1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Kinderoper Papageno zu Gast in Gardelegen

Märchen Kinderoper Papageno zu Gast in Gardelegen

"Hänsel und Gretel", die märchenhafte Oper aus der Feder von Engelbert Humperdinck, verzauberte Schulkinder in Gardelegen.

Von Petra Hartmann 20.04.2018, 23:00

Gardelegen l Wer Humperdincks Kinder-Oper „Hänsel und Gretel“ hört, wird immer wieder aufhorchen und bekannte Kinderlieder darin wiederentdecken. Auch die Jungen und Mädchen der Otto-Reutter-Grundschule hatten fast gar keine Probleme damit, „Brüderchen, komm tanz mit mir“ oder „Suse, liebe Suse, was raschelt im Stroh“ mitzusummen oder bei „Ein Männlein steht im Walde“ nach etwas Nachhilfe von „Gretel“ Tamara Jagersberger lautstark mitzusingen.

Die vier Opernsänger aus Wien, die den Schülern die Geschichte von den hungrigen Kindern, die im Wald nach Beeren suchen, erzählten, brachten nicht nur eine ganze Menge Spaß an der Musik mit. Die Kinder lernten nebenbei auch viel über die unterschiedlichen Stimmen – Sopran, Alt, Tenor und Bass – und erfuhren von Christian Edler, der den Vater der beiden Titelhelden darstellte, etwas über Kulissen und Requisiten. Von „Hänsel“ Claudia Fischer lernten sie sogar, was eine „Hosenrolle“ ist: Hänsel wurde von einer Frau gesungen, weil männliche Sänger die hohen Töne der Kinderstimmen nicht mehr singen können. Also musste eine Sopran-Sängerin den Hänsel spielen und trug dabei – natürlich – eine zünftige Rabaukenhose.

Für die Jungen und Mädchen gab es einiges zu tun während der Aufführung. Als Laternenkinder, die Hänsel und Gretel beim Nachtgebet beschützen, traten Moritz Hecht, Yannis Meikstadt, Leonie Höhne, Hannah Henschel, Maja Meißner und Mia Sophie Schulz auf.

Schaurig-schön war der Auftritt der Hexe Rosina Leckermaul, die von der Sängerin Quiaoyi Lai gespielt wurde. Schon kurz nach dem Auftritt des besorgten Vaters war ein wildes Hexenballett über die Bühne gefegt und hatte die Kulissen tüchtig durcheinander gewirbelt. Richtig gefährlich aber wurde es für die beiden Geschwister, als sie das Knusperhaus erreichten und sich einen Lebkuchenziegel abbrachen. Nein, durch ein „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind“ ließ sich die kleine, aber energische Frau nicht täuschen. Und den Reutter-Schülern war die Dame in Rot wohl auch nicht ganz geheuer. Viele wollten doch nicht einschlagen, als sie auf ihrem Besen durch die Aula rauschte und die Hand zum „High Five“ bot.

Die leckermäulige Hexe schlug die Geschwister in ihren Bann, fütterte Hänsel mit Rosinen und Nüssen und hoffte auf einen leckeren Braten. Ihr Pech war allerdings, dass ihr böser Blick offenbar nie bei beiden Kindern gleichzeitig wirkte. So konnte Gretel sich im entscheidenden Moment dumm stellen, und die Hexe landete im Backofen.

Zum Schluss gab es donnernden Applaus für die Darsteller. Keine Frage, dass den Kindern dieser Ausflug ins Märchenreich gefallen hat.