hut in den Ring geworfen“, berichtet Manuela Dietrich-Beckers auf Volksstimme-Anfrage. „Es war eine Entscheidung für Kalbe und für die Mitarbeiter.“

Vollumfänglich wird Manuela Dietrich-Beckers am 10. Januar 2024 in das neue Aufgabengebiet eintreten, informiert Karsten Ruth, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Kalbe. Stellvertretende Bürgermeisterin bleibt sie „bis zu einer anderslautenden Beschlussfassung des Stadtrates, für die es aktuell jedoch keinen Anlass gibt“.

Parallel zu dieser Personalie bemühe sich die Einheitsgemeinde derzeit darum, die Einstellung einer neuen Leitung für das Kämmereiamt zu realisieren. „Hierzu wird zunächst hausintern ausgeschrieben“, erklärte Karsten Ruth. Eine Doppelbelastung mit den Aufgaben der Leitung des Hauptamts und der Kämmerei werde es nicht geben. Das sei vom Arbeitsumfang her auch gar nicht zu bewältigen, äußert Dietrich-Beckers. Allerdings habe ihre Entscheidung, der Kämmerei den Rücken zuzukehren, „richtig wehgetan“. Sie argumentiert diesen Schritt damit, eine Aufgabe kompetent bewältigen zu wollen. „Zwei Ämter zu leiten, ist einfach nicht zu schaffen.“ Dietrich-Beckers verweist auch darauf, dass die Stadträte bereits erklärt haben, eine solche Doppelfunktion in der Stadtverwaltung nicht zu wünschen.

Der Hauptamtsleiter beziehungsweise die Hauptamtsleiterin trägt Verantwortung für den gesamten Verwaltungsablauf in den Sachgebieten öffentliche Sicherheit und Ordnung, Einwohnermeldeamt, Standesamt, Brandschutz, Personalamt, Kindertagesstätten und Grundschulen, Tourismus, Baumpflege und Elektronische Datenverarbeitung (EDV). Bisher leitete Einheitsgemeinde-Bürgermeister Karsten Ruth diesen Fachbereich.

Doch Ruth kandidiert nun nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters, wie sich gestern Abend herausstellte. Denn da war Abgabeschluss für die Bewerbungsunterlagen. Auch für die Aufgabe des Hauptamtsleiters hatte er sich zuvor nicht beworben.

Zum Zeitpunkt, als diese ausgeschrieben war, hatte er offen gelassen, ob er sich der Bürgermeisterwahl erneut stellt. Er erklärte damals aber, dass die Wahlergebnisse nicht vorhersehbar seien, so dass die Möglichkeit bestehe, dass der Bürgermeisterstuhl neu besetzt werde. Zudem dürfe nicht davon ausgegangen werden, dass ein neu gewähltes Stadtoberhaupt das bisherige Modell übernehme.

Das Einsetzen einer fähigen Hauptamtsleitung gebe der Stadt somit eine Sicherheit, welche die Arbeitsfähigkeit der Kommune zuverlässig garantiere, argumentierte Karsten Ruth.